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TS 54: Alle Zeit der Welt, Teil 2

TS 54: Alle Zeit der Welt, Teil 2

Titel: TS 54: Alle Zeit der Welt, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Kuttner
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dunkelhäutiger Mann in blauer Uniform, stand auf.
    „Gegen menschliche Gegner wären die Waffen von Nutzen. Sie könnten beispielsweise einen Panzerangriff zerschlagen. Aber selbst eine Herde Saurier ließe sich mit dem Einsatz leichterer Waffen abwehren. Außerdem sind Ferngeschütze mit Radarlenkung und allen sonstigen Schikanen aufgestellt worden, die eine Granate fünfhundert Meilen weit haargenau ins Ziel feuern. Gegen wen sollen sie eingesetzt werden? Ganz zu schweigen von den Flugzeugen, die mittlerweile gebaut werden. Aus der Luft läßt sich keine Landbesiedlung durchführen.“
    „Eben“, nickte French. „Was erwartet Reed? Rechnet er mit einem Angriff der Kuppeln? In denen verspürt keiner Lust zum Kämpfen. Die Burschen führen dort unten ein beschauliches Leben, während wir uns zu Tode schuften.“
    Grollendes Murren erhob sich. Diese Männer hatten nichts für die Bewohner der Kuppeln übrig, die sie im Grunde beneideten. Sie hatten sich zu einem neuen Menschenschlag entwickelt, den keine Bande mehr mit seinen Angehörigen auf dem Grund des Meeres verknüpften.
    Ben Crowell paffte seine Pfeife und schaute interessiert zu.
    Ein heftiger Streit brach los. Die Verschwörer nutzten die Gelegenheit, um ihren Gefühlen Luft zu machen. Noch beschränkten sie sich auf Worte. Wenn sie erst zu Taten übergingen, mußte die Bombe platzen.
    Crowell lehnte sich gegen eine Kiste und streckte bequem die Beine aus.
    „… ganz gleich, was Reed vorhat …“
    „… die Kerle in den Kuppeln sollen gefälligst auch arbeiten …“
    „… wie lange wollen wir noch zusehen …“
    French hieb auf eine Kiste, bis Schweigen eintrat.
    „Wir haben die Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten, aber wir müssen unsere Schritte genau überlegen. Angenommen, wir bringen Reed um …“
    „Das dürfte nicht leicht sein . Reed läßt es auf nichts ankommen.“
    „Wenn sich halb Plymouth gegen ihn erhebt, muß er unterliegen. Es liegt an uns, dafür zu sorgen, daß die meisten Siedler sich auf unsere Seite schlagen. Wenn wir uns Reeds und Hales erst entledigt und das Fort in die Hand bekommen haben, sind wir am Drücker. Mit den Waffen der Festung können wir jeden Widerstand im Keim ersticken.“
    „Hale ist kein Dummkopf, und Reed ebensowenig. Wenn die beiden Wind von unseren Plänen bekommen …“
    „Jeder, der an unseren Versammlungen teilnimmt, hat sich vor dem Gehen einer Prüfung mit dem Lügendetektor zu unterziehen“, erklärte French. „Kein Verräter kommt hier lebendig wieder heraus.“

 
20.
     
    „Ich habe nicht tausend Jahre lang gelebt, ohne zu lernen, wie man einen Lügendetektor betrügt“, schmunzelte der Logiker.
    Hale wandte sich von dem vergitterten Fenster ab, durch das er hinausgestarrt hatte, und sagte kalt: „Mir wurde sowieso gemeldet, daß Sie an der Versammlung teilgenommen haben. Ich habe auch meine Spione.“
    „Hat Ihr Spitzel mich erkannt?“
    „Er hat niemanden erkannt, weil er zu spät in die Vorratskammer kam. Aber er hat Pfeifenrauch gerochen und sich an das starke Zeug erinnert, das Sie qualmen. Sei dem wie es sei, einiges von dem, was sich abspielt, ist mir bekannt.“
    „Und das wäre?“
    „Ich merke, daß die Disziplin nachläßt, daß die Leute nachlässig grüßen und ihre Uniformen nicht mehr reinigen. Bei den Freien Trupps habe ich gelernt, was Manneszucht ist. Ehe Mendez von seinen Leuten niedergeschossen wurde, begann sich seine Kompanie auch aufzulösen. Ich habe mit der Überwachung schon vor Monaten begonnen, als sich die ersten Anfänge abzeichneten. Und ich hatte recht mit meiner Vermutung. Eine Meuterei bahnt sich an. Einige Rädelsführer kenne ich inzwischen.“
    „Weiß Reed Bescheid?“
    „Ich habe mit ihm darüber gesprochen. Aber ich glaube, er unterschätzt die Gefahr. Er hat sich derart geschützt, daß er seine eigene Sicherheit mit der der Kolonie verwechselt. Sie könnten mir sagen, was vorgeht. Ich kann mir die Angaben auch auf andere Weise beschaffen, aber wenn Sie einverstanden sind, möchte ich das Thema mit Ihnen erörtern.“
    „Daß Sie Ihre eigenen Informationsquellen besitzen, weiß ich“, erwiderte Crowell. „Wir können gern darüber reden. Ich habe schon in der Hoffnung gewartet, daß Sie mich fragen würden, weil ich nicht von selbst die Geschichte anschneiden konnte, ohne den Gang der Ereignisse zu beeinflussen. Ich bin ohne eigenes Zutun darin verwickelt worden. Meine einzige Erklärung ist die, daß ich einen mißvergnügten

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