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TS 60: Gehirnwäsche

TS 60: Gehirnwäsche

Titel: TS 60: Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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– die Meere hier sind klein und seicht. Eingeborene, die dem Detektor entgehen würden, müßten in großen Tiefen leben und nie an Land kommen. Wir brauchen also hier keine Überraschungen zu fürchten. Die Gilde geht kein Risiko ein.«
    »Wie Sie einem stets versichern«, erwiderte Yactisi. »Es wird spät. Ich wünsche Ihnen schöne Träume.« Er stand auf, um sich zu seinem eigenen Kuppelzelt zu begeben.
    »Ja wirklich!« Starns blickte in das Feuer und stand dann ebenfalls auf. »Wir jagen also morgen am Fluß?«
    »Wasserkatzen«, nickte Hume. Von den dreien hielt er Chambris für den ungeduldigsten. Es war daher vielleicht am besten, ihm als erstem seine Trophäe zu verschaffen.
    Rovald, der Verbindungsmann von Wass, wartete am Feuer, bis die drei anderen sich in ihre Zelte begeben hatten.
    »Flußufer morgen?« fragte er.
    »Ja. Wir dürfen nichts überhasten.«
    »Stimmt.« Rovald war immer so kurz angebunden, wenn die Kunden nicht dabei waren. »Ziehen Sie es nur nicht zu lange hinaus. Vergessen Sie nicht, unser Junge treibt sich hier herum. Am Ende erwischt ihn irgend etwas, ehe ihn diese Tolpatsche finden.«
    »Das ist das Risiko, das wir von Anfang an gekannt haben. Wir dürfen einfach keinen Verdacht erwecken. Yactisi besitzt einen sehr scharfen Verstand, und Starns ist gewiß kein Narr. Chambris hat nichts anderes im Kopf als seine Wasserkatze, aber er könnte auch höchst unangenehm werden, wenn jemand versucht, ihm etwas einzureden.«
    »Aber wenn wir zu lange warten, kann das auch Ärger geben. Wass mag es nicht, wenn etwas schiefgeht.«
    Hume fuhr herum. Im flackernden Licht des Lagerfeuers wirkte sein Gesicht gespenstisch. »Ich auch nicht, Rovald. Ich auch nicht!« Er sagte das ganz leise, aber in seinen Worten lag eine eisige Drohung.
    Rovald ließ sich nicht einschüchtern. Er grinste. »Immer mit der Ruhe, immer mit der Ruhe. Sie brauchen Wass – und ich bin hier, um danach zu sehen, daß alles richtig gemacht wird. Das hier ist eine ganz große Sache, und wir wollen nicht, daß etwas nicht klappt!«
    »Ich werde schon dafür sorgen, daß nichts schiefgeht!« Hume trat an einen Pfosten, zu dessen beiden Seiten eine rote Flammenlinie verlief. Er drückte auf einen Knopf. Die rote Linie flammte auf. Jetzt war das ganze Areal mit den Kuppelzelten und dem Raumschiff von einem Kraftfeld umgeben: der übliche Schutz eines Safarilagers auf einer fremden Welt, eine Vorsichtsmaßregel, die Hume rein routinemäßig ergriff.
    Er stand lange da und blickte durch jene unsichtbare Barriere in Richtung auf den Wald hinaus. Es war finsterste Nacht, dicht geballte Wolken verdeckten die Sterne, und das bedeutete, daß es wahrscheinlich noch regnen würde. Jetzt war aber nicht die Zeit, sich von Unbilden der Witterung stören zu lassen.
    Irgendwo da draußen steckte Brodie. Er hoffte, daß der Junge schon vor langem das »Lager« erreicht hatte, das mit so großer Sorgfalt für ihn errichtet worden war. Das Rettungsboot, jenes »Steingrab«, das aussah, als stünde es schon seit Jahren, alles war bis in die kleinste Einzelheit vorbereitet worden.
    Vielleicht waren all diese Kulissen gar nicht nötig, um die Mitglieder seiner Safari zu täuschen. Aber wenn der Bericht von ihrem Fund einmal an die Außenwelt durchgedrungen war, würden andere kommen, Männer, die sehr wohl die Spuren kannten, die ein Schiffbrüchiger hinterließ, der um sein Leben kämpfte. Seine eigene Ausbildung, die er in der Gilde genossen hatte und die Tüchtigkeit von Wass’ Technikern sollten ihnen aber helfen, auch diese Probe zu bestehen.
    Was hatte Starns gesehen? Den Widerschein der Sonne an den Schwanzfinnen des Rettungsbootes? Hume schritt langsam zum Feuer zurück und sah gerade noch, wie Rovald über die Rampe des Raumschiffes ging. Er lächelte. Glaubte Wass wirklich, daß er so dumm war und nicht damit rechnete, daß der Mann jetzt mit seinem Auftraggeber in Funkverbindung trat? Rovald würde jetzt auf irgendeinem Wege melden, daß sie gelandet waren und daß das Spiel beginnen konnte. Hume fragte sich, auf wie vielen Umwegen diese Botschaft wohl ihren Bestimmungsort erreichen mochte.
    Er streckte sich, gähnte und ging dann zu seinem Schlafsack. Morgen mußten sie für Chambris eine Wasserkatze finden. Hume verbannte den Gedanken an Brodie aus seinem Geist und konzentrierte sich ganz darauf, wie er dem anderen zu seiner Jagdbeute verhelfen konnte.
    Die Lichter in den Kuppeln gingen eines nach dem anderen aus. Innerhalb des

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