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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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Sully, noch Osborne. Wissen Sie was? Dies ist das erste Mal, daß ich ohne ein eigenes Schiff dastehe. Ich komme mir verraten und verkauft vor.“ f„Warum kaufen Sie nicht ein neues?“
    „Von wem? Abgesehen davon, daß ich nicht genug Geld dafür habe. Wer würde es wagen, mir ein Schiff zu verkaufen? Höchstens ein Prospektor, der gerade am Ende ist. Aber wo finde ich den?“
    „Suchen Sie, Bert. Irgend etwas wird sich schon ‘finden. Nur nicht die Hände in den Schoß legen. Und wenn Sie damit anfangen, andere Schiffe zu reparieren. Dann haben Sie eine Beschäftigung und kommen nicht auf dumme Gedanken.“
    „Vielleicht sollte ich es wirklich überlegen“, sagte Bert nachdenklich.
    „Eine Reparaturwerkstatt wäre nicht schlecht“, nickte Emma.
    „Sie wäre eine Waffe gegen Sully und eine Hilfe für die freien Prospektoren. Sie wären nicht mehr von Sully abhängig, wenn ihre Schiffe reparaturbedürftig sind. Sie setzen sie wieder instand, dann können die Männer entweder zur Erde zurückkehren oder ihr Schiff gegen eine vernünftige Gebühr an die Gesellschaften vermieten. Niemand kann sie dann noch unter Druck setzen und dazu zwingen, in den Raffinerien zu arbeiten.“
    Bert fand Gefallen an dem Gedanken. „Wie viele freie Prospektoren gibt es Ihrer Ansicht nach auf dem Mars?“
    Emma hob die Schultern. „Ich kann nur schätzen, Bert. Alle acht Häfen zusammengerechnet, sind es bestimmt mehrere hundert. Und zehn Prozent von ihnen sind immer am Ende.“
    „Ich könnte ihre Schiffe übernehmen. Wenn sich dann mehrere von den Prospektoren zusammentun, hätten sie immer noch eine Chance weiterzuarbeiten, während der einzelne es nicht könnte.“ Das Funkeln seiner Augen erlosch, als er in die Wirklichkeit zurückkehrte. „Ein wunderbarer Gedanke, aber unausführbar.“
    „Warum? Warum, Bert?“
    „Weil viel Geld dazu gehört. Und das habe ich nicht.“
    „Daran braucht es nicht zu scheitern. Sie können von mir haben, was Sie benötigen.“
    „Das ist doch nicht Ihr Ernst? Sie glauben doch nicht, daß ich Geld von einer Frau nehmen würde?“
    „Immer noch so stolz?“ fragte Emma zwinkernd. „Und Ihrem Stolz zuliebe lassen Sie sich lieber kleinkriegen?“
    „Nicht nur deswegen. Sie haben keinen Mann mehr, Emma. Sie brauchen Ihr Geld selbst. Wenn ich Sie nun darum betrügen würde?“
    „ Sie !Nie und nimmer, Bert!“
     
    *
     
    Stunden später, als Emma die Bar längst geschlossen hatte, saßen sie in der Küche zusammen und schmiedeten Pläne. Bert war immer noch nicht entschlossen, Emmas Angebot anzunehmen. Es lag nicht in seiner Art, seine Unternehmungen von anderen finanzieren zu lassen.
    „Sie sind ein Narr, Bert“, sagte Emma ungeduldig. „Zum Teufel, können Sie denn nicht sehen, warum ich es gern tue?“
    Natürlich sah er es. Er hatte stundenlang mit sich gekämpft, ob es schon Zeit sei, das entscheidende Wort zu sprechen. Nun fragte er:
    „Emma, wollen Sie mich heiraten?“
    Lange schwieg sie, dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, Bert, ich kann es nicht – noch nicht.“
    „Ist es Steve Babcocks wegen?“
    „Natürlich nicht.“
    „Sie sind immer sehr nett zu ihm gewesen.“
    „Warum sollte ich nicht? Als Hank und ich auf den Mars gekommen waren, freundeten wir uns mit Steve an. Er wollte mit mir ausgehen, wenn ich lange allein war, aber ich sagte nein. Er sprach mit Hank darüber, und Hank sagte, ich sei närrisch, es nicht zu tun. Er vertraute mir und Steve und fand nichts dabei, daß ich mir ein wenig Ablenkung suchte. So ging ich mit Steve aus. Natürlich machte er mir schöne Augen, und auch ich fand ihn sehr sympathisch, aber dabei blieb es auch. Nie überschritt er die Grenzen. Und dann kam Hank nicht zurück. Steve war da, er half mir, sorgte sich um mich, übertrug die Freundschaft, die er für Hank empfunden hatte, auf mich. Ich weiß heute, daß er fürchtete, ich könnte mir etwas antun. Steve schickte ein Dutzend Schiffe aus, um nach Hank zu suchen. Er ignorierte die Befehle der Gesellschaft und verlor deswegen fast seine Stellung. Ich fühle mich ihm gegenüber verpflichtet, Bert, verstehen Sie mich?“
    „Lieben Sie ihn?“
    Sie lachte leise. „Eine Zeitlang glaubte ich es. Bevor Sie kamen, Bert.“
    „Dann verstehe ich nicht, warum Sie mich nicht heiraten wollen.“
    Sie stand auf und schaltete alle Lampen bis auf eine aus. „Weil ich erst Gewißheit haben will, Bert“, sagte sie, und ihr Gesicht wurde hart. „Ich bin sicher, daß Hank ermordet

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