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TS 50: Die Roboter und wir

TS 50: Die Roboter und wir

Titel: TS 50: Die Roboter und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin (Hrsg.) Greenberg
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Korridor.
    Ihre Schritte hallten durch die Leere, ihre metallischen und seine ledern klingenden. Der mit dünner Plastik bedeckte Metallboden dämpfte das Geräusch nicht.
    Sie kamen in der Zentrale an, wo gewölbte Sichtluken einen freien Ausblick in die Weiten des unendlichen Raumes gestatteten. Die Sterne funkelten aus dem Nichts und lagen wie in schwarzem Samt gebettet. Keine Atmosphäre verschleierte die Geheimnisse des Kosmos.
    Genau vor dem Bug stand ein besonders heller Stern, groß wie ein Geldstück aus wenigen Metern Entfernung. Für lange Sekunden starrte er auf die Sonne der zukünftigen Heimat, dann überkam ihn erneut Schwäche. Er stützte sich auf die Brüstung.
    Robot Drei näherte sich ihm.
    „Ich habe die Planeten in der Kartei eingetragen. Herr. Wenn Sie es wünschen, kann ich sie Ihnen auf dem Bildschirm zeigen. Sie sind weit entfernt und leuchten nur mit reflektiertem Licht, aber ich glaube, ich habe alle gefunden.“
    Jorgen nickte und wartete, bis der Elektronenschirm aufleuchtete. Drei kümmerte sich um die Einstellung des damit gekuppelten Teleskops, ließ einen matt schimmernden Globus nach dem anderen erscheinen und gab seine Erklärungen dabei ab. Einige hingen scharf und klar in dem schwarzen Nichts, andere wiederum waren von einem ungewissen Schleier willkommener Atmosphäre umgeben, als trügen sie einen Heiligenschein.
    Fünf erdgleiche Planeten belanden sich jenseits der inneren, halbgeschmolzenen Welten. Dann tauchte ein Gigant auf, größer als Jupiter. Jenseits des Riesen umkreisten nur noch kleinere, kalte Weltkörper die allzu ferne Sonne.
    Einen Ringplaneten gab es nicht, aber die meisten besaßen Monde, bis auf die äußeren.
    „Achtzehn Planeten“, hatte Jorgen mitgezählt. „Und wieviel davon werden für uns in Frage kommen?“
    „Vier wahrscheinlich. Mit Sicherheit der siebente, achte und neunte, von der Sonne aus gerechnet. Da die Sonne sehr groß ist, dürften die inneren zu heiß sein. Die genannten jedoch stehen näher beisammen als Erde, Mars und Venus, so daß wir mit fast gleichen Verhältnissen rechnen dürfen. Die Spektraluntersuchungen weisen auf allen drei Welten Sauerstoff und Wasserstoff nach. Planet sieben besitzt zweifellos eine Vegetation. Daher wählten wir ihn.“
    Der Roboter holte noch einmal Planet sieben auf den Schirm zurück, einen matten, runden Globus, der dank der einsetzenden Vergrößerung anschwoll, bis ein kleiner Teil den gesamten Schirm ausfüllte. Die blaugrünen Flecke mochten Ozeane sein, während die braunen mitSicherheit als Kontinente identifiziert werden konnten. Weiße Wolkenbänke verschleierten die Sicht. Jorgen vermeinte, den fallenden, frischen Regen riechen zu können und atmete auf. Diese fremde Welt erinnerte ihn an die Erde, und sie schien ihm auf jeden Fall freundlicher als die trockene, lebensfeindliche Wüste des Mars.
    Fünf unterbrach seine Gedanken. Er zeigte auf den Schirm.
    „Ich möchte den langgestreckten Kontinent vorschlagen. Seine mittlere Temperatur entspricht den gemäßigten Zonen auf der Erde. Die Jahreszeiten dauern länger. Die spezifische Dichte ist sechs, also ein wenig mehr als die Erde. Das läßt auf das Vorhandensein von Metallen und anderen Erzen schließen. Eine gute, vielversprechende Welt.“
    Robot Fünf sprach die Wahrheit. Die noch schlafenden Menschen. die letzten ihrer Rasse, hatten eine neue Heimat gefunden, auf der sie ihre unterbrochenen Träume und Wünsche verwirklichen konnten. Hier konnten ihre Kinder geboren werden und aufwachsen, um jene Bücher zu lesen, die große Männer vor Jahrhunderten auf der Erde geschrieben hatten. Die fremde Welt würde ihre Stiefkinder mit offenen Armen aufnehmen, es sei denn …
    „Vielleicht leben bereits intelligente Wesen dort“, gab Jorgen zu bedenken, aber Fünf schüttelte den Kopf.
    „Kaum. Wenn es dort Leben gibt, dann nur im Anfangsstadium. Unsere Beobachtungen zeigten keinerlei Veränderungen der natürlichen Struktur des Bodens. Selbst der idealste Hafen des Kontinents ist leer und verlassen. Sicherlich wäre das der erste Platz, eine Stadt zu errichten. Nein, ich fühle es fast, daß wir willkommen sein werden …“
    Jorgen spürte es auch. Er lächelte und wandte sich um.
    „Das Vertrauen, das wir in euch setzten, Fünf, wurde von euch gerechtfertigt. Landen wir also. Wie steht es mit dem Treibstoff?“
    Fünf hatte sich plötzlich unmotiviert abgewandt und beschäftigte sich mit der Sternenkarte. An seiner Stelle antwortete

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