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TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

Titel: TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Landschaft fast verloren wirkten – und er sah auch das Mädchen. Calhoun hetzte die Hänge hinab und holte rasch auf. Sie ahnte nichts von dem Verfolger und drehte sich nicht einmal um.
    Für Murgatroyd war das Tempo zu scharf; er beschwerte sich leise quietschend.
    Calhoun strich ihm übers Fell. „Ich hätte dich zurücklassen sollen, aber ich kann leider nicht wissen, ob ich jemals zum Schiri zurückkehren werde. Du mußt schon durchhalten, mein Kleiner!“
    Anscheinend hatte das Mädchen kein bestimmtes Ziel. Calhoun versuchte, ihre Absichten zu erraten. Wenn sich wirklich Darianer auf Orede aufhielten, hielten sie das gelandete Schiff sicher unter ständiger Beobachtung. Sie mußten das Mädchen demnach gesehen haben. Wahrscheinlich rechnete sie damit und wollte sich fangen lassen, um sich ihren Landsleuten erkennen zu geben. Nur auf diese Weise konnte sie die vorsichtigen Darianer warnen und über die zu erwartende Strafexpedition informieren.
    Calhoun war plötzlich nicht mehr mit sich zufrieden. Wenn das zutraf, dann hatte er mit seiner Verfolgung die Pläne des Mädchens durchkreuzt. Natürlich lag das nicht in seiner Absicht, aber er konnte das Mädchen auch nicht allein lassen.
    Unten auf der gewellten Ebene verlor er das Mädchen zeitweilig aus der Sicht und beschleunigte das Tempo noch mehr. Nicht weit entfernt weidete eine kleinere Rinderherde. Der Leitbulle sah ihn und hob feindselig den mächtigen Kopf. Calhoun fühlte sich nicht sehr wohl in seiner Haut, denn er hatte eine ungefähre Ahnung von den Gewohnheiten wilder Herden. Noch war alles ruhig, aber er ahnte, daß diese Ruhe nur trügerisch war.
    Er stieg gerade die sanft ansteigende Flanke eines Hügels hinauf, als der Bulle ihn annahm. Sofort setzte er sich in Trab. Gegen die ungestüme Kraft des mächtigen Tieres konnte er natürlich nicht ankommen, das wußte er auch, aber er mußte das Mädchen erreichen und sie warnen. Nach einigen hundert Metern sah er sie auf einer Hügelkuppe. Instinktiv entsicherte er seine Waffe und gab einen laut nachhallenden Schuß in die Luft ab. Das Mädchen hörte den Schuß, blieb stehen und drehte sich um. Calhoun rannte weiter auf sie zu und wunderte sich dabei, warum das Mädchen plötzlich so schnell zurückgelaufen kam. Sie verschwand in einer Senke, und im gleichen Augenblick sah Calhoun den Grund ihrer Angst: Oben auf dem Hügel tauchten gehörnte Köpfe auf, eine wilde Kavalkade stürmte über den Hügel in die Mulde, der Boden bebte unter den Hufen.
    Dann sah er sie wieder auf der nächsten Hügelkuppe und gab einen weiteren Schuß ab, um ihr die Richtung zu weisen. Er rannte auf sie zu, Murgatroyd hoppelte angstvoll jammernd hinter ihm her, blieb aber immer weiter zurück.
    Immer mehr Rinder stürmten über die Hügel, Hunderte – Tausende, eine wilde Stampede, angeführt von den Leitbullen, die das fremde Wesen zerstampfen wollten. Die Bullen senkten die Köpfe mit den tödlichen Hörnern und stürmten mit geschlossenen Augen heran, aber die Kühe waren noch gefährlicher, denn sie hielten die Augen offen und sahen ihr verzweifelt ums Leben rennende Opfer.
    Bleich und keuchend hetzte sie einen Hügel hinauf, Calhoun kam von der anderen Seite. Schon waren die mordgierigen Bullen bis auf zehn Meter heran, jeden Augenblick mußten die harten Hufe über das ungeschützte, wehrlose Mädchen hinwegdonnern.
    Calhoun schoß aus kurzer Entfernung auf den ersten Leitbullen, das Tier brach brüllend in die Knie, andere stürzten über das Hindernis und verwirrten sich zu einem wild zuckenden Knäuel. Die nachdrängenden Rinder schoben die ersten Reihen unbarmherzig über den sich immer höher auftürmenden Berg und rasten seitlich daran vorbei.
    Calhoun kniete sich hin und zielte sorgfältig auf die Leitbullen. Es war fast sinnlos; denn alle auf der Ebene weidenden Herden schienen sich dem blinden Ansturm angeschlossen zu haben und donnerten über ihre getroffenen und gestürzten Artgenossen hinweg. Die Luft war erfüllt mit dem Brüllen der Tiere und dem Donnern der unzähligen Hufe. Die heranstürmenden Herden teilten sich und brandeten an dem immer höher werdenden Hindernis und den dicht dahinter hockenden Menschen vorbei. Aber immer wieder kletterten brüllende Bullen auf den Leichenberg, und Calhoun mußte unaufhörlich schießen, um sich die Kolosse vom Leibe zu halten.
    Im aufgewirbelten Staub sah er die Leiber zu beiden Seiten wie dichte Mauern vorbeischieben und drängen. Die ersten Bullen hatten

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