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TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1

TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1

Titel: TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Kuttner
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überlegte. „Wären Sie in der Lage, Zutritt zu den Beurteilungen der früheren Techniker zu erhalten?“
    „Ich denke schon, wenn sie die Wirren überstanden haben. Was sollte uns das nützen?“
    „Vielleicht liefern die Beurteilungen uns die gesuchte Antwort. Die Rechenmaschinen können die Faktoren herauspicken, die zum Erfolg der Leute geführt haben. Damit haben wir eine Ausgangsgleichung.
    Anschließend stellen wir fest, wie sich die Schar der heutigen Techniker zusammensetzt, wobei wir den Mißvergnügten unsere besondere Aufmerksamkeit widmen. Ein gefragter Experte der Freien Trupps plus vergangene Tradition ergibt X. Die Leute, die dieses X heute noch besitzen, werden mit der neuen Tradition geimpft.
    Wir müssen unsere Propaganda sorgfältig dosieren und die öffentliche Meinung in die uns genehmen Bahnen lenken. Die irdischen Kreuzzüge wurden von einer Woge der Begeisterung getragen. Wir lassen diese Begeisterung wiederaufleben.
    Für Ihre Experten habe ich Ihnen jetzt einen beschreitbaren Weg genannt. Wir kommen damit zu den Arbeitskräften und zum finanziellen Teil.“
    Sam warf einen Blick auf das unbewegte Gesicht des Unsterblichen und schaute wieder zur Seite. Aber er redete weiter.
    „Die Freiwilligen, die sich zu den Arbeiten melden, müssen gleichfalls gesiebt werden. Tüchtige Leute gibt es immer noch in Hülle und Fülle, und nicht alle geben beim ersten Anzeichen einer nahenden Gefahr Fersengeld. Wir arbeiten strenge Prüfungen aus, denen sich jeder Siedler unterziehen muß. Die Öffentlichkeit erfährt nur die Ergebnisse, die sie erfahren soll. Wir können einen Mann nicht wegen Feigheit ablehnen und dieses Urteil verkünden, ohne die übrigen kopfscheu zu machen. Wir selber müssen natürlich Bescheid wissen.“
    „So weit, so gut“, nickte Hale. „Und woher nehmen wir das Geld?“
    „Wieviel können Sie flüssig machen?“
    Hale zuckte die Achseln.
    „Pfennige. In Doones Fort habe ich mir einen Ausgangspunkt geschaffen. Um ihn voranzutreiben, müssen Millionen in das Unternehmen hineingepumpt werden.“
    „Dann gründen Sie eine Gesellschaft und geben Sie Aktien aus. Die Leute sind zu allen Zeiten spekulationswütig. Besonders dann, wenn die Dividenden, die sie erhalten, nicht nur aus Geld bestehen, sondern aus Abenteuer, Aufregung und Romantik – aus Gefühlen, nach denen sie hungern.“
    „Abgelehnte Freiwillige werden keine Aktien kaufen.“
    Sam lachte.
    „Ich hab’s. Auf jede Aktie wird eine Dividende aus Sensationen gezahlt. Das erregende Abenteuer der Besiedlung, aber ohne die Gefahren der Dschungel. Die Ausbreitung der Kolonie wird vom Fernsehen übertragen – und zwar ausschließlich auf den Empfängerkanälen der Aktionäre!“

 
12.
     
    Hale warf ihm einen Blick zu, in dem sich Ärger mit Bewunderung mischte. Sam spürte eine kurze innere Befriedigung darüber, seinem Gegenüber so etwas wie stillschweigende Anerkennung abgerungen zu haben. Als Hale sprach, verschwand dieses Gefühl.
    „Nein. Das wäre zu billig und im Grunde doch Betrug. Ich habe Ihnen schon gesagt, daß die Landbesiedlung keine Abenteuer bietet, sondern höchstens harte Plackerei.“
    „Der breiten Masse erscheint sie trotzdem abenteuerlich“, hielt Sam ihm entgegen. „Sie müssen mit den Wölfen heulen. Die Leute lassen sich ihren Nervenkitzel etwas kosten. Und für Nervenkitzel kann doch wohl an Land zur Genüge gesorgt werden.“
    Hale rieb sich unbehaglich das Genick.
    „Mir gefällt der Vorschlag trotzdem nicht.“
    „Aber er ließe sich verwirklichen. Haben sich an Land bis jetzt überhaupt Vorkommnisse ereignet, die sich ausschlachten ließen?“
    „Seit längerem macht uns eine wandernde Schlingpflanze zu schaffen, die von der menschlichen Körperwärme angelockt wird“, erwiderte Hale nach einiger Überlegung. „Wir haben zur Abwehr Kühlanlagen in unsere Dschungelanzüge eingebaut. Außerdem streuen wir während der Arbeit in unserer unmittelbaren Umgebung Thermit. Das lenkt die Wanderliane von uns ab und verbrennt sie zu Asche, wenn sie damit in Berührung kommt.“
    „Wie sieht diese Liane aus?“ fragte Sam.
    Hale beschrieb ihm die Pflanze ausführlich. Sam lehnte sich mit zufriedenem Gesicht zurück.
    „Das ist die Masche. Die Geschichte wirkt beeindruckend und ist trotzdem völlig ungefährlich. Damit können wir die ungeeigneten Kandidaten von Anfang an abschrecken. Ihre Leute brauchen nur die Kühlanlagen abzuschalten und eine Schlacht mit den Lianen zu

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