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TS 60: Gehirnwäsche

TS 60: Gehirnwäsche

Titel: TS 60: Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Träger fungierte, war Wass’ eigene Rückendeckung gegen Unkorrektheiten von seiner, Humes, Seite.
    Die Dämmerung berührte die Ausläufer des Westkontinents, und er mußte sein Raumschiff im Abstand von höchstens einer Tagereise von dem verlassenen Rettungsboot zur Landung bringen. Ein Abstecher in diese Richtung würde das erste logische Ziel seiner Gruppe sein. Sie durften nicht zu auffällig zu dem Fund gesteuert werden, aber es gab Mittel und Wege, eine Jagdgruppe zu lenken, die für seine Zwecke völlig ausreichten.
    Vor zwei Tagen war ihr »Schiffbrüchiger« planmäßig hier abgesetzt worden, mit einem posthypnotischen Befehl, in der Region zu bleiben. Es lag natürlich ein gewisses Risiko darin, ihn allein zu lassen, nur mit den primitiven Waffen ausgerüstet, die er bedienen konnte, aber dieses Risiko ließ sich nicht umgehen.
    Sie waren gelandet – Hume kümmerte sich um das Auspacken der Maschinen und Geräte, die dem Komfort und dem Schutz seiner Kunden dienen würden. Er schlug auf das letzte Ventil eines Kuppelzelts und betrachtete kritisch, wie es sich von einer kleinen Stoffrolle in ein wetterbeständiges, klimareguliertes Gebilde verwandelte.
    »Jetzt können Sie einziehen, Sir«, sagte er, zu dem kleinen Mann gewandt, der mit den großen Augen eines Kindes die fremdartige Landschaft um sich betrachtete.
    »Ausgezeichnet, Jäger. Ah – was ist das wohl?« Seine Stimme klang eifrig, als er mit dem Zeigefinger nach Osten wies.

 
4.
     
    Hume blickte auf. Es bestand natürlich die Möglichkeit, daß »Brodie« ihre Ankunft gesehen hatte und jetzt kam und ihnen damit eine Menge Zeit und Schwierigkeiten ersparte, indem er jetzt schon die Rolle als hocherfreuter geretteter Schiffbrüchiger spielte.
    Aber er konnte in dieser Richtung überhaupt nichts wahrnehmen, was irgendwelche Aufmerksamkeit verdiente. Die fernen Berge wirkten wie eine blauschwarze Kulisse. In den Vorgebirgen und auf den niedrigen Hügeln war die Vegetation so dicht, daß selbst sie aus dieser Entfernung schwarz erschien. Im flachen Land herrschte blaugrüne Farbe vor, die sich bis zum Fluß erstreckte. Irgendwo dort lag das Rettungsboot.
    »Ich sehe nichts!« Es klang so gereizt, daß der kleine Mann ihn beinahe beleidigt ansah. Hume mußte ein Lächeln unterdrücken.
    »Was haben Sie denn gesehen, Mr. Starns? Dort gibt es überhaupt kein Großwild.«
    »Das war kein Tier, Jäger. Eher ein Lichtblitz – ungefähr dort.« Wieder deutete er.
    Die Sonne, dachte Hume, vielleicht spiegelt sie sich irgendwo an dem Boot. Er wußte, daß das kleine Raumschiff so mit Lianen überwuchert war, daß man es nicht sehen konnte. Aber natürlich konnte ein Sturm diese natürliche Tarnung zerrissen haben. Wenn dem so war, mußte Starns Interesse gefördert werden – er würde sich ideal als der Entdecker eignen.
    »Seltsam«, Hume holte seinen Feldstecher hervor. »Wo denn, Sir?«
    »Dort«, deutete Starns ein drittes Mal.
    Wenn es dort etwas zu sehen gegeben hatte, war es jetzt verschwunden. Aber es lag in der richtigen Richtung. Ein paar Sekunden lang war Hume etwas unruhig. Bis jetzt war alles so gut gegangen .
    »Vielleicht die Sonne«, meinte er.
    »Irgendeine Spiegelung meinen Sie, Jäger? Aber der Blitz war sehr hell. Und hier gibt es doch keine Spiegelflächen, oder?«
    Ja, alles ging viel zu schnell. Hume mochte vielleicht übervorsichtig sein, aber er war entschlossen, diese Leute nichts davon merken zu lassen, daß er etwas von der Existenz des Schiffes wußte. Wenn sie das Rettungsboot der Largo Drift fanden und mit ihm Brodie, würden die Juristen überall ein großes Geschrei anheben, ein halbes Dutzend entfernter Verwandter würde seine Echtheit anzweifeln, und es würde detaillierte Untersuchungen geben. Seine drei Kunden brauchte er als unparteiische Zeugen.
    »Nein, ich glaube auch nicht, daß es in einem unbewohnten Urwald einen Spiegel gibt, Sir«, lachte er. »Aber wir sind auf einem Jagdplaneten, und nicht alle Lebensformen hier sind schon katalogisiert.«
    »Denken Sie an eine intelligente Rasse von Eingeborenen, Jäger?« Chambris, der arroganteste der kleinen Gruppe, trat zu ihnen.
    Hume schüttelte den Kopf. »Nein, Sir, nicht auf einem Jagdplaneten. Das wird festgestellt, ehe der Dienst überhaupt für eine Safari freigegeben wird. Aber ein Vogel oder irgendein geflügeltes Wesen, vielleicht mit etwas metallisch schimmernden Federn oder Schuppen, die das Sonnenlicht spiegeln, könnte unter den richtigen Umständen

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