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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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brauchten wir sie nicht einmal anzugreifen. Vielleicht sind sie verständig, und wir könnten einen Vertrag mit ihnen schließen?“
    „Was ist ein Vertrag?“ fragten Horp und Val wie aus einem Mund.
    „Du sprichst mit jemand ab: ich tue dir nichts zuleide, dafür tust du mir auch nichts zuleide. Das ist ein Vertrag. Man kann ihn aufschreiben und jeden sein Zeichen daruntermachen lassen – dann kann nachgewiesen werden, daß dies oder jenes tatsächlich versprochen worden ist.“
    Das leuchtete Val ein. Daß ein Vertrag etwas war, was man niederschreiben konnte, beeindruckte ihn noch darüberhinaus.
    Ebenso erging es Horp. Er hatte nur ein Bedenken:
    „Werden die Fremden auf ein solches Angebot eingehen? Wenn sie alle so sind, wie der, den wir gesehen haben, dann werden sie sich den Helmer um unseren Vertrag kümmern und einfach nehmen, was ihnen gefällt.“
    Fard hob die Schultern.
    „Man müßte es versuchen. Ich habe schon öfter Fremde aus der Nähe gesehen. Bis auf ihre närrische Begierde nach häßlichen Springer-Weibern machen sie einen recht vernünftigen Eindruck.“
    Es hätte nahegelegen, die Angelegenheit mit den Frauen zu bereden. Aber Frauen hatten in der Politik und im Krieg keine Stimme; also faßten Val, Horp und Fard ihren Beschluß einsam und schweren Herzens.
    Den Frauen und Kindern konnte ein Abstieg ohne männlichen Schutz nicht zugemutet werden. Also mußten sie hierbleiben, bis die drei Männer ihre Mission beendet hatten.
    Aber da waren die anderen Gruppen der Springers, die weiter hinten im Gang lebten und die eines Tages herbeikommen würden, um nachzusehen, was aus der vordersten Gruppe geworden war.
    Dagegen halfen die Waffen, die die drei mitgebracht hatten.
    Die Frauen wurden über die Begegnung mit dem Fremden und den Entschluß, den die drei Männer gefaßt hatten, in Kenntnis gesetzt und im Gebrauch der Waffen unterrichtet. Fard erläuterte dazu:
    „Die Springers kennen diese Waffen, weil die Fremden sie ebenfalls benutzen. Wenn sie feststellen, daß ihr so gut bewaffnet seid, werden sie sich nicht mehr an euch heranwagen. Allerdings müßt ihr die Augen offenhalten und während der Schlaf zeit Wachen ausstellen. Von den Springers sollte euch dann nichts geschehen können.
    Anders ist es mit den Fremden. Ihr könnt die Fremden auf den ersten Blick von den Springers unterscheiden. Sollten sie hierherkommen, dann wehrt euch nicht, denn sie sind weit mächtiger als wir. Wir hoffen, daß wir mit ihnen eine Vereinbarung treffen können, so daß euch auch dann nichts zustößt.“
    Das war schön gesagt; aber Horp und Val – besonders Horp – schieden dennoch schweren Herzens, als die Zeit des Aufbruchs gekommen war. Es gab so vieles, was in der Zeit ihrer Abwesenheit geschehen mochte und woran sie nicht hatten denken können. Sie würden mehrere Tage lang unterwegs sein – mindestens fünf. Was die Frauen und die Kinder in diesen fünf Tagen durchzustehen haben mochten – Leinster alleine konnte es wissen.
    Einen geringen Trost spendete die Einsicht, daß vernünftigerweise nichts anderes getan werden konnte, als die Wohnstätten der geheimnisvollen, mit Metall bekleideten Fremden zu suchen und mit den Fremden zu verhandeln. Selbst wenn in diesen fünf Tagen ein Unglück die zurückgebliebenen Frauen und Kinder traf – ohne Verhandlungen mit den Fremden würde ein weit größeres Unglück ein paar Tage später ganze Welten befallen.
    Wozu allerdings gefragt werden mußte, ob die Verhandlungen auch wirklichen Erfolg bringen würden, den man von ihnen erhoffte.
    Val war skeptisch. Allein für die Kleidung des Fremden, den sie gesehen hatten, hätte ein Reicher unter den McIntoshs oder den Stämmen, die Val kannte, zwei von seinen drei oder vier von seinen fünf Frauen hingegeben. Es stand zu bezweifeln, daß die Fremden sich die Vorschläge der drei auch nur anhören würden.
    Trotzdem, man mußte es versuchen.
    Fard, der sich in dieser Gegend am besten auskannte, führte den Weg wieder in jenen Seitengang hinein, in dem sie dem Fremden zum erstenmal begegnet waren. Sie zogen an der Tür vorbei, hinter der die geheimnisvollen Pistolen in langen Gestellen lagen, und drangen weiter in den Algendschungel ein. Die Spur des Fremden war längst wieder zugewachsen.
     
    So vergingen eine Reihe von Stunden – fünf oder sechs, schätzte Val, in denen sie nichts anderes zu sehen bekamen als den glitschigen Algenwald und dann und wann neue Gänge, breite und schmale.
     
    Val wunderte

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