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TS 50: Die Roboter und wir

TS 50: Die Roboter und wir

Titel: TS 50: Die Roboter und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin (Hrsg.) Greenberg
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‚aufsteigen!’ und Krankenschwester wie Assistent an die Decke schwebten“, beendete Clanahan den Satz.
    „Er wehrte sich also dagegen?“
    Morton lachte, aber er verschluckte sich fast dabei.
    „Das tat er allerdings!“ stellte er fest.
    „Und wie kam es, daß zwei Menschen schwerelos wurden 0 “ wollte Blake wissen. Er wurde damit nicht fertig.
    „Wenn Sie doch nur endlich Ihren Mund hielten“, regte Ferguson sich künstlich auf. „Sie reden immer gerade von der Sache, die ich ignorieren möchte.“ Er starrte seinen Assistenten an, sah dann wieder auf Morton. „Nun, wie also?“
    „Ich sagte es doch schon: er befahl es ihnen. Ein schizophrener, paranoider Typ, dieser unbekannte Patient.“
    „Wir benötigen Tatsachen, aber keine Vermutungen“, erinnerte ihn Ferguson.
    „Ich werde es erneut versuchen“, erbot sich Dr. Morton, aber Ferguson schüttelte den Kopf.
    „Lassen Sie nur. Ich möchte es selbst tun.“
    „Aber gerne“, stimmte Morton zu, und man sah ihm an, daß er ehrlich erfreut darüber war.
    Die Krankenschwester und der Assistent waren inzwischen aus dem Zimmer gebracht worden. Hicks und Judson standen mit ängstlichen Gesichtern an der Wand und warfen besorgte Blicke auf den unheimlichen Patienten, der aufrecht im Bett saß und sich bequem gegen die Kissen lehnte.
    Ferguson grinste und trat neben das Bett.
    „Hallo“, sagte er und streckte dem alten Mann die Hand hin. „Mein Name ist Ferguson, und ich bin der Sicherheitsingenieur. Wie heißen Sie?“
    Der Patient nahm die dargebotene Hand.
    „Freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte er. „Mein Name ist Gott.“
     „Wie bitte?“ schnappte Ferguson nach Luft.
    Der Patient lächelte ihm friedlich zu. „Mein Name ist wirklich Gott.“
    „Aber …“, begann Ferguson, hielt aber dann inne. Hinter sich hörte er Clanahan und Morton schwer atmen. Krankenpfleger Hicks sah aus, als habe er keinen sehnlicheren Wunsch, als ohnmächtig zu werden.
    „Ich heiße Gott“, wiederholte der Patient eindringlich.
    Ferguson hatte in diesem Augenblick das Gefühl, als stürze der Himmel ein und ein ansehnliches Stück davon habe seinen Kopf getroffen. Irgendwo draußen auf dem Raumhafen war ein zweites Schiff gestartet und jagte mit donnernden Düsen hinauf in die Weiten des Alls. Ferguson kam es so vor. als höre er nicht die Düsen, sondern das Rauschen vieler Engelsschwingen. Der Mann in dem Bett schien zu wachsen und übernatürlich groß zu werden, Flügel hefteten sich an seine Schultern, und er wurde zu einem riesenhaften Wesen. Aber dann versank alles wieder vor Fergusons Blick, das Raumschiff wurde wieder zu einem Raumschiff und der Patient wieder zu dem kleinen, alten Mann im Bett.
    Dr. Morton sah teilnahmslos aus dem Fenster, während Clanahan sich den Schweiß von der Oberlippe leckte. Die Pupillen Blakes waren zu winzigen Stecknadelköpfen geworden.
    Der Sicherheitsingenieur holte tief Luft. Es gab nur eine Möglichkeit, den Patienten zum Sprechen zu bringen.
    „Also gut, Gott“, sagte er ruhig und gelassen. „Sie haben eine anständige Portion radioaktiver Strahlung erwischt. Können Sie mir sagen, wo das passierte?“
    Der Patient mußte die Frage verstanden haben, aber er ignorierte sie. Statt dessen beantwortete er ein anderes Problem, das ihn seit längerer Zeit beschäftigt haben mußte.
    „Satan“, murmelte er verwundert. „Satan kam zu mir, über und über pechschwarz, aber mit glänzenden Augen. Er erkannte mich an, indem er sagte: Du bist Gott.“
    Morton sah nun wieder leidlich interessiert aus. Ferguson begann zu schwitzen.
    „Erzählen Sie, was geschehen ist“, stieß er hervor.
    „Satan …“
    „Wo geschah es?“
    „Wo?“ Die Augen des Alten lagen verwundert auf Ferguson, als habe dieser keine dümmere Frage stellen können. In ihnen strahlte eine fast unwahrscheinliche Freude und ein unbegreifliches Glück. Dabei stand außer Zweifel, daß ihn der Tod gekennzeichnet hatte. Die rot flammende Stirn trug bereits die Merkmale des sicheren Endes.
    „Ich ging in die Berge, und dort traf ich …“
    „Welche Berge?“
    „Satan …“
    „Sie verschwenden Ihre Zeit. Ferguson“, sagte Morton vom Fenster her. „Wir werden es noch einmal mit der Droge versuchen und …“
    „Na gut, wenn Sie meinen“, gab Ferguson es auf und trat zurück. Mit einem schnellen Seitenblick erkannte der Patient, daß Morton eine Injektion vorbereitete.
    „Nein, das nicht!“ wehrte er ab.
    „Wir wollen Ihnen doch nur

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