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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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liegt frisches Fleisch – ja, das ist alles, was man hier benötigt: ein bißchen Schatten, und schon hat man einen idealen Eisschrank. Wir haben Gemüse, Brot in Dosen. Schokolade, Bier. Auf dem Sonnenofen können wir alles erwärmen. Wir leben in richtigem Luxus, alter Freund. Ich kann dir sagen …“
    Frank Nelsen und Gimp Hines konnten in ihren durchsichtigen Blasen die ganze Unterhaltung mit anhören. So dicht bei der Quelle konnte Ramos’ Richtstrahl noch so konzentriert sein, etwas streute die Antenne immer. Natürlich verstanden sie auch Paul Hendricks Antwort:
    „Es ist besser, wenn du nicht so viel redest, Ramos. Es gibt immer Leute, die sich dafür interessieren.“
    „Unsinn, Paul! Ich sende auf Richtstrahl. Außerdem ist er zur Erde gerichtet, nicht zum Gürtel, wo sich die meisten Gauner aufhalten. Aber vielleicht hast du recht – machen wir Schluß für heute.“
    Ein wenig später funkte Frank Art Kuzak an. Die Entfernung zum Asteroidengürtel war viel größer als bis zur Erde. Er hielt sich für besonders vorsichtig, als er sagte:
    „Wir sind auf dem Weg zu euch, Kinder, aber wir bringen euch eine Menge Sachen mit …“
    Es dauerte ganze zwanzig Minuten, ehe die Funkwellen die Entfernung hin und zurück bewältigt hatten.
    „Schönen Dank für die Nachricht. Aber wenn ich euch einen Rat geben darf, dann schaltet jetzt euren Sender ab. Es braucht nicht jeder zu wissen, daß ihr nach hier unterwegs seid.“
    Wie überall in unerforschten Gebieten brachte auch der Weltraum seine Verbrecher hervor. Hier waren die Entfernungen groß, und alle Dinge des normalen Lebens besaßen zehnfachen Wert.
    „Einer dieser verdammten Gauner heißt Fessler“, sagte Gimp mit herabgesetzter Sendestärke, so daß nur seine Gefährten ihn verstehen konnten. „Aber es gibt noch andere Namen. Art hat völlig recht. Es ist besser, wenn wir unsere Augen offen und den Mund geschlossen halten.“
    Es gab Prospektoren auf den Asteroiden, die wenig Glück gehabthatten. Sie hatten andere Männer töten müssen, um ihnen die Atemluft zu rauben. Da waren Kolonisten, die den Mars wieder verlassen hatten und nun ihr Glück woanders versuchten: Abenteurer, die monatelang nur im Raumanzug lebten und die allein der Geruch ihrer ungewaschenen Körper halb wahnsinnig machte. Sie alle waren Mitglieder kleinerer Banden, die von skrupellosen Subjekten angeführt wurden.
    Ramos. Gimp und Frank hatten genug Geschichten darüber gehört. Ihre Aufmerksamkeit steigerte sich. In diesen Dingen waren sie unerfahren. Sie schalteten ihre Sendeanlagen aus. Einer von ihnen war ständig auf Wachposten, in der Hand das geladene Gewehr. Den winzigen Radarschirm ließ er nie aus den Augen; aber vorerst blieb die gewölbte Mattscheibe leer. In den Kopfhörern vernahmen sie die Stimmen weit entfernter Prospektoren und einmal fingen sie die Rufe einer internationalen Raumstation auf. Sie war nur wenige Millionen Meilen entfernt.
    Sie beschleunigten immer noch. Die Tage vergingen, und der Mars wurde größer und größer. Bald konnte man die Kanäle erkennen, die nichts anderes als breite Vegetationsstreifen waren. Die drei Männer landeten auf Phobos, dem inneren Mond. Da so gut wie keine Gravitation vorhanden war, wurden zum Starten und Landen keine Raketen benötigt. Die von der Sonne gespeisten Ionenantriebe genügten vollauf.
    Ein kleines UN-Observatorium und einige hydroponische Gärten lagen unter einer durchsichtigen Kuppel – und das war alles, was auf dem Felsbrocken mit vierzehn Kilometer Durchmesser vorhanden war.
    Gimp Hines sah hinab auf den roten Planeten.
    „Ich werde mir den Mars ansehen. Nur für einige Tage. Wollt ihr mitkommen?“ Ramos zuckte die Achseln, er machte keinen besonders interessierten Eindruck.
    „Was soll ich da unten? Da gibt es doch Leute genug. Ich will nach Pallastown – und vielleicht noch weiter.“
    Frank Nelsen hätte sich den Mars zwar gerne angesehen, aber er hatte einige Bedenken.
    „Der Hin- und Rückflug kostet mich zuviel Geld. Vielleicht später einmal. Es würde mich lediglich interessieren, was unser alter Freund Mitch dort unten macht. Vielleicht können wir uns einmal nach ihm erkundigen.“
    Sie versuchten es und erhielten Funkverbindung mit der Beobachtungsstation am Rande der Großen Syrte. Ein junger Mann meldete sich und gab Auskunft:
    „Mitchell Storey ist gerade nicht hier. Vor drei Tagen unternahm er eine Expedition in die Wüste. Das macht er öfters. Ich kann ihn leider jetzt nicht

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