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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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der Tovies, weiterhin Sperrgebiet für alle anderen Nationen blieb.
    Arbeit gab es immer genug für Nelsen. Da mußte eine wertvolle Ladung zu einem weit entfernten Treffpunkt gebracht werden, wobei die Flugstrecke durch unbekanntes Gebiet führte. Oder man eilte einem Transport entgegen und sorgte dafür, daß keine Gauner auf den Gedanken kamen, ihn zu überfallen. Meist wurde Nelsen von Ramos begleitet, aber es kam auch oft genug vor, daß er allein und völlig auf sich selbst angewiesen war.
    Später vergrößerte sich die KRNH-Handelsgesellschaft. Neue Lager und Stützpunkte wurden angelegt. Vom Mond erhielten sie Nachschub an Neulingen. Ihre Gesichter waren Nelsen vertraut, denn sie erinnerten ihn an jene Tage, an denen er mit seinen Freunden gestartet war. Sie zeigten noch den Ausdruck gespannter Erwartung und die Sehnsucht nach den Wundern des Alls.
    Gleichzeitig mit den Neulingen kamen aber auch wieder mehr Verbrecher in die gerade etwas friedlicher gewordene Region zwischen Mars und Jupiter.
    Oft kam Nelsen auch nach Pallastown. Er traf mit Gimp Hines und David Lester zusammen, dessen Frau Helen inzwischen einen Sohn geboren hatte. Die alte Kamera war inzwischen zur Erde gelangt und lag im großen Museum zu Washington. Der vervielfältigte Film wurde in allen Fernsehprogrammen der Welt gezeigt – ein neuer Anti-Kriegsfilm, aber nicht nur ein neuer, sondern gleichzeitig auch ein anderer. Er war eindrucksvoll und echt! Die Lizenzgebühren waren nicht unbeträchtlich, aber sie konnten weder Nelsens, Gimps oder Ramos’ augenblickliches Leben ändern.
    Wohl aber Lesters.
    Er hatte seine alte Stellung aufgegeben und arbeitete nun selbständig. Hinsichtlich archäologischer Forschungen galt er bald als der erfahrenste Spezialist, und sein Rat wurde überall gesucht – und gut bezahlt.
    Aber es gab für Nelsen noch andere Gründe als geschäftliche, nach Pallastown zu kommen. Von unterwegs war es zu gefährlich, einen Funkverkehr zu unterhalten, denn die Gefahr einer Anpeilung bestand nach wie vor. Gimp aber war diesbezüglich in Sicherheit. Er wußte alles über die anderen Mitglieder der Bande. Und wenn sie dann zusammen in dem kleinen Büro der Handelsgesellschaft hockten, berichtete Gimp:
    „… ist der alte Paul Hendricks das geblieben, was er immer war. Er hat neue Freunde, die bald unseren Spuren folgen werden. Leider können wir jetzt keine Verbindung mit ihm aufnehmen, weil die Erde auf der anderen Seite der Sonne steht. Mitch Storey ist in den Wüsten des Mars verschollen. Seit einem vollen Jahr hat man nichts mehr von ihm gehört. Auch als ich auf dem Mars war, fand ich ihn nicht. Sie suchen ihn noch immer, aber er ist nicht der einzige dort, der spurlos verschwand. Keine Sorge. Frank, ich habe meine Verbindungen zum Mars. Sobald ich etwas erfahren sollte, unterrichte ich dich.“
    Nelsen nickte. Nach einer Pause fragte er:
    „Was ist mit Zwei-und-Zwei? Ist er noch mit Charlie Reynolds zusammen?“
    „Das mit Charlie ist so eine Sache. Sein Großvater teilte es mir mit, als er unsere letzte Zahlung bestätigte. Ich muß den Brief hier irgendwo haben … ich suche ihn. Charlie ist tot.“
    „Laß den Brief“, murmelte Nelsen, nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hatte. „Berichte mir, was du weißt.“
    „Viel ist nicht zu berichten“, sann Gimp vor sich hin. „Sie nahmen an einer Expedition auf der Venus teil. Auf dem Gipfel eines Berges hatte man eine Wetterstation aufgebaut, und als Charlie eines Tages aus dem Helikopter stieg, traf ihn ein ganz gewöhnlicher Blitz. Er war auf der Stelle tot. Sie begruben ihn in der Erde der Venus, denn es wäre zu kostspielig gewesen, ihm das Begräbnis eines Raumfahrers zu geben. Die Anziehungskraft des Planeten ist zu groß.“
    Nelsen war nie besonders befreundet mit Reynolds gewesen, aber er hatte ihn doch gern gemocht. Er war einer der ihren gewesen. Nun fühlte er zwar keine direkte Trauer, aber doch einen gewissen Schock, eine merkliche Unsicherheit, die nun plötzlich auch vor ihm lag. Keiner war sicher: jeder würde einmal sterben müssen. Wie leicht vergaß man das …
    „Und was wurde aus Zwei-und-Zwei?“ erkundigte er sich etwas beschämt, denn er hatte es damals abgelehnt, die Verantwortung für den unbeholfenen aber gutmütigen Freund zu übernehmen.
    „Ich nehme an, der Expeditionsarzt mußte ihm einige Injektionen geben, damit er sich von dem Schreck erholte. Dann flog er ganz allein zur Erde zurück, um dem alten Reynolds

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