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TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1

TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1

Titel: TS 53: Alle Zeit der Welt, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Kuttner
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In meinen Augen haben sie unrecht. Der Logiker denkt wie ich.“
    „Haben Sie Ihr Unternehmen ganz allein in Angriff genommen?“
    Hale nickte.
    „Bis jetzt, ja.“
    „Warum? Ein tüchtiger Werbefachmann könnte Ihnen jede Unterstützung verschaffen.“
    „Er würde mein Vorhaben höchstens in ein Schwindelunternehmen verwandeln. Ich glaube an meine Pläne, Reed. Solange ich sie selber lenke, kann ich sicher sein, daß ich wirklich einen Feldzug durchführe. Ich würde niemandem trauen, der sich bereitfindet, die Sache in die Hand zu nehmen, obwohl er die Wahrheit kennt.“
    Ein großartiger Einfall begann in Sam zu reifen.
    „Würden Sie mir denn trauen?“ fragte er.
    „Warum sollte ich?“
    Sam überdachte rasch, wieviel von dem, was er Hale bisher erzählt hatte, der Wahrheit entsprach. Viel war es nicht; er konnte sich unbesorgt weiter vorwagen.
    „Weil ich schon Kopf und Kragen riskiert habe, um Sie zu warnen“, sagte er. „Wenn ich Harkers Auftrag ausgeführt hätte, könnte ich inzwischen ein kleines Vermögen kassieren. Noch habe ich Ihnen meine Gründe nicht genannt. Ich glaube, das ist auch unnötig. Ich denke genau wie Sie über die Landbesiedlung. Daß mir die Übernahme der Werbung Geld einbringen würde, will ich nicht leugnen. Dieses Geld steht aber in keinem Verhältnis zu dem Betrag, den ich mir damit verdienen könnte, daß ich Sie töte.“
    „Ich habe Ihnen doch gerade erklärt, daß meine Pläne zwangsläufig scheitern müssen“, versetzte Hale. Aber seine Stimme klang lebhafter.
    ,Angebissen!’ dachte Sam. Laut sagte er:
    „Nicht unbedingt. Was Sie brauchen, ist Unterstützung in großem Umfang. Die könnte ich Ihnen verschaffen. Außerdem wollen die Leute noch zu Lebzeiten greifbare Ergebnisse sehen. Wir müssen ihnen zusätzlich zu dem eigentlichen Ziel einen Anreiz liefern, ohne sie direkt zu betrügen. Soll ich mein Glück versuchen?“
    Hale strich sich nachdenklich das Kinn.
    „Kommen Sie mit zum Logiker“, sagte er schließlich.
    Sam verlegte sich auf Ausflüchte. Er scheute das nüchterne Urteil des Logikers, weil er fürchtete, seine vorgetäuschten Beweggründe würden zerpflückt werden.
    Hales scheinbare Einfalt gründete sich aber auf einige Jahrhunderte Erfahrung. Die Auseinandersetzung mit Reed dauerte eine geschlagene Stunde.
    Dann begleitete Sam ihn zu dem Logiker.
    Eine leuchtende weiße Kugel, die auf einer eisernen Säule lag, sprach zu den beiden Männern.
    „Ich habe Ihnen doch erklärt, daß ich Ihnen nicht die Zukunft weissagen kann, Hale.“
    „Sie kennen aber in jedem Fall die Lösung.“
    „Die Antwort, die Ihnen die Lösung bietet, braucht nicht für Sam Reed zuzutreffen.“
    Sam rutschte unruhig hin und her.
    „Dann nennen Sie uns zwei Lösungen“, sagte er.
    Weil er glaubte, mit einer Maschine zu reden, hatte er seine Wachsamkeit gelockert. Automaten waren keine Menschen.
    Wohl oder übel hatte er die geforderten Auskünfte gegeben. Jetzt harrte er ungeduldig der Antwort. Die Stunden der Frist verstrichen. Kedre und Harker warteten auf die Nachricht von Hales Tod.
    In der silbernen Kugel schwammen Schatten. Sie spiegelten verzerrt die hageren, ironischen Züge des Logikers wider. Robin Hale sah die Ähnlichkeit. Wer das Geheimnis nicht kannte, dem mußten die Schatten bedeutungslos erscheinen.
    „Die Bewohner der Kuppeln eignen sich nicht für bahnbrechende Unternehmen“, stellte der Logiker unnötigerweise fest. „Vor allem brauchen Sie tüchtige Experten: Biologen, Geologen …“
    „Wir müßten Unsummen aufwenden, um auch nur zweitklassige Leute zu bekommen“, wandte Sam ein.
    „Im Gegenteil. Natürlich müssen Sie den Leuten Geld bieten. Aber Sie werden überrascht sein, wie viele Mißvergnügte Sie gerade unter den klügsten Köpfen finden. Die Kuppeln bieten ihnen zu begrenzte Möglichkeiten. Kein Wissenschaftler arbeitet gern mit halber Kraft; und wer hat schon seit der Eroberung der Meere seine Fähigkeiten zu mehr als einem Bruchteil genutzt?“
    „Sie glauben also, wir könnten ans Werk gehen?“ forschte Hale ohne Umschweife.
    „Fragen Sie mich von neuem, wenn Sie mit Reed die augenblickliche Gefahr überwunden haben.“
    „Hale erwähnte, daß Sie anders über die Landbesiedlung denken als die Familien“, warf Sam ein. „Warum helfen Sie uns dann nicht gegen Harker?“
    Die Schatten in der Kugel bewegten sich. Der Logiker schüttelte den Kopf.
    „Ich bin nicht allmächtig. Von ihrem Standpunkt aus meinen es die Familien

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