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TS 56: Sternenstaub

TS 56: Sternenstaub

Titel: TS 56: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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ihnen trieb sie hoch. Kreaturen einer Hölle und doch –
    Collins drängte zurück zum anderen Ausgang und hielt an. Er ließden Rest der Wachmannschaft um sich gleiten und alle Differenzen waren vergessen, geschmolzen in der Hitze der verbindenden Gefahr. Collins lachte ohne Humor. Es war ironisch – sie respektierten ihn einzig als Kämpfer.
    Er glitt hinunter zum Boden der Kammer und duckte sich an das kalte Metall. Er wartete auf seine Chance. Die anderen kamen in die Höhe, so wie sie es immer taten. Er hörte, roch und fühlte sie. Oben, über seinem Kopf, war Kampf. Die Geräusche klirrten herunter. Knüppel, Messer und kurze Speere kollidierten, und die Echos füllten die Kammer mit schmerzendem Lärm.
    Collins strengte seine Augen an und versuchte, das Dunkel zu durchdringen. Etwas Nasses, Klebriges berührte warm sein Gesicht – Blut, das aus einer durchtrennten Ader lief. Mit einer wilden Wut, ebenso auf sich wie auf die Feinde, schnellte er sich an einem gespannten Sprung vom Boden hoch. Er würgte ein animalisches Knurren aus seiner Kehle, und er flog hinter der Schneide des Messers in seiner ausgestreckten Hand her. Dann hatte er Kontakt und schlug wild um sich, mit der Genauigkeit und langen Schulung harter Kämpfe. Sein unsichtbarer Gegner rang mit ihm in der Stille und hörte plötzlich auf.
    Collins schlug den Körper von sich weg und drang weiter in das Knäuel verschlungener Leiber ein. Er versuchte, sich eine Methode auszudenken, an der er Freund und Feind unterscheiden könnte. Er verhielt kurz, dann spürte er Gefahr und verlagerte seinen Körper gerade zur richtigen Zeit, irgend etwas zischte an seinem Ohr vorbei und landete dumpf an seinem Schultergelenk. Er schoß auf seinen Gegner zu, und als dieser sich in der Luft drehte, packte er ihn am Fuß. Die Flügel verliehen dem anderen einen größeren Vorteil in der Luft, und Collins mußte ihn erledigen, ehe er an der Wand zerschmettert wurde. Methodisch stieß ihm ein Fuß in Ledersandalen ins Gesicht. Die Laute in der Luft verliehen dem Kampf ein stimmliches Bild, an dem man sich orientieren konnte. Collins zog sich an dem Mann hoch, und sein Messer zerfetzte die dünnen Häute der Flügel völlig.
    Collins bohrte den Stahl in den Körper und stieß dann den Körper zur Seite. Die Schlacht hörte langsam auf, und die Angreifer fluteten zurück. Ekelerregend lag der Geruch von Blut in der bewegten Luft. Collins Schulter klopfte schmerzend, und sein Hals war ausgedörrt und trocken von Staub.
    Er hatte sich keine vier Meter nach unten gestoßen, als er auf einen zurückkehrenden Gegner stieß. Er packte einen Arm und drehte ihn schnell. Ein Messer zerschnitt, die Luft vor seinem Gesicht. Er setzte zum Töten an und hatte den Mann, der anscheinend müde oder verwundet war, in eine Ecke gedrängt.
    „Du bist geschlagen“, flüsterte er heiser. „Ergib dich!“
    Statt einer Antwort zerrissen scharfe Fingernägel sein Gesicht. Collins suchte nach einer anderen Lösung. Ein Wesen, das man in die Enge getrieben hatte, war immer wesentlich gefährlicher als ein anderes – dieser Mann war keine Ausnahme. Aber Collins hatte das Töten satt, war krank von dem Blut, dem Geruch und dem Kampf. Sein Zorn war tot. Aber er sah keinen Ausweg. Gab man diesem Mann eine Chance zum Überlegen, so war erneute Raserei die Antwort.
    Mein Feind ist kein Mann, dachte er, er ist ein Tier.
    Sein Arm machte die Bewegung des Zustoßens.
    „Mein Geist wird wiederkommen, er wird es nicht vergessen, dich zu töten“, zischte der Mutant. Collins steckte das Messer zurück.
    „Du bist mein Gefangener.“
    Der Mann stieß ein kehliges Lachen aus, und wieder rissen seine Nägel Fleisch aus Collins’ Gesicht. Collins schlug nur einmal zu, seine Faust schmetterte in das Gesicht. Dann zog er den Bewußtlosen den Tunnel hinunter, weg von der Kammer des Todes und hinein in die Dunkelheit.
    Er brachte den Gefangenen in die leere Kabine von Malcolm und betrat sein Quartier. Dann, nach einer Weile, trat er in den Raum des Kapitäns. Wie immer brannte die Fackel des Kapitäns.
    Wundervoll war die stetige Flamme, die inmitten der Verbrennungskammer stand und ihr Licht spendete. Aber sie war erbärmlich gegen die Schönheit der Sterne, die vor der samtenen Schwärze des Hintergrundes aufgehängt waren und durch das Bullauge hineinsahen. Collins weidete sich an ihrer Schönheit und drehte sich dann zum Kapitän um.
    „Setz dich, mein Sohn“, sagte dieser, „ich hatte gerade

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