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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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erreichen.“
    Frank dachte an den schlechten Ruf des Mars und machte sich einige Sorgen, aber dann tröstete er sich, daß Mitch schon selbst auf sich aufpassen könnte. Ramos wurde ungeduldig.
    „Vielleicht können wir Mitch unterwegs empfangen. Frank“, sagte er.
    „Wir sollten jetzt starten, denn es ist ein weiter Weg zu den Kuzaks in Pallastown. Du bleibst also dabei. Gimp?“
    „Ja, ich sehe mir den Mars an. Meine Sachen lasse ich hier auf Phobos. In einer Woche werde ich zurück sein. Um die Zeit geht Fracht von hier aus in den Gürtel. Ich werde mich ihr anschließen und nachkommen.“
    Frank und Ramos warteten noch, bis die kleine Zubringerrakete gestartet war, dann verließen auch sie Phobos. In den nun folgenden Tagen beschleunigten sie ständig und holten aus dem Antrieb heraus, was er hergab. Es dauerte länger als sonst, bis sie auf Geschwindigkeit kamen, denn die Sonne war hier draußen schon wesentlich kleiner und schwächer. Seit Wochen schon hatten sie keinen Kontakt mehr mit den Kuzaks, aber sie wußten ja, wo die Zwillinge zu finden waren. In großer Entfernung glitten sie an Ceres, dem größten Asteroiden vorbei, der von den Tovies besetzt war; alles ging gut. Sie waren wachsam.
    Weit vor ihnen war ein winziger Lichtfleck – der Asteroid Pallas.
    „Eldorado – das Paradies“, sagte Ramos einmal.
    Fast hatten sie drei Viertel der Gesamtstrecke durch die unvorstellbare Leere zurückgelegt, als in den Kopfhörern ihrer Empfänger plötzlich eine Stimme war.
    „Seid Kavaliere, Freunde, paßt auf! Ich meine es ernst!“
    Ramos suchte die Umgebung ab, konnte aber nichts finden. Der Funkspruch war zu kurz gewesen, um den Ursprung zu orten.
    „Eine Menge Leute sagen heute ,seid Kavaliere’“, meinte Ramos nachdenklich. „Aber einer von unserer Bande sagte es auch immer. Die Stimme kam mir bekannt vor.“
    „Ja – natürlich! Tiflin!“ rief Frank.
    In den nächsten zehn Stunden ereignete sich nichts. Auf den Radarschirmen erschien hin und wieder ein Lichtpunkt, aber das konnten auch Meteore sein. Frank und Ramos gingen ein wenig von ihrem Kurs ab, um einen eventuellen Verfolger irre zu führen, aber dann nahmen die Lichtpunkte auf den Radarschirmen zu.
    Faustgroße Brocken kamen plötzlich von allen Seiten und drangen durch die flexible Wandung ihrer Raumblasen. Die Luft entwich blitzartig ins Vakuum. Die Löcher waren zu groß, um sich selbständig zu schließen. Frank spürte, wie frische Ersatzluft in seinen Archer strömte. Die eben noch fernen Lichtpunkte näherten sich nun schneller.
    Sie wurden überfallen.
    Nelsen und Ramos feuerten auf die Piraten, aber ihnen fehlte jetzt die ruhige Hand, um sicher zu zielen.
    Dann spürte Nelsen einen rasenden Schmerz in der Hüfte, als er von einem Geschoß getroffen wurde. Das Loch in seinem Raumanzug schloß sich zwar automatisch, aber das Geschoß enthielt ein Betäubungsmittel, das sofort wirkte. Bevor es schwarz vor seinen Augen wurde, feuerte er wie rasend auf den Gegner und bemerkte, daß Ramos das gleiche tat.
    Dann wußte er nichts mehr …
     
    *
     
    Wie aus weiter Ferne drang das Gelächter an seine Ohren. Er lag ohne Raumanzug in einer größeren Stellene-Blase. Er roch gebratenes Fleisch. Schnaps und den Rauch von Tabak. Irgendwo war Musik.
    „Ist das ein Leben!“ grölte jemand übermütig. „So eine gute Beute haben wir lange nicht mehr gemacht! Fast könnte ich meinen, ich wäre wieder in Sputtsberg – wo immer das auch ist. Es lebe …“
    Nelsen öffnete vorsichtig seine Augen.
    Die meisten der Männer waren noch jung, einige von ihnen trugen einen Archer. Ein Kerl mit einem roten Gesicht kam näher und bemerkte, daß Nelsen ihn ansah. Er stieß ein höhnisches Gelächter aus und brüllte:
    „He, Boß! Unsere Gönner sind erwacht. Es wäre besser für sie, wenn sie noch ein wenig schliefen – um Kräfte zu sammeln.“
    Nelsen versuchte, ein ganz bestimmtes Gesicht zu finden und glaubte mehr als einmal, Erfolg zu haben. Aber dann drehte sich wieder alles vor ihm und er fand es nicht.
    Ein Mann kam zu ihm und wartete, bis Nelsen sich halb aufrichtete, dann schlug er zu. Nelsen schlug kraftlos zurück, neben ihm wehrte sich Ramos. Aber schon der zweite Hieb gegen seine Schläfe ließ ihn erneut in Bewußtlosigkeit versinken.
    Als er erneut erwachte, war alles ganz still. Vor seinen Augen drehte sich das Universum wie ein Karussell. Natürlich war es nicht das Universum, sondern er selbst, was sich drehte. Ein unangenehmer

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