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TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1

TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1

Titel: TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Kuttner
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inszenieren. Ein anderer Teil Ihrer Männer steht im Hintergrund mit Thermit bereit und greift ein, wenn die Aufnahmen im Kasten sind. Wir verbreiten die Nachricht, die Wanderlianen brächen durch, übertragen diesen angeblichen Durchbruch im Fernsehen und haben unser Ziel erreicht.“
    „Kommt nicht in Frage“, widersetzte sich Hale.
    „Die Kreuzzüge wurden auch durch eine Propagandaaktion ausgelöst“, bemerkte Sam. Aber er verkniff sich weiteres Drängen. Stattdessen erwähnte er die unumstößliche Tatsache, daß ihnen beiden binnen sechsunddreißig Stunden der sichere Tod drohte, wenn sie sich auf keinen Ausweg einigten.
    Sam hatte ein Flimmern auf dem Bildschirm in der Ecke gesehen. Es war an der Zeit, das nächste Thema anzuschneiden.
    „Die Familien können uns beseitigen, ohne daß auch nur der Schatten eines Verdachts auf sie fällt. Einige Bakterien genügen schon. Wir sind erledigt, wenn wir unsere Zuflucht nicht zu drastischen Mitteln nehmen. Mir ist ein Weg eingefallen, um die Familien so wirksam zu überrumpeln, daß jede Gegenmaßnahme zu spät kommen muß.“
    „Nämlich?“
    „Die Familien stützten ihre Macht auf das Ansehen, das sie genießen. Ihre Langlebigkeit hat ihnen den Ruf der Unfehlbarkeit verschafft. An diesem Punkt müssen wir den Hebel ansetzen und die Familien in eine Lage hineinmanövrieren, die sie zwingt, unser Vorhaben förmlich zu verteidigen.“
    „Aber wie?“
    „Sie, Hale, genießen in der Öffentlichkeit große Beliebtheit. Harker hat mir deshalb eine Frist von achtundvierzig Stunden gesetzt, weil er fürchtete, sie könnten jeden Augenblick einen Parteigänger gewinnen, der in Ihre Spuren treten und Ihr Vorhaben auch dann weiterführen würde, wenn Harker Sie selbst beseitigen ließe.“
    Sam tippte auf seine Brust.
    „Ich bin dieser Parteigänger. Um meine eigene Haut zu retten, bleibt mir keine andere Wahl. Durch die Halbierung der Gefahr schaffen wir auch für Sie einen Ausweg. Es hätte wenig Sinn, einen von uns zu töten, wenn der andere ihn ersetzen kann.“
    „Aber wie, zum Teufel, wollen Sie erreichen, daß Sie in den wenigen Stunden, die uns noch bleiben, neben mir in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses rücken?“ erkundigte sich Hale. Jetzt war ihm echte Teilnahme anzumerken.
    Sam grinste ihn zuversichtlich an. Dann trat er gegen sein Stuhlbein.
    Die Wand glitt auseinander. Durch die entstandene Öffnung kam schnüffelnd der Presser herein. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    Sam machte keine langen Umschweife.
    „Erstens ist Sheffields Bande hinter mir her“, sagte er. „Ich kann mir im Augenblick keinen Kampf mit dem Burschen leisten, weil ich eine große Sache vorhabe. Können Sie Sheffield zurückpfeifen?“
    „Vielleicht bringe ich’s fertig“, gab der Presser zur Antwort.
    Das war so gut wie eine feste Zusicherung. Der alte Giftmischer bildete in der Unterwelt der Kuppeln immer noch eine Hauptgefahr.
    „Danke.“ Sam drehte sich mit seinem Stuhl herum und blickte den Presser an. „Und jetzt das Wichtigste. Ich brauche möglichst schnell ein besprochenes Tonband mit gefälschtem Text.“
    „Das ist nicht die Welt“, erwiderte der Presser und schnüffelte verächtlich.
    „Samt den Gesichtern, die den Stimmen entsprechen.“
    „Das ist schon schwieriger. Wessen Gesichter?“
    „Mir kommt es hauptsächlich auf Zacharias Harker an. Wenn wir noch weitere Angehörige der Harker- und Waltonsippen mit hineinnehmen könnten, wäre mir das recht lieb. Aber Zacharias Harker ist unbedingt erforderlich.“
    Der Presser starrte ihn an und vergaß dabei sogar, wie gewöhnlich zu schnüffeln.
    „Zacharias Harker?“ fragte er. Dann stieß er ein unerwartetes Kichern aus.
    „Na schön, ich denke, ich kann das Ding schaukeln, aber es wird dich einiges kosten. Wann brauchst du die Nachahmung?“
    Sam nannte den Zeitpunkt.

 
13.
     
    Gefälschte Tonbandaufnahmen waren fast so alt wie die Erfindung des Tonbandgeräts. Einmal gesprochene Worte herauszuschneiden und zu neuen Sätzen zusammenzufügen, erforderte keine nennenswerte Geschicklichkeit.
    Die Technik, eine Stimme in ihre Zisch- und Kehllaute zu zerlegen und eine völlig neue Rede daraus aufzubauen, konnte dagegen erst auf eine kurze Vergangenheit zurückblicken. Die Durchführung dieser Methode erforderte äußerst geschickte Spezialisten. Eine Übertragung aus einer Sprache in eine andere erwies sich infolge der wechselnden Ausspracheeigentümlichkeiten gewöhnlich als

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