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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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gerochen? Monate war das her. Es machte ihn fast verrückt.
    Was sie noch sprachen, war unwichtig. Frank erinnerte sich später nicht mehr daran. Fünfzehn Stunden waren vergangen, seit er Jennie kennengelernt hatte. Nun ging er durch die Straßen von Serene und suchte Gimp ‚Linksfuß’. Aber er erinnerte sich noch an ein kleines Zimmerchen mit einer einzelnen Rose in einer Vase. Alles war wie auf der Erde, und er mußte ein Gefühl der Sehnsucht unterdrücken.
    Er fand Gimp, der sich bereits Sorgen gemacht hatte.
    „Die Polizei will dich sprechen. Rodan ist wieder bei Besinnung.“
    Frank war verbittert. Er stellte sich Rodan als freien Menschen, sich selbst als Gefangenen vor. Welche Ungerechtigkeit. Aber es kam alles ganz anders.
    „Seine Tochter und dieser Lester haben mir bereits alles berichtet“, sagte der leitende Beamte, als er Frank gebeten hatte, Platz zu nehmen. „Sie haben Glück. Rodan hat den Mord an einem Angestellten gestanden, der vor Ihnen bei ihm arbeitete. Er muß Angst gehabt haben, daß der Mann von seinem Fund plauderte. Nein, Rodan ist nicht verrückt, wenigstens nicht genug, um seiner gerechten Strafe zu entgehen. Im übrigen gebe ich Ihnen einen guten Rat: wenn Sie Serene ohnehin verlassen wollen, dann tun Sie es bald, bevor jemand den Gedanken hat, Sie als Zeugen bei der Hinrichtung vorzuschlagen.“
    Frank verspürte Zweifel. War Rodan wirklich zurechnungsfähig gewesen, oder waren es der Mond, die Einsamkeit und der Weltraum, die ihn verrückt gemacht hatten?
    Draußen vor dem Gebäude trafen sie Lester und Helen.
    „Helen hat viel mitgemacht“, sagte Lester. „Wir lieben uns aber. Was sollen wir tun, Frank?“
    „Heiraten, Kinder! Heiraten! Aber du hast recht, die Lebenskosten hier sind verdammt hoch. Zwar muß ich mir eine neue Ausrüstung besorgen, aber etwas von meinem Lohn behalte ich übrig. Ich leihe euch fünfhundert Dollar für den Anfang. Zahlt es mir bei Gelegenheit zurück.“
    „Ich habe noch mehr“, wollte auch Gimp helfen.
    „Das geht doch nicht …!“ protestierte Lester schwach.
    Aber Frank und Gimp ließen sich nicht beirren, dem jungen Paar zu helfen.
    Später, als sie sich verabschiedet hatten, meinte Gimp:
    „Sie tun mir leid. Wenn ihr Vater sich vernünftig benommen hätte, gehörte Helen eine ganz schöne Mitgift. Na, lassen wir das, Frank. Ich habe meinen Traktor verkauft, und draußen in den Werkstätten wartet ein alter Freund auf uns. Hoffentlich habe ich nichts überstürzt – oder willst du etwa auf dem Mond bleiben?“
    „Nein, durchaus nicht“, antwortete Frank, „oder hast du etwa Lust, dir Rodans Platz anzusehen und nach den Resten der Marsianer zu suchen?“
    „Nein“, meinte Gimp, „das Zeug ist verhext.“
    Ramos erwartete sie in der Werkstatt am Rande des Raumhafens. Am Hals und im Gesicht trug er einige Narben, aber sonst schien er wieder munter zu sein. Er hatte ihre Ausrüstung geordnet und gesäubert. Fein ausgerichtet lag sie auf den Decken.
    „Hallo, Frank“, sagte er, „hier ist noch jemand, der froh ist, den Mond verlassen zu können. Bist du mit den Asteroiden einverstanden?“
    „Bin ich“, nickte Frank.
    „Wir werden ziemlich nah am Mars vorbeikommen“, warf Gimp ein. „Hast du Funkverbindung mit Zwei-und-Zwei und Charlie auf der Venus gehabt?“
    „Sie scheinen sich zu langweilen“, grinste Ramos. „Auch mit Paul in Jarviston habe ich gesprochen. Ihm geht es gut. Die Kuzaks im Gürtel konnte ich nicht erreichen, aber das ist ja nichts Besonderes.“
    „Ich habe ihnen einige Kisten geschickt“, informierte Gimp die beiden. „Wann starten wir?“
    „Es ist alles fertig“, erwiderte Ramos. „Sogar an Waffen habe ich gedacht – wer weiß, ob wir sie nicht gebrauchen können.“
    Frank strich mit der Hand über seine zusammengefaltete Raumblase, sein Puls beschleunigte sich. Er begann die Erde wieder zu vergessen.
    Sie starteten fünf Stunden später.
    Draußen im Raum füllten die drei Männer ihre großen Stellene-Ringe mit Luft und übernahmen ihr Gepäck aus der Transportrakete. Dann begannen die Ionenströme sie mit immer größer werdender Geschwindigkeit in das All hinauszutreiben.

 
5.
     
    Als der Mond kleiner geworden war, begann Ramos eine längere Unterhaltung mit Paul Hendricks, der zu alt war, um mit ihnen zu kommen.
    „… es ist einfach wunderbar. Der Start von der Erde war wesentlich schwieriger. Gimp hat eine Menge eingekauft, alles, was man auf dem Mond bekommen kann. Im Gefrierfach

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