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TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

Titel: TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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rein äußerlich unterschied er sich kaum von den anderen. Genau wie sie hatte er drei Augen. In der normalen Welt machte ihn das dritte Auge zu einem Außenseiter, doch in der neu entdeckten Dimension hatten alle Menschen, ja sogar die Tiere ein drittes Auge. Michael Slade hatte absolut kein Verlangen nach der alten Welt. Mit Hilfe seiner neuen Freunde würde er eines Tages zu einem gleichberechtigten Mitglied ihrer Gemeinde werden und mit ihnen ein freies, glückliches Leben führen können.
    Die Gedanken an die Stadt Naze trübten diese Hoffnung jedoch ganz erheblich. Die Wirklichkeit war anscheinend doch nicht so rosig. Außerdem hatte er im Augenblick ein brennendes Problem zu lösen. Danbar war immer noch nicht in seinen Sessel zurückgekehrt.
    Warum hat er sich unsichtbar gemacht? fragte er sich. Will er mich damit zu bestimmten Gedanken zwingen, zu bestimmten Handlungen ermutigen? Irgend einen Sinn muß die Sadie doch haben. Was würde ich tun‹ wenn ich mich unsichtbar machen wollte?
    Noch vor wenigen Monaten hätte Slade schwerlich eine Antwort auf diese Frage gefunden, aber seine vielen merkwürdigen Erlebnisse hatten ihn mit verschiedenen neuen Dingen vertraut gemacht. Leear hatte sein Sehzentrum beeinflußt und ihn dadurch in die andere Welt versetzt. Sie hatte ein mechanisches Hilfsmittel benutzt, aber vielleicht war das gar nicht unbedingt nötig, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Slade hatte in der Kunst des Sehens Fortschritte gemacht; unmögliche Dinge erschienen nicht mehr als unmöglich.
    Das kann die Lösung sein! dachte er. Mein Sehzentrum ist gestört, deshalb kann ich Danbar nicht mehr sehen. Er ist noch da, sitzt wahrscheinlich noch in seinem Sessel, aber da ich ihn nicht sehen kann, ist er für mich nicht mehr vorhanden. Diese ganze Welt hier ist doch so aufgebaut. Was ich sehen kann, nimmt reale Gestalt an, aber was ich nicht sehe, ist einfach nicht vorhanden. Das ist auch die einzige Erklärung für die Tatsache, daß sich diese Welt neben der anderen halten kann, ohne daß es zu irgendwelchen Kollisionen kommt. Richtiges Sehen ist aber nur bei einer völligen Entspannung möglich. Wenn ich also die Kraft habe, das Sehzentrum eines anderen zu beeinflussen, kann ich mich unsichtbar machen.
    Diese Gedanken waren einleuchtend, aber doch so ungeheuerlich, daß Slade kaum daran glauben konnte. Er war aber auf dem richtigen Weg. Die anderen erwarteten etwas von ihm. Sein Problem war nur auf rein geistigem Wege zu lösen, aber er würde die Lösung nie finden, wenn er seine Gedanken nicht in bestimmte Bahnen leiten konnte.
    Der Augenspezialist hatte ihm die Kunst der völligen Entspannung gelehrt. Slade dachte am Mr. Molver und tat genau das, was er in seinem Garten so oft geübt hatte: er atmete tief ein und ließ den Atem bei gleichzeitiger Entspannung aller Muskeln entweichen. Der Arzt war der Meinung, daß ein Mensch seinen Körper nur auf diese Weise völlig entspannen kann.
    Der Erfolg dieser Entspannung war durchschlagend: Danbar erschien wieder. Der Mann saß genau wie zuvor in seinem Sessel und blickte Slade ernst in die Augen.
    „Sehr gut, mein Freund! Ich hoffte, daß du von selbst darauf kommen würdest. Du hast eben eins der größten Geheimnisse des menschlichen Nervensystems entdeckt. Du bist praktisch von selbst darauf gekommen und hast damit deine Eignung bewiesen. In den kommenden Monaten werden wir dich in die Geheimnisse der absoluten Entspannung einweihen. Die absolute Entspannung macht uns frei und erhebt uns über die materiellen Dinge. Du wirst das alles noch erleben und dann das wirkliche Glück finden. Jetzt aber …“ Danbar stand auf und ging zum Ausgang. „Jetzt werden wir erst frühstücken.“

 
7.
     
    Zweiunddreißig Tage später lag Slade auf einer Hügelkuppe. Von seiner Position aus konnte er die ungefähr zwei Kilometer entfernten Höhlen sehen, deren Eingänge sich schwarzgegen das Grün der Umgebung abhoben. Es war wirklich ein besonders schöner und klarer Tag. Am Morgen hatte ein kurzer Regen den Staub aus der Luft gewaschen, und nun wölbte sich ein hoher blauer Himmel über das Land.
    Slades Umwelt war ein riesiger Garten, fast ein Paradies, und doch war der auf dem Hügel liegende Mann unzufrieden. Ich bin ein aktiver Mensch, dachte er. Ich hänge noch immer an den alten Gewohnheiten und muß immer etwas zu tun haben. Mein Nervensystem ist darauf eingestellt, deshalb kann ich nicht so einfach davon loskommen.
    Immer wieder dachte er an das

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