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TS 55: Die Wespe

TS 55: Die Wespe

Titel: TS 55: Die Wespe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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zuviel passierte.
    Zu Phase 3 gehörten auch Bomben. Solche, die Mowry selbst warf, und solche, die von anderen geworfen wurden, die für ihre Dienste bezahlt wurden. Er besaß sowohl die Bomben als auch das Geld. Er hatte sogar genug Geld, um ein Dutzend Schlachtschiffe mit der dazugehörigen Mannschaft zu kaufen. In den Behältern lagerten vierzig verschiedene Arten von Höllenmaschinen, denen man es keineswegs ansehen konnte, daß sie welche waren. Aber alle würden zur rechten Zeit in die Luft gehen, wenn man sie entsprechend einstellte.
    Nein, er würde jetzt keinen Bericht senden. Gut, man hatte ihn aus Radine gejagt, aber das sollte auf keinen Fall bedeuten, daß man ihn auch von Jaimec vertrieben hatte.
    Er öffnete einige der Behälter und kleidete sich um. Nach einer halben Stunde bereits sah er aus wie ein typischer Farmer. Ein breiter Gürtel, mit Banknoten gespickt, gab ihm ein behäbiges Aussehen. Wachs und Watte veränderten sein Äußeres genug, daß ihn niemand so schnell wiedererkennen würde. Eine Injektion sorgte dafür, daß seine Gesichtsfarbe dunkler wurde und er aussah wie jemand, der täglich viele Stunden an der frischen Luft arbeitete.
    Er ähnelte nun einem korpulenten und stets mißmutig gelaunten sirianischen Farmer. Sein Name war Rathan Gusulkin, und er hatte sich auf die Zucht von Getreide spezialisiert. Außerdem bewiesen die Papiere, daß er vor fünf Jahren von Diracta ausgewandert war und auf Jaimec eine neue Heimat gefunden hatte. Das erklärte auch seinen Dialekt, der wohl das einzige war, was Mowry nicht verbergen konnte.
    Bevor er sich jedoch wieder auf den Weg machte, genoß er eine ausgiebige Erdmahlzeit und vier Stunden notwendigen Schlaf. Drei Kilometer von Pertane vergrub er unter dem Brückenpfeiler der letzten Brücke ein Päckchen mit fünfzigtausend Kronen. Nicht weit von dieser Stelle entfernt lag auch eine Schreibmaschine auf dem Grund des Flusses, nach der die Kaitempi jetzt im Augenblick sicher fieberhaft forschte.
    Von der ersten Telefonzelle in Pertane aus rief er das Café Sun-sun an. Die Antwort kam sofort, die Stimme war fremd und hart. Der Bildschirm blieb dunkel.
    „Ist dort Café Sunsun?“ fragte Mowry.
    „Ja.“
    „Skriva dort?“
    Einen Augenblick lang war Ruhe. Dann sagte der Unbekannte:
    „Er muß irgendwo in der Nähe sein. Wer möchte ihn sprechen?“
    „Seine Großmutter.“
    „Reden Sie keinen Unsinn. Ich kann schon an Ihrer Stimme …“
    „Was geht Sie das übrigens an? Ich will Skriva sprechen, sonst niemand. Nun, ist er da oder nicht?“
    Die Stimme veränderte sich plötzlich, als sie sagte:
    „Bleiben Sie am Apparat. Ich werde nachsehen, ob ich ihn finde.“
    „Machen Sie sich keine Mühe. Ist Gurd dort?“
    „Nein, der war heute noch nicht hier. Aber warten Sie doch. Ich werde Skriva finden. Wenn ich mich nicht irre, ist er oben irgendwo …“
    „Ja, ich werde warten!“ höhnte Mowry.
    Dann unterbrach er die Verbindung und machte, daß er aus der Zelle kam. Auf der anderen Straßenseite stand ein Friseur neben seiner Ladentür und sah zu ihm herüber. Vier weitere Männer lungerten herum und bemerkten ihn. Das bedeutete, daß es nun bereits fünf Zeugen gab, die jederzeit aussagen konnten, wie derjenige aussah, der die Telefonzelle um diese Zeit benutzt hatte.
    „Bleiben Sie am Apparat!“ hatte der Fremde gesagt. Und es war nicht die Stimme des Besitzers gewesen, auch nicht die des Kellners. Der Unterton der unbekannten Stimme konnte sehr gut einem Polizisten in Zivil oder einem Beamten der Kaitempi gehören. Ja, bleibe am Apparat, du Dummkopf, während wir inzwischen feststellen lassen, von wo der Anruf kommt!
    Kein Zweifel! Das Café Sunsun war aufgeflogen. Die prompte Ankunft der Polizei an der Telefonzelle bewies das zur Genüge. Dreihundert Meter weiter war Mowry auf einen fahrenden Bus gesprungen, und er konnte durch die Rückscheibe beobachten, was auf der Straße passierte. Ein Polizeiwagen raste an dem Bus vorbei und hielt bei der Telefonzelle an. Dann bog der Bus um eine Ecke. Mowry fragte sich, wie nahe diesmal der Tod an ihm vorbeigegangen war.
    Die Frage war nur: wie waren sie auf seine Spur geraten? Da blieb nur die Spekulation, mit deren Hilfe die Frage zu beantworten war. Und Mowry hatte plötzlich den Verdacht, daß der tote Eutin Urhave an der ganzen Sache nicht so unschuldig war.
    Vielleicht hatten sich aber Gurd und Skriva recht dumm angestellt, als sie die Spulen an den Telefonleitungen befestigten. Einmal

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