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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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tiefen Meeres hinab.
    Alles wurde still und dunkel.
     
    *
     
    War das die Hölle? Wenn ja, dann gab es sie wirklich, denn er spürte die tausend Nadeln, die in seinen Körper eindrangen und ihm sagten, daß er nicht tot war. Und das Gesicht, das grinsend vor ihm im Nichts hing – kannte er es nicht?
    „Ja. Frankie, ich bin es, Gimp Hines, der Händler und Mechaniker der Mondwildnis, wie sie mich nennen. Zwei-und-Zwei versuchte vergeblich, mit dir Verbindung aufzunehmen. Wir haben uns gedacht, daß etwas faul war. Ja, dann kamen wir gerade richtig. Les und dem Mädchen geht es gut. Sie schlafen noch genauso wie dieser verrückte Professor, oder was immer er auch sein mag. Ich habe ihnen ein Mittel gegeben. Du hast auch zwanzig Stunden geschlafen. Los, trink! Das ist echter schottischer Whisky.“
    Frank schluckte und hustete. Das Zeug brannte wie Feuer.
    „Danke. Gimp.“
    „Halte den Mund jetzt!“ fuhr Gimp ihn an. „Hör’ gefälligst zu, wenn ich dir die Neuigkeiten berichte. Als ich auf dem Mond landete, mußte ich die Leute erst einmal davon überzeugen, daß auch ein Krüppel sein Geld wert ist. Ich verkaufte also meine Ausrüstung und baute mir aus alten Teilen einen Traktor und einen Wagen. Den belud ich mit Wasser, Sauerstoff, gefrorenem Gemüse und Fleisch. Schnaps, Zigaretten und anderen Sachen und begann mein Geschäft. Natürlich nahm ich auch Werkzeug mit. Du glaubst ja nicht, was dabei zu verdienen ist, besonders auf den abgelegenen Stationen. Ich habe Diamanten, so dick wie Taubeneier. Mein Ruf ist ausgezeichnet. Ein Bein mehr oder weniger macht bei der geringen Schwerkraft nichts aus. Überall wo ich gehe, bleibt nur der rechte Fußabtritt zurück. Er ist wie eine Erkennungsmarke, und schon beginnt man mich ,Linksfuß’ zu nennen.“
    Frank räusperte sich.
    „Allerhand!“ sagte er. Mehr nicht. Da war also wieder einer von der Bande, der sein verlorenes Selbstvertrauen wiedergefunden hatte. Zuerst Lester, und jetzt Gimp. „Ich glaube, ich habe deinen Fußabdruck drüben in den Gebirgen gesehen, auch die Spuren deines Traktors. Es war, bevor ich mich entschloß, mich von Rodan zu befreien.“ Und dann berichtete er von seinem Abenteuer mit dem Gräbersucher.
    „Ja, ich war dort drüben“, nickte Gimp. „Ich suchte dich, fand aber nur eine kleine Kupfermine. Mehr als einmal empfing ich Stimmen über Radio, konnte die Sender aber nie orten. Schließlich fand ich das zerstörte Lager und folgte euren Spuren durch die Wüste und das Gebirge. So fand ich euch dann. Jetzt ist alles gut. Ich bringe euch nach Serene. Wolltet ihr euch zu den Tovies durchschlagen?“
    „Was sollten wir sonst tun?“
    „Natürlich, was sonst? Und ihr hättet Glück haben können, wenn kein schießfreudiger Posten euch umgelegt hätte. Sicher hätten sie euch später wieder laufen lassen.“
    „Was machen die anderen von der Bande?“
    „Die Kuzaks erreichten den Gürtel, trafen aber mit einigen rauhen Gesellen zusammen. Storey kam glücklich auf seinem geliebten Mars an. Charlie Reynolds und Zwei-und-Zwei landeten auf der Venus und schlossen sich einer Expedition an. Tiflin? Wer weiß, was mit ihm ist?“
    „Und Ramos?“
    „Ein Idiot! Er wollte zu den Grenzen des Sonnensystems vorstoßen – und blieb auf dem Mond. Er arbeitet in einer chemischen Fabrik in Serene. Eine Retorte explodierte, und er erlitt schwere Verbrennungen. Und alles nur wegen einer Frau.“
    „Eileen …?“
    „Ja, ihretwegen. Ihr Ruf – nun, reden wir nicht darüber. Bist du ausgeschlafen? Wir haben noch eine hübsche Strecke vor uns.“
    „Achte auf Rodan!“
    „Keine Sorge, der schläft tief und fest. Wecken wir die anderen.“
    Helen und Lester waren ebenfalls gut ausgeruht. Sie packten Rodan, der tief unter der Einwirkung eines Schlafmittels stand, in seinen Archer und brachten ihn in die luftdichte Kabine des Traktors. Dann brachen sie auf. Es war gut, wieder ohne Helm atmen zu können.
    Für drei oder vier Stunden folgten sie dem Licht des Scheinwerfers durch unebenes Gelände, dann erreichten sie eine Art Straße und konnten das Tempo wesentlich erhöhen. Frank fuhr, während Gimp sich ausruhte und schlief.
    Als die Sonne über den Horizont kletterte, wurde das Fahren einfacher. Gimp und Frank hatten sich bereits alles erzählt und schwiegen. Helen kümmerte sich um ihren schlafenden Vater, aber meist hockte sie mit Lester zusammen. Die beiden verstanden sich ausgezeichnet. Manchmal flüsterten sie miteinander und sahen dann

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