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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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drängte Horp.
    Fard schüttelte den Kopf.
    „Woher willst du wissen, wie sie dich aufnehmen würden, junger Mann? Vielleicht schneiden sie dir den Kopf ab, sobald du dich bei ihnen blicken läßt. Oder du müßtest bis DECK 11 991 hinuntersteigen, einen befreundeten Stamm um Hilfe bitten und dann den ganzen Weg zurückklettern. Möchtest du das?“
    Horp war unsicher. Er erinnerte sich an die Strapazen des Hundert-Welten-Marsches.
    „Wenn uns keine bessere Idee kommt …“, sagte er gedehnt.
     
    Nachdem die Frauen sich beruhigt und die Kinder sich an die neue Lage gewöhnt hatten, brachen Val, Horp und Fard auf, um nach denWaffen zu suchen. Fard beruhigte die ängstlichen Frauen darüber, daß die Springers, die weiter hinten im Gang lebten, sie nicht würden angreifen können, ohne vorher auf ihn und seine beiden Begleiter zu treffen. Es bestand also keine direkte Gefahr.
    An der linken Wand entlang, wie sie gekommen waren, zwängten sich die drei Männer durch den Dschungel. Fard hatte sein Röhrchen wieder angezündet und qualmte dichte Wolken. Val marschierte dicht hinter ihm und hatte sein langes Blasrohr so angelegt, daß es noch ein Stück an Fard vorbeiragte.
    Von Zeit zu Zeit blieben sie stehen, um zu horchen. Aber der Dschungel war still bis auf das ewige Summen der Fliegen und das knisternde, schmatzende Wachstum der Algen.
    „Ich hoffe“, sagte Fard plötzlich, „es kommt keiner von euch auf die Idee, mich zu fragen, warum wir uns die Waffen nicht besorgt haben, bevor wir die Springers angriffen. Wir mußten den Rücken frei haben, nicht wahr? Ich wäre keine Sekunde lang ruhig gewesen, hätte ich vor und hinter mir Springers gewußt.“
    Val interessierte der Grund nicht. Er wollte etwas anderes wissen.
    „Wie weit bist du schon in diesen Gang vorgedrungen?“
    „Ziemlich weit“, antwortete Fard. „Es lagert nicht immer dieselbe Gruppe von Springers vorne am Anfang des Ganges. Die einzelnen Gruppen wechseln sich ab.“
    Das war einleuchtend. Wenn es hundert solcher Gruppen gab, wie Fard gesagt hatte, dann konnte verständlicherweise nicht immer ein und dieselbe auf Beutezug gehen, um alle andern zu versorgen.
    „Haben sie alle so wenige Frauen wie diese hier?“ wollte Val noch wissen.
    Fard nickte.
    „Ja, alle.“
    „Woher kommt das?“
    „Das kommt daher“, antwortete Fard bedächtig, „daß die Springers einen überaus mächtigen Feind haben, der es auf nichts anderes als ihre Frauen abgesehen hat. Er stößt blitzschnell zu, wie die Springers es auf eurem Deck getan haben, raubt so viele Frauen, wie er bekommen kann, und verschwindet ebenso schnell wieder.“
    Val war erstaunt.
    „Gibt es hier oben noch mehr Stämme als die Springers?“
    „Es scheint so, nicht wahr?“ lächelte Fard.
    Mehr wollte er darüber nicht sagen. Wenige Weilen später erreichten sie eine Stelle, an der der Dschungel in die linke Seitenwand hineinzuwachsen schien.
    „Hier müssen wir hinein“, gab Fard bekannt.
    Er bog um die Ecke. Voller Überraschung stellten Val und Horp fest, daß hier von dem ziemlich breiten ein schmalerer Gang abzweigte, der mit dem breiten einen rechten Winkel bildete. Im übrigen sah er genauso aus, wie der Gang, auf dem sie bisher marschiert waren. In den Wänden gab es wiederum Nischen, und die Hinterwände der Nischen waren Türen.
    Horp blieb eine Weile stehen und sah sich um. Er schüttelte murmelnd den Kopf, dann schloß er sich Fard und Val wieder an.
    „Was denkst du?“ fragte Val.
    „Ich … nichts eigentlich“, antwortete Horp.
    Val schätzte, daß sie den schmalen Gang etwa eine halbe Stunde lang entlangmarschiert waren, als. Fard vor einer Nische stehenblieb.
    „Wir sind hier!“ sagte er.
    Er preßte die Hand auf die Türplatte, und die Tür glitt zur Seite. Der Raum, der dahinter lag, war kleiner als der, den Val und Horp schon zu sehen bekommen hatten, und auch kleiner als die, in denen die Springers lagerten. Aber an seinen Wänden entlang standen hohe Gestelle, auf deren einzelnen Etagen fremdartige Dinge lagen.
    Das Licht war aufgeflammt, als Fard über die Schwelle trat. Val sah, daß Wände und Decke des Raumes von weißer Farbe waren und hier und dort Inschriften trugen. Während Horp sich auf eines der Gestelle stürzte und die Dinge zu untersuchen begann, die dort lagen, interessierte Val sich zunächst für die Inschriften.
    „Was heißt das dort?“ fragte er Fard.
    Fard las vor:
    „Warnung! Unbefugten ist die Entnahme von Waffen verboten. Im

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