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TS 60: Gehirnwäsche

TS 60: Gehirnwäsche

Titel: TS 60: Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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in dieser Gegend von Jumala landet, vielleicht nur, wenn die Landung unter gewissen Begleitumständen erfolgt? Ja, das könnte sein. Nur, warum schnappte die Falle nicht gleich hinter dem ersten Forschungsschiff der Patrouille zu? Und wir selbst – wir waren doch auch Monate hier und haben Karten angelegt, Tierarten katalogisiert, alles mögliche – und keine Spur von intelligentem Leben gefunden.«
    »Dieser Tote – er war doch schon lange hier. Und wann ist die Largo Drift verschwunden?«
    »Vor fünf – vielleicht sechs Jahren. Ich weiß es nicht.«
     
    *
     
    Es begann mit einem tiefen Summen, kaum zu unterscheiden von dem fernen Heulen des Windes. Dann glitt es auf der Tonskala in die Höhe, bis es zu einem auf- und abschwellenden Schrei wurde, der ihre Trommelfelle zu zerreißen drohte und jene verborgenen Ängste aus ihnen hervorlockte, die in jedem Menschen schlummern, der dem Unbekannten gegenübersteht.
    Hume zerrte an Vye und zog den anderen mit Gewalt in einen Busch. Verschrammt, zerkratzt von den peitschenden Zweigen und Dornen standen sie in einer kleinen Höhlung, während der Jäger mit geschickter Hand die Zweige wieder ordnete, die sie bei ihrem Eindringen verbogen hatten. Durch Lücken im Geäst konnten sie die freie Fläche sehen, wo der Kadaver der Wasserkatze lag.
    Plötzlich brach das Heulen ab. Vye, der geduckt auf Knien und Händen kauerte, spürte ein Vibrieren im Boden. Das was auf sie zukam, hatte einen schweren Schritt.
    War es der Hauch des Todes, der ,es’ jetzt anzog? Oder hatte ,es’ sie verfolgt? Humes Atem ging schwer. Er hatte den Strahler aus dem Halfter genommen und ziehe damit durch eine Lücke in den Zweigen.
    Ein Keuchen, tiefer und lauter als das eines Menschen. Ein dunkler ’Flecken, von dem man nicht wußte, war er Tatze oder Hand, schob am anderen Ende der kleinen Lichtung Blätter und Zweige beiseite und riß sie von den Sträuchern.
    Was jetzt ins Freie trat, konnte gut ein Vetter jener blauen Bestien sein. Wo jene aber nur den Eindruck brutaler Kraft erweckt hatten, war diese hier die fleischgewordene Wildheit.
    Größer als Hume, aber weit vorgebeugt, der Kopf übergangslos auf dem wuchtigen Nacken sitzend, war dieses Wesen ein wahres Ungeheuer. Aus den Unterkiefern standen mächtige Fänge unheilverheißend ab.
    Ein typischer Fleischfresser und hungrig. Es schnappte sich den Kadaver der Wasserkatze und schlang ihn gierig in mehreren großen Bissen hinunter. Vye, der sich im stillen an die zerbrochenen Nackenwirbel des menschlichen Skeletts erinnerte, mußte an sich halten, um sich nicht zu übergeben.
    Als die Bestie ihr Mahl beendet hatte, drehte sich ihr birnenförmiger Kopf langsam zu ihnen herüber. Vye sah, wie die röhrenförmigen Nüstern sich blähten …
    Hume drückte den Abzug seines Strahlers durch. Der lautlose Speer des Todes traf den mächtigen Leib der Bestie in der Mitte. Das Monstrum heulte auf und stürzte sich auf ihren Busch. Hume gab einen zweiten Schuß auf den Kopf ab, und der blaue Flaum begann sich zu schwärzen.
    Nur wenige Zentimeter von ihnen entfernt schoß die Bestie durch das Dickicht, brach auf die Knie nieder und begann heulend um sich zu schlagen. Die Männer stürmten aus ihrer Deckung ins Freie, wo sie hinter einem Felskamin Zuflucht fanden, der halb von der Hauptklippe getrennt war. Unter ihnen zuckten immer noch die Zweige.
    »Was war das?« stieß Vye keuchend hervor.
    »Vielleicht ein Wachposten. Wahrscheinlich nicht der einzige.« Hume befingerte seine Strahlpistole. »Und ich habe noch genau eine Ladung – eine einzige.«
    Vye drehte das Messer, das er in der Hand hielt, herum und versuchte sich vorzustellen, wie man einer dieser Bestien mit einer solchen Waffe entgegentreten sollte. Aber wenn noch weitere ,Posten’ ausgestellt waren, wurden sie jetzt jedenfalls durch die Todesschreie ihres Opfers nicht herbeigelockt. Nachdem es eine Zeitlang ruhig gewesen war, forderte Hume seinen Begleiter mit einer Handbewegung auf, ihr Versteck zu verlassen.
    »Von jetzt an bleiben wir im Freien, es ist besser, wenn man ein solches Biest von weitem sieht, ehe es einen angreift. Und außerdem möchte ich einen Unterschlupf für die Nacht finden.«
    Sie zogen an dem steilen Abhang entlang und fanden schließlich eine Stelle, wo ein inzwischen ausgetrockneter Fluß einst einen Wasserfall gebildet hatte. Das leere Flußbett bot einen kurzen Überhang, nicht ganz eine Höhle, aber wenigstens eine Art Dach über dem Kopf. Sie

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