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TS 60: Gehirnwäsche

TS 60: Gehirnwäsche

Titel: TS 60: Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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aus dem Mund. »Erzählen Sie ihm die ganze Geschichte, Hume.«
    Aber Vye hatte bereits begriffen. Das Leben im ,Sternfall`, das Leben als Tramp schärfte entweder den Verstand oder stumpfte ihn ganz ab. »Eine Falle?« fragte er.
    »Eine Falle«, nickte Hume. Dann sah er den Uniformierten an, beinahe, als wolle er sich verteidigen. »Ich will gleich die ganze Wahrheit sagen – zu aller Anfang war das nicht ganz legal. Ich hatte meine Gründe, den Koganschen Erben alles Schlechte zu wünschen – wenn auch nicht aus finanziellen Motiven.« Er bewegte die Finger seiner Plastahand. »Als ich das Rettungsboot der Largo Drift fand und die daraus erwachsenden Möglichkeiten sah, überlegte ich ein wenig – und dachte mir dann diesen Plan aus. Aber ich bin ein Gildenmann und will auch einer bleiben. Also meldete ich mich bei einem der Großmeister und berichtete ihm die ganze Geschichte – warum ich meine Entdeckungen auf Jumala nicht zu Protokoll gegeben hatte.
    Als er die Meldung von dem Rettungsboot an die Patrouille weitergab, deutete er an, daß das leicht zu einem Betrug führen konnte. Damit begann eine Kettenreaktion. Die Patrouille wollte Wass haben. Aber er war zu groß und zu raffiniert, um sich so ohne weiteres fangen zu lassen. Sie dachten, meine Idee wäre genau der richtige Köder, den er schlucken würde, und ich sollte ihn ihm vorhalten. Er würde seine Nachforschungen über mich anstellen, erfahren, daß ich einen ausgezeichneten Grund hatte, das zu tun, was ich ihm als meinen Plan vorlegte. Also ging ich mit meiner Geschichte zu ihm, und sie gefiel ihm. Wir führten unseren Plan so durch, wie ich es vorgeschlagen hatte. Rovald gab er mir als Aufpasser mit. Aber ich wußte nicht, daß Yactisi auch nicht das war, was er zu sein vorgab.«
    Der Patrouillenbeamte lächelte. »Nur eine Sicherheit«, er blies einen Rauchring. »Nur eine Sicherheit.«
    »Was wir nicht vorhersahen, waren diese Komplikationen mit den Eingeborenen. Sie sollten als der Schiffbrüchige gefunden werden, zum Zentrum gebracht werden – und sobald Wass bis zum Halse in der Sache feststeckte, hätte die Patrouille den Schwindel zum Platzen gebracht. Jetzt haben wir Wass, und mit Ihrer Aussage kann er uns nicht mehr aus. Das bringt ihm eine völlige Neukonditionierung ein. Aber außerdem haben wir ein Ex-Te Problem, an dem die zuständigen Dienststellen sich noch einige Zähne ausbeißen werden. Und wir hätten Ihre Aussage wirklich gerne.«
    Vye sah Hume aus zusammengekniffenen Augen an. »Dann sind Sie also ein Agent?«
    Hume schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin das, was ich gesagt habe. Ein Raumjäger, der zufällig etwas erfahren hat, was einem Verbrecher den Hals brechen wird. Ich habe wirklich für die Kogan-Sippe nicht viel übrig, aber einen Gangster wie Wass zur Strecke zu bringen, erhöht auch meine Selbstachtung.«
    »Diese Entschädigung – ich könnte sie beanspruchen, obwohl das Ganze nur ein Schwindel war?«
    »Sie werden den ersten Anspruch auf Wass’ Vermögen bekommen. Er hat eine ganze Menge Geld in legalen Unternehmungen investiert, wenn wir auch wahrscheinlich nie hinter all seine Schliche kommen werden. Aber was wir erwischen, wird beschlagnahmt. Wissen Sie schon, was Sie mit Ihrem Anteil anfangen?« fragte er den Beamten.
    »Ja.«
    Hume lächelte verhalten. Er war jetzt ein ganz anderer Mann als der, den Vye auf Jumala gekannt hatte. »Das Ausbildungshonorar für die Gilde sind tausend Kredite Anzahlung, zweitausend für die eigentliche Schulung, und vielleicht noch einmal tausend für die beste Ausrüstung, die man sich vorstellen kann. Dann können Sie sich immer noch zwei-dreitausend für den Ruhestand aufheben.«
    »Woher haben Sie gewußt, daß ich gern in die Gilde aufgenommen werden möchte?« fing Vye an, und mußte dann wider Willen lachen, als Hume meinte:
    »Überhaupt nicht. Aber gut geraten, was? Also, holen Sie Ihr Mikrofon heraus, Commander, ich glaube, Sie werden jetzt gleich etwas zu hören bekommen.« Es stand auf. »Wissen Sie, die Gilde erhebt Anspruch auf diese Entdeckung. Vielleicht haben wir dieses Tal doch nicht zum letztenmal gesehen, Rekrut.«
    Damit war er verschwunden, und Vye, der froh war, endlich seiner Vergangenheit zu entrinnen und die Zukunft zu beginnen, griff nach dem Diktiermikrofon.
     
    – Ende –

 
    Als TERRA-SONDERBAND 61 erscheint wieder ein ausgesprochener Leckerbissen für alle Freunde echter SF:
     
    DER MANN MIT DEM DRITTEN AUGE
    (SIEGE OF THE UNSEEN)
    von A.

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