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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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respektiertes Mitglied der verschworenen Gemeinschaft.
    „Das mußt du uns erklären!“ sagte Wu.
    „Das ist doch ganz einfach“, antwortete Anty. „Per Transfax können wir einen von uns in das Schiff bringen. Ich bin bereit, mich dazu zur Verfügung zu stellen.“
    Die andern sahen sich gegenseitig an. Counce überlegte kurz und nickte dann. „Es scheint keine bessere Möglichkeit zu geben“, sagte er.
     
    *
     
    Mit Schallmeßgeräten war ein geeigneter Hohlraum ausgesucht worden. Am Heck des fremden Schiffes befand sich ein größerer, zum Teil geleerter Vorratsraum, der sich am besten für unbeobachtetes Eindringen eignete.
    Als Anty die Augen aufschlug, befand er sich in diesem Vorratsraum. Er schwebte ungefähr dreißig Zentimeter über dem Boden. Das war notwendig, denn er mußte sich bei der Materialisation in freier Umgebung befinden. Bei einer Fehlkalkulation hätte er in festem Material eingebettet sein können und wäre aus eigener Kraft nicht mehr freigekommen. Außerdem bestand dabei die Gefahr einer Explosion.
    Er polterte zu Boden und glaubte, daß das laut hallende Geräusch durch das ganze Universum dröhnte. Er kroch instinktiv in eine Ecke und blieb wie erstarrt stehen. Sicher hatte die Besatzung das Geräusch gehört. Als sich jedoch nichts ereignete, entschloß er sich, seine starke Taschenlampe einzuschalten und sich seine neue Umgebung genauer anzusehen.
    Der Strahl der Lampe geisterte über lange Regale. Auf den Regalen lagen unzählige Stapel flacher Behälter, von denen einige heruntergefallen waren. Als Anty sich aus der Ecke hervorwagte, mußte er sich vorsehen, um nicht auf die heruntergefallenen Behälter zu treten.
    Das Türschloß war ein kleines Problem, aber Anty löste bald das Geheimnis des fremdartigen Verschlusses. Die Schiebetür glitt leicht und geräuschlos zur Seite und gab den Blick in einen langen, beleuchteten Gang frei. Das Licht war rötlich, aber das hatte Anty erwartet, denn die unbekannten Fremden bevorzugten Systeme mit rötlich scheinenden Sonnen.
    Anty tastete sich vorsichtig vorwärts, ängstlich bemüht, jedes Geräusch zu vermeiden. Die Zusammensetzung der Luft entsprach seinen Erfordernissen. Die Fremden brauchten ungefähr die gleiche Atmosphäre, wenn auch eine bedeutend niedrigere Temperatur. Anty spürte die Kälte, aber er wußte nicht recht, ob das eine äußere Kälte war oder ob die Angst seine Glieder zum Zittern brachte. Gerüche lagen in der Luft. Gerüche von Ammoniak und Schwefel.
    Vier Meter vor sich sah er einen Quergang. Er wollte schon weitergehen, als er ein Geräusch hörte und sich eng an die Wand schmiegte.
    Dann sah er ein fremdes Wesen über die Kreuzung hasten. Das gedrungene Wesen trug einen Gegenstand, den Anty nicht identifizieren konnte. Wahrscheinlich war das Wesen so in Eile, daß es den Eindringling nicht bemerkte, obwohl es ein paar Meter von Anty entfernt vorbeihastete.
    Die Besatzung war also weder gelähmt, noch hatte sie physischen Schaden erlitten. Warum schwiegen sie? Warum gaben sie sich nicht zu erkennen?
    Plötzlich fiel grelles gelbes Licht in den Quergang, und gleich darauf spürte Anty einen kühlen Lufthauch. Anscheinend hatten die Fremden die Luftschleuse nun doch geöffnet.
    Anty war etwas enttäuscht. Nun würde er doch nicht der erste Mensch sein, der den Wesen aus einer fremden Welt Auge in Auge gegenüberstehen durfte. Hatten sie überhaupt Augen? Anty blieb vorerst stehen und wartete ab.
    Dann hörte er ein krachendes Geräusch und kurz darauf zwei weitere. Er hörte tiefe, unmenschlich klingende Schreie und sah weitere Wesen über die Kreuzung eilen. Nun sah er auch genauer, was diese Wesen trugen: lange Rohre, die ringsherum mit kleineren Zylindern bestückt waren. Das waren ganz bestimmt Waffen!
    Anty schrie verzweifelt auf und rannte vorwärts. Er erreichte den Quergang und sah, wie die Fremden durch die Luftschleuse ins Freie drängten. Eins dieser Wesen hockte auf dem Boden und zielte sorgfältig auf etwas, das Anty nicht sehen konnte. Das Wesen schoß und stieß gleich darauf einen tief dröhnenden Triumphschrei aus.
    Dann, wahrscheinlich durch Antys Bewegungen aufmerksam geworden, drehte der Schütze sich um und entdeckte den Eindringling. Ehe Anty etwas unternehmen konnte, riß der andere die Waffe herum und schoß.
    Anty spürte einen furchtbaren Schmerz. Die Brust schien zu bersten. Er verlor die Balance und taumelte zurück.
    Er sah nur noch einen grellen Lichtschein und hörte das

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