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TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

Titel: TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Festes, und Green mußte ihn sich auf den Rücken laden und hinausschleppen. Draußen traf er auf mehrere Rikschaführer, die um ein Feuer gekauert beieinander saßen und auf einen Kunden warteten. Green drückte einem von ihnen eine Münze in die Hand und trug ihm auf, Miran zu der Jacht zu bringen.
    „Und Ihr selbst, geehrter Herr? Wünscht Ihr nicht auch heimzufahren?“
    „Später“, antwortete Green, wobei er an dem Fort vorbei auf die darunterliegenden Hügel blickte. „Ich werde erst noch einen Spaziergang machen, um einen klaren Kopf zu bekommen.“
    Ehe man ihm noch weitere Fragen stellen konnte, war er in der Dunkelheit verschwunden und strebte mit großen Schritten dem höchsten Gipfel der Insel zu.
    Zwei Stunden später tauchte er in dem in Mondlicht gebadeten Windfang auf, schritt an den vielen dort festgemachten Schiffen vorbei und schlich sich an Bord seiner Jacht. Ein Blick über das Deck überzeugte ihn, daß alle schliefen. Leise stahl er sich an den reglosen Gestalten vorbei und legte sich neben Amra nieder. Mit hinter den Kopf verschränkten Händen starrte er nachdenklich zu dem einen Mond empor.
    „Alan, ich dachte, du wolltest heute nacht mit mir sprechen“, flüsterte Amra neben ihm.
    Er erstarrte, aber sah nicht zu ihr hin.
    „Ich hatte es vor, aber die Offiziere haben uns so lange aufgehalten. Ist Miran angelangt?“
    „Ja, etwa fünf Minuten vor dir.“
    Er richtete sich auf und blickte sie forschend an. „Was sagst du?“
    „Ist daran irgend etwas ungewöhnlich?“
    „Abgesehen davon, daß er betrunken einschlief und schnarchte, nein. Er muß mir eine Komödie vorgespielt haben! Und muß mir dann …“
    „Was?“
    Green hob die Schultern. „Ich weiß es nicht.“
    Er konnte ihr unmöglich sagen, daß Miran ihm in die Hügel gefolgt sein und in diesem Falle einige äußerst beunruhigende Dinge erblickt haben mußte.
    Er stand auf und musterte die ausgestreckten Gestalten der Schläfer auf dem Deck. Miran schlief in eine Decke gewickelt hinter dem Steuerrad. Oder tat jedenfalls so.
    Sollte er ihm für immer den Mund stopfen? Wenn Miran ihn an die Behörden in Estorya verriet –
    Er setzte sich wieder und spielte mit seinem Dolch.
    Amra mußte seine Gedanken erraten haben, denn sie fragte: „Warum willst du ihn töten?“
    „Du kennst den Grund. Er könnte mich töten lassen.“
    Sie zog zischend den Atem ein.
    „Alan, es kann nicht wahr sein! Du kannst kein Dämon sein!“
    Die Beschuldigung erschien ihm so lächerlich, daß er sich nicht die Mühe machte zu antworten. Er hätte es besser wissen müssen, da ihm bekannt war, wie ernst diese Menschen solche Dinge nahmen. Er war jedoch so ausschließlich damit beschäftigt, eine Möglichkeit zu finden, wie er Miran mundtot machen konnte, daß er Amra ganz vergaß. Erst als er ihr unterdrücktes Schluchzen hörte, erwachte er wieder aus seinen Gedanken.
    „Mach dir keine Sorgen“, sagte er überrascht. „Sie werden mich nicht töten.“
    „Nein“, brachte sie erstickt hervor. „Und mir ist es gleich, ob du ein Dämon bist oder nicht. Ich liebe dich, und ich würde für dich oder mit dir in die Hölle gehen.“
    Er brauchte mehrere Sekunden, bis er begriffen hatte, daß sie ihn tatsächlich für einen Dämon hielt und doch nichts darauf gab. Oder vielmehr entschlossen schien, nichts darauf zu geben. Er konnte ihr nachfühlen, welch ein Opfer das für sie bedeutete. Wie alle Menschen auf dieser Welt war sie von Kindheit an zum Abscheu und zur Furcht vor Teufeln erzogen worden, und man hatte ihr eingeschärft, stets auf der Hut zu sein und sich von keinem Dämon in Menschengestalt umgarnen zu lassen. Welch einen Abgrund hatte sie überqueren müssen, um ihren tiefen Abscheu hinter sich zu lassen!
    „Amra“, flüsterte er tiefbewegt und beugte sich über sie, um sie zu küssen.
    Zu seiner Überraschung wandte sie ihr Gesicht ab.
    „Du weißt doch, daß meine Lippen kein Feuer speien wie die der Teufel in den Legenden“, sagte er halb scherzend, halb mitleidig. „Und ich werde dir auch nicht die Seele durch den Mund aussaugen.“
    „Das hast du bereits getan“, erwiderte sie immer noch mit abgewandtem Gesicht.
    „Oh, Amra!“
    „O ja, es ist wahr! Warum wäre ich dir sonst gefolgt, als du mich verlassen hast, um auf dem Vogel zu fliehen? Und warum sollte ich dir immer noch folgen wollen, selbst wenn diese Türme deine Raumroller, oder wie du sie nanntest, gewesen wären und du auf ihnen durch den Himmel gesegelt

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