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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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über die Natürlichkeit oder Unnatürlichkeit der Welt in die Haare zu geraten.
    Sie krochen nach links hinüber, bis die Steigung des linken Hanges sie vor den Blicken der Fremden verbarg. Dann verließen sie die Deckung und begannen – so schnell wie möglich und so vorsichtig wie nötig – den Hang hinaufzukriechen. Sie hatten keinerlei Übung darin – anscheinend auch Fard nicht –, und es stand zu erwarten, daß die Fremden die Stelle, die sie eben verlassen hatten, eher erreichen würden, als sie das obere Ende des Hangs, wo sie neue Deckung finden konnten.
    Die Fremden würden sie also, wenn sie nicht gerade mit geschlossenen Augen durch die Welt gingen, bald entdecken. Val wußte nicht, ob ihre Waffen über die ganze Länge des Hanges hinüberreichten – möglich war es schon! – aber selbst wenn sie das nicht konnten, würde es ihnen schwerfallen, den Fremden zu entrinnen.
    Die Angst trieb sie zur Eile und machte gleichzeitig ihre Vorsicht wirkungsvoller. Niemand rutschte, trotzdem hinterließen sie eine deutliche Spur.
    „Macht schneller!“ keuchte Fard. „Bald werden sie uns sehen können.“
    Val kroch als letzter. Von Zeit zu Zeit sah er sich vorsichtig um. Das Stück Hang, das sie bis jetzt zurückgelegt hatten, schien ewig gleich kurz zu sein.
    Aber vorerst war weder einer von den Fremden, noch einer von den Leuten, die von hinten her den Gang entlangkamen, zu sehen.
     
    Das Bild änderte sich, als sie vom oberen Rand des Hanges nur noch etwa zwanzig Schritte entfernt waren.
    Um den Knick herum, den die beiden Hänge miteinander bildeten, tauchten die glitzernden Punkte der Fremden auf. Val schnellte sich vor Schreck ein Stück nach vorne. Er kam schlecht auf, verlor den Halt und rutschte ein weites Stück wieder zurück.
    Es war unwahrscheinlich, daß das Geräusch bis hinunter zu den Fremden gedrungen sei. Trotzdem geriet plötzlich hastige Bewegung in die Gruppe der fünf glänzenden Punkte – und kaum einen Augenblick später pfiffen die Schüsse aus den schrecklichen Waffen der Fremden reihenweise den Hang herauf.
    „Schneller!“ keuchte Fard. „Schneller, sonst erschießen sie uns!“
    Horp erreichte den oberen Rand als erster. Er schoß in das Dickicht hinein, drehte sich um und streckte Fard die Hand heraus, um ihn hinter sich herzuziehen. Als letzter, durch seinen unvorsichtigen Sprung noch weiter als sonst zurückliegend, kam Val.
    Als er den schützenden Dschungel erreichte, traf einer der Schüsse die Decke über ihm und ließ grauen Staub auf ihn herabrieseln.
    „Welch ein Glück“, stöhnte Horp, „daß sie schlechte Schützen sind. – Ich hätte Lust zu versuchen, ob unsere Waffen ebenso weit reichen wie die ihren. Wenn sie es tun, dann sind wir diese Plage schneller los, als die Fremden es sich träumen lassen.“
    Er legte sich zurecht, zielte, wie Fard es ihn gelehrt hatte, über den Lauf und wollte gerade den Finger um den kleinen Hebel krümmen, als Val ihn an der Schulter zurückriß.
    „Horch …!“ zischte er.
    Stimmen tönten von irgendwoher – Rufe aus weiter Entfernung.
    Bis jetzt hatten sie noch keine Zeit gehabt, sich um ihre Umgebung zu kümmern; jetzt waren sie gezwungen, es nachzuholen.
    Voller Erstaunen stellten sie fest, daß es links von ihnen – sie schauten jetzt den Hang hinunter – einen weiteren Hang gab, ebenso ansteigend wie der, den sie eben heraufgekommen waren.
    Hinter ihnen lief ein ebener Gang, von Algen bewachsen, in die Tiefe der fremden Welt hinein.
    Aber den Hang herunter kamen andere Fremde, wiederum fünf an der Zahl. Sie waren nicht mehr weit entfernt, und vor allen Dingen bewegten sie sich hangabwärts wesentlich schneller als -aufwärts.
    „Weg von hier!“ keuchte Fard. „Wir müssen in den Gang hinein!“
    Der Gang lief in der gleichen Richtung weiter wie der, den sie unten gekommen waren. Fard preßte sich links an die Wand, schlug die Algen mit den Armen beiseite und gab sich Mühe, die beiden Hänge und die Fremden so schnell und so weit wie möglich hinter sich zu lassen. Val und Horp folgten ihm ohne Bedenken.
    Mit der Zeit wurden die Rufe leiser und verstummten schließlich ganz.
    „Das muß nicht heißen“, warnte Fard, „daß sie in anderer Richtung weitergegangen sind. Sie können auch unsere Spur gefunden haben. Vielleicht folgen sie ihr jetzt und wissen, daß wir sie hören können, wenn sie weiter so laut schreien.“
    Wenige Weilen später erhärtete ein pfeifender Schuß, offenbar aufs Geratewohl

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