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TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

Titel: TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Funkgerät. Kein modernes Gerät konnte seinen Ruf auffangen, aber vielleicht benutzten die Darianer gerade deshalb das veraltete System der Amplitudenmodulation.
    Nach einigen Stunden gab er seine Bemühungen endlich auf. Er hatte seine Warnung immer wieder in den Äther hinausgefunkt, aber keine Antwort erhalten. Entweder hörten die Darianer ihn wirklich nicht oder sie waren äußerst vorsichtig.
    Müde schaltete er das Gerät ab und stand auf. Er reckte und dehnte seine Glieder und merkte dabei plötzlich, daß er auf seine Fragen keine Antwort mehr erhielt. Er drehte sich um und sah Murgatroyd enttäuscht auf den Ausgang starren. Eine Warnlampe zeigte an, daß das äußere Schott geöffnet war. Das Mädchen hatte unbemerkt das Schiff verlassen.
    „Ist sie schon lange fort, Murgatroyd?“ fragte er ärgerlich.
    Murgatroyd gab beleidigt einen knurrenden Laut von sich. Natürlich war das keine Antwort, aber Calhoun kannte die verschiedensten Laute seines kleinen Freundes und wußte sofort, daß Murgatroyd sehr enttäuscht war. Natürlich hatte er mitgehen wollen, aber das Mädchen hatte ihn zurückgelassen. Die beiden hatten sich rasch miteinander befreundet, und wenn Calhoun beschäftigt war, hatte sich Murgatroyd immer in der Nähe des Mädchens aufgehalten. Daß sie Murgatroyd nicht mitgenommen hatte, konnte nur bedeuten, daß sie nicht zurückkehren wollte.
    Calhoun fluchte wütend, aber durchsuchte erst alle Räume des Schiffes, ehe er sich zu einer anderen Maßnahme entschloß. Er schaltete die äußeren Lautsprecher ein und rief: „Der Kaffee ist fertig! Kommen Sie bitte zurück!“
    Immer wieder dröhnte seine Stimme durch das Tal und hallte von den Berghängen wider. Es war vergeblich; das Mädchen kam nicht.
    Entschlossen öffnete er einen unauffälligen Wandschrank und nahm ein schweres Strahlgewehr heraus. Kämpfen und töten gehörte nicht zu seinem Beruf, aber alle Inspektoren waren für alle Fälle gut ausgebildet und ausreichend mit Waffen versorgt.
    Er warf das Gewehr über den Rücken und hielt von der Luftschleuse Ausschau, sah aber kein Zeichen seines ungebetenen, geheimnisvollen Passagiers. Mit einem starken Fernglas suchte er vergeblich das ganze Tal ab. Sollte das Mädchen etwa in die Berge gestiegen sein, um dort ihre Landsleute zu suchen? Sorgfältig suchte er alle möglichen Routen ab und entdeckte bei stärkster Vergrößerung endlich eine Bewegung am Kamm eines weit entfernten Hügels.
    Das war ein glücklicher Zufall, denn eine Sekunde später verschwand die winzige Gestalt hinter dem Hügel.
    Er gab Murgatroyd ein Zeichen, und das drollige Wesen kletterte geschickt die Leiter hinab. Dann verriegelte Calhoun das äußere Schott. Kein anderer konnte nun in das Schiff eindringen, denn nur er allein kannte die Kombination des Schlosses.
    „Sie ist verrückt!“ sagte Calhoun bitter. „Uns bleibt jetzt nichts anderes übrig, als ebenfalls verrückt zu spielen.“
    Ein blauer, klarer Himmel spannte sich über das Tal und erinnerte Calhoun an den lange nicht gesehenen Himmel der heimatlichen Erde. Es gab Gebirge und tief eingeschnittene Täler, wie auf allen Planeten, die durch Vulkane und Witterungseinflüsse eine rauhe Oberfläche gebildet hatten. Mikroorganismen hatten das Gestein zu fruchtbarer Erde zerkleinert, auf der zahlreiche Pflanzenarten wuchsen. Es gab verschiedene Baumarten und Buschtypen und einen grasähnlichen dichten Bodenbewuchs. Die Natur hatte auf Orede ein perfektes Kreislaufsystem entwickelt, genau wie auf der Erde und auf anderen Planeten, wo die gleichen Umweltbedingungen herrschten, wo Sonnenlicht, Wärme und Feuchtigkeit die Voraussetzungen für die Entwicklung organischen Lebens schufen.
    Die Ähnlichkeit mit der Erde war wirklich frappierend. Es erschien Calhoun ganz natürlich, daß sich auf diesem Planeten bestimmte Rinderrassen gut entwickelten. Auch Menschen konnten auf diesem Planeten gut leben, aber sie zogen es vor, sich zu bekämpfen.
    Das Mädchen hatte einen weiten Vorsprung. Mehrmals kam Calhoun in dieser unübersichtlichen Landschaft an Gabelungen, an denen er sich gefühlsmäßig für die einzuschlagende Richtung entscheiden mußte. Er geriet dabei in Seitentäler und verlor viel Zeit, bis er endlich durch einen Paß an die andere Seite des Gebirgszuges gelangte. Vor ihm erstreckte sich eine flach gewellte Ebene. Er ließ den Blick bis zum dunstverhangenen Horizont schweifen, sah die dunklen zusammengeballten Rinderherden, die in der weiten

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