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TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

Titel: TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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können ihre Pläne nicht vereiteln und wollen es auch gar nicht. Nur Geeans Tod kann die Bewohner von Naze von ihrem schon seit Jahrhunderten währenden Elend befreien. Leear behauptet, daß nur du die Fähigkeit hast, Geean zu besiegen. Wie du das machen sollst, wissen wir allerdings auch nicht.“
    Malenkens sah Slade ernst in die Augen. „Wir haben Leears Pläne etwas verzögert, um dir einige unerläßliche Fähigkeiten beizubringen. Auf jeden Fall hast du einen kleinen Einblick in unser großartiges Trainingssystem bekommen.“
    Malenkens machte wieder eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Ich habe dich nur aufgeklärt, damit du begreifst, daß du dich nicht mit Nebensächlichkeiten beschäftigen darfst.“
     
    *
     
    Slade war ehrlich erschrocken. Je länger er darüber nachdachte, desto unheimlicher erschien ihm seine Lage. Natürlich hatte er weder Leear noch die phantastische Stadt Naze vergessen, aber der angenehme Aufenthalt bei den Höhlenbewohnern hatte diese Gedanken in den Hintergrund treten lassen. Nun aber hatte Malenkens ihm sehr klar gesagt, wozu Leear ihn gerufen hatte.
    Mit größerer Deutlichkeit hätte Malenkens die Wahrheit kaum sagen können. Slade war einmal hart im Nehmen gewesen und hatte den Dingen, auch den unangenehmen, stets ins Gesicht gesehen. Seine Ehrlichkeit war von seinen Freunden und Geschäftspartnern oft genug als fast brutal bezeichnet worden. Wie lange lag das nun schon zurück! Er bemühte sich, seine Lage klar zu umreißen, und kam zu einem nicht gerade angenehmen Ergebnis. Er liebte es, Vergleiche anzustellen und verglich sich mit einem Mastschwein, das für den Schlächter gemästet wird.
    Malenkens Eröffnungen verwirrten ihn ganz erheblich. Er verlor viel von der Ruhe, die er in den vergangenen Wochen gefunden hatte.
    In der folgenden Nacht wälzte er sich unruhig auf seinem Bett. Angstträume schüttelten ihn; immer wieder fuhr er entsetzt auf und wurde jedesmal wütender. Gegen Morgen faßte er einen Entschluß.
    Die Lage war ziemlich klar. Danbar und Malenkens hatten Leear davon abgehalten, ihn sofort in Gefahren zu stürzen. Was schuldete er dieser Frau überhaupt? Immerhin war sie für Caldras und wohl auch Amors Tod verantwortlich. Rücksichten konnte er von ihr kaum erwarten. Er sollte ihr Werkzeug sein, aber er hatte keine Lust, sich für irgendwelche fremden Ideen opfern zu lassen. Slade war entschlossen, alles zu tun, um sich aus der Sache herauszuhalten.
    Dieser Entschluß verschaffte ihm eine gewisse Befriedigung und machte ihn etwas gelassener. Nach einigem Nachdenken erkannte er aber seine Schwierigkeiten mit erschreckender Deutlichkeit. Wie sollte er Leear an der Vollendung ihrer Pläne hindern? Er wußte viel zu wenig von ihr und ihren Methoden. Sie verfügte über eine gewisse Macht, gegen die er nicht ankämpfen konnte. Diese Leute kannten die Geheimnisse des menschlichen Nervensystems, sie beherrschten mühelos ihren Körper und auch ihren Geist. Außerdem verfügte Leear auch über materielle Machtmittel. Das mit allen möglichen Maschinen und wahrscheinlich auch Waffen ausgestattete Schiff hatte er ja mit eigenen Augen gesehen. Für Leear war anscheinend nichts unmöglich. Es war ihr sogar gelungen, sich selbst und verschiedene materielle Dinge von der einen Existenzform in die andere zu bringen. Slades Entschluß stand fest, doch er wußte, daß er es nicht leicht haben würde. Er wollte sich nicht wieder nach Naze bringen lassen. Die Stadt und ihre unheimlichen Bewohner flößten ihm ein furchtbares Entsetzen ein. Nur überlegene Klugheit konnte ihn vor diesem Schicksal bewahren; mit aufbrausendem Ärger würde er kaum etwas erreichen.
    Mit diesem Entschluß im Herzen verließ er seine Höhle und setzte sich beim Frühstück neben Malenkens. „Ich finde, es ist Zeit, daß ich etwas über die Geschichte dieser Welt und besonders über den Krieg zwischen Leear und Geean erfahre“, sagte er fest.
    Malenkens nickte. „Du hast also über meine Worte nachgedacht.“ Da Slade sich abwartend verhielt, fuhr Malenkens fort: „Ich bereue nicht, daß ich dir einiges mitgeteilt habe. Ich möchte dir gern noch mehr sagen, aber ich kann es nicht. Wir mußten Leear versprechen, zu schweigen, damit sie dich zur rechten Zeit informieren kann.“
    „Wer ist Leear überhaupt?“ fragte Slade aufgebracht.
    „Sie trägt einen Silbergürtel.“
    Slade sah Malenkens erstaunt an. „Das ist mir gleichgültig!“ sagte er. „Ich will wissen, wer sie ist und

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