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TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

Titel: TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Gerät, das er vor dem Raumschiff entdeckt hatte. In der Dunkelheit hatte er es nicht identifizieren können, und die nachfolgenden Erlebnisse waren wichtiger als ein halb im Sand begrabener Metallgegenstand. Slade spürte ein starkes Verlangen, das Schiff zu suchen und den Gegenstand zu untersuchen. Er konnte doch nicht einfach herumlungern und nichts tun.
    Trotzdem blieb er noch liegen und grübelte weiter. Irgendwie war der vergangene Monat doch aufregend gewesen. Die körperliche und geistige Entspannung hatte ihm eine Tür zu einer neuen Welt aufgestoßen und ein ganz neues Lebensgefühl erzeugt. Es war eine innere, vergeistigte Welt, die ihm immer neue Wunder offenbarte. Unter Anleitung der anderen machte er bestimmte Übungen, um seine Muskeln zu entspannen und sich von der Vorherrschaft des Körpers zu befreien. Es waren eigentlich keine Übungen, denn Übungen setzten ja eine gewisse Aktivität voraus, und jede bewußte Aktivität ist ja eine Anstrengung. Slade nannte es nur Übungen, weil er kein besseres Wort kannte. Diese Übungen bedeuteten keine Anstrengung, sondern gelöste Ruhe. Es ging im Grunde nur darum, möglichst mühelos ein- und auszuatmen. Stundenlang hatte er auf weichen Kissen gelegen und seinem Gehirn immer nur den einen Befehl gegeben: „Entspannen!“
    Am Anfang fiel ihm die absolute Ruhe, das bewußte Nichtstun schwer, aber im Laufe der Wochen entdeckte er das große Geheimnis der Entspannung. Es kam hauptsächlich auf die richtige Körperhaltung und korrektes Atmen an. Wenn das nicht klappte, stellten sich Folgen ein, die den ganzen Körper betrafen und unbewußte Spannungen erzeugten.
    Diese Spannungen – das gefährlichste Grundübel des Menschen – mußten beseitigt werden, wenn er vollständig in die Geheimnisse des neuen Lebens eindringen wollte. Schlechtes Sehen und Hören, schnelleErmüdung und die Sucht nach Narkotika, Schwäche und Übellaunigkeit waren allein auf diese Spannungen zurückzuführen.
    Auch bei der kleinsten Erregung geben die Nebennieren Adrenalin ins Blut ab, das dann hohen Blutdruck mit all seinen schädlichen Folgen sowie eine melancholische und negative Stimmung hervorrufen kann. Alle Hormone werden automatisch und unkontrolliert ins Blut abgegeben und verursachen die verschiedensten Reaktionen. Innere Spannungen bringen den Körperhaushalt durcheinander und machen den Menschen körperlich und seelisch krank.
    Slades erste Aufgabe war es also, eine gewisse Kontrolle über seinen Körper zu erlangen.
    Der zweite Schritt war die Kontrolle seiner Gedanken. Gewohnheit und vielleicht auch ein angeborener Instinkt ließen seine Gedanken immer in bestimmten Bahnen fließen. Er nutzte sein Gehirn einfach nicht aus und ließ große Teile verkümmern. Er mußte also auch sein Gehirn trainieren und die Gedanken neue Wege gehen lassen. Nur die Entspannung machte das möglich.
    Aber auch die Kontrolle der Gedanken und der Nervenbahnen war nur ein Teilerfolg. Das Endziel war die Molekularphase, aber trotz seines Drängens war Danbar nicht zu bewegen gewesen, ihn darüber aufzuklären.
    „Du wirst es eines Tages selbst erleben“, hatte Danbar immer nur gesagt.
    Slade lag auf dem Hügel und dachte über all diese Dinge nach. Er hatte Fortschritte gemacht und konnte seinen Körper auch ohne die Hilfe eines Lehrers entspannen.
    Der Gedanke an das Schiff und den halb eingegrabenen Gegenstand ließ ihn einfach nicht mehr los. Warum soll ich nicht hingehen und die Sache genauer untersuchen? fragte er sich. Es muß doch ganz in der Nähe sein. Ich werde Danbar und Malenkens um Erlaubnis bitten.
     
    *
     
    Nach den abendlichen Entspannungsübungen faßte er sich ein Herz und trug Danbar seinen Wunsch vor. Er spürte den Blick Danbars sorgenvoll und ernst auf sich ruhen und befürchtete schon eine Rüge, aber nicht sein Lehrer, sondern Malenkens ergriff das Wort.
    „Leear sagte uns, daß du unruhig werden würdest.“ Er machte eine Pause und verzog gedankenvoll die Stirn. Er schien sehr gründlich zu überlegen und sich schließlich zu einem Entschluß durchzuringen. „Ich will ganz ehrlich sein, Slade“, sagte er betont. „Wir bilden dich aus, damit du Leear in ihrem Kampf gegen den unsterblichen Geean helfen kannst. Das bedeutet jedoch nicht, daß wir ihre Verbündeten sind. Wir üben sogar einen hemmenden Einfluß auf Leear aus. Du kannst das alles nicht wissen, deshalb werde ich es dir erklären. InLeears Kampf gegen Geean sollst du eine wichtige Rolle spielen. Wir

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