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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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wurde. Er war ein zu guter Pilot, als daß ihm eine solche Panne passiert wäre. Ich bin sicher, daß er tot ist, aber ich habe keine Gewißheit. Solange ich diese Gewißheit nicht habe, muß ich damit rechnen, daß Hank eines Tages zur Tür hereintritt.“
    „Wer, glauben Sie, ist für sein – Ende verantwortlich? Osborne?“
    Sie schüttelte langsam den Kopf. „Ich glaube es nicht. Ich traue es ihm nicht zu. Auf Vermutungen gebe ich nichts. Nur Tatsachen zählen. Und ehe ich diese Tatsachen nicht habe, kann ich nicht daran denken, mich wieder zu verheiraten. Nun wissen Sie es, Bert. Ich bin sicher, daß Sie mich verstehen.“

 
8.
     
    10. August 2026.
    Bert trat zwei Schritte zurück, um das Schild, das er gemalt hatte, besser mustern zu können. Hm, nicht ganz einwandfrei, aber er war kein Maler von Beruf. Hauptsache, es erfüllte seinen Zweck, ihn als Händler in Gebrauchtschiffen auszuweisen. Reklame war die Seele des Geschäftes. Ein Jammer, daß er nicht in dem kleinen Blatt inserieren konnte, das einmal wöchentlich in Vier herausgegeben wurde. Aber daran war nicht zu denken. Die Zeitung wurde von den Raffinerien finanziert und brachte Nachrichten über Neuzugänge und die Namen derer, die zur Erde zurückkehrten, es informierte über Stellenangebote und die Wechsel in der Leitung der Gesellschaft, es enthielt die Ankunft- und Abflugzeiten aller Schiffe, die auf dem Mars landeten. Die „Mars-Nachrichten“ waren das einzige Band zwischen den sonst einander fremd bleibenden Arbeitskräften der einzelnen Gesellschaften, und sie hatten darum eine große Verbreitung.
    Bert betrachtete das kleine hellgelbe Häuschen, das sein Büro darstellte. Es hob sich fast herausfordernd von den sonstigen dunkelbraunen Gebäuden des Mars ab. Auf dem freien Platz neben dem Büro standen fünf gebrauchte Schiffe in blitzender Reihe, die ersten Objekte, die der neue Marshändler Bert Schaun eventuellen Käufern anzubieten hatte. Ein Schiff hatte er von einem Prospektor gekauft, dessen Kapital bei erfolgloser Uranerzsuche bis auf den letzten Cent draufgegangen war. Er war froh gewesen, mit dem Erlös des Verkaufes zur Erde zurückkehren zu können. Das zweite stammte aus dem Besitz eines Prospektors, der nach längerer Krankheit, die ihn viel Geld gekostet hatte, die verhältnismäßige Sicherheit einer vertraglichen Tätigkeit für Gianetti vorgezogen hatte. Die anderen drei Schiffe hatte Bert von verkrachten Prospektoren gekauft, die auf ihre Schiffe Anleihen bei den Gesellschaften aufgenommen hatten, die sie nach dem Verkauf an Bert zurückzahlen konnten. Ein sechstes Schiff war tags zuvor von Bert an einen Mann verkauft worden, der beim Spielen groß gewonnen hatte und nun froh war, wieder als Prospektor tätig sein zu können.
    Bert war zufrieden, das Geschäft schien sich gut anzulassen. Langsam würde es sich herumsprechen, daß er sich als Händler etabliert hatte, und hinter dem Büro war Raum genug, um noch Dutzende von Schiffen aufzunehmen. Er und Emma hatten sich ausgerechnet, daß die Gesellschaften rund hundert Schiffe benutzten, auf die sie Anleihen gegeben hatten. So bestand immer Aussicht, daß dieser oder jener frühere Besitzer eines Schiffes auf diese oder jene Weise zu genug Geld kommen würde, sein Schiff zurückzuholen und sich von neuem selbständig zu machen. Bert wußte, daß seine Initiative der wirtschaftlichen Lage auf dem Mars bald ein neues Gesicht geben würde, und er freute sich darüber, daß er derjenige war, der den Anfang gemacht hatte, ein Gegengewicht gegen den übermächtigen Einfluß der Gesellschaften zu schaffen.
    Er nahm den Farbtopf und kehrte gut gelaunt in sein Büro zurück. Kaum hatte er hinter dem Schreibtisch Platz genommen, als er jemand das Grundstück betreten sah. Ein früher Kunde? Nein, es war Steve Babcock.
    Bert stand nicht auf, als Babcock den kleinen Raum betrat. „Haben uns lange nicht gesehen, Steve“, sagte er. „Was tut sich?“
    Babcock lehnte im Türrahmen und blickte sich suchend um. „Viel Arbeit, Bert. Neun nimmt in wenigen Tagen den Betrieb auf. Viel neue Leute, also genug zu tun für mich. Scheint, es fehlen Ihnen ein paar Stühle, wie?“
    „Ja. Habe vergessen, sie zu beschaffen.“
    „Läuft der Laden? Klappert es in der Kasse?“ Er wandte sich um und blickte auf die Raumschiffe. „Sieht aus, als hätten Sie keine große Mühe gehabt, genug Ware heranzubekommen.“
    „Ich bin zufrieden.“
    Babcock lächelte. „In Neun spricht man von Ihnen

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