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TS 69: Im Kosmos verschollen

TS 69: Im Kosmos verschollen

Titel: TS 69: Im Kosmos verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
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sagte: „Iphsle!“
    Ich lächelte, zeigte auf meinen rechten Arm und sagte: „Arm.“
    Wir verstanden uns, wir wußten, was wir meinten. Oder etwa doch nicht?
    Er deutete zur Decke, und ich sagte den Namen dafür. Er aber sagte Iphsle.
    Ich starrte ihn an. In diesem Augenblick begriffen wir wohl beide, daß wir aneinander vorbeiredeten. Auch die anderen erkannten es, und einer sagte immer wieder: „Lees, lees“, was wohl bedeutete, daß die Verständigungsversuche sinnlos wären.
    Ich machte noch einen letzten, verzweifelten Versuch und zeigte mit beiden Händen auf meine Augen. „Augen!“ sagte ich laut und deutlich und zeigte dann auf die Augen der Umstehenden, die erschrocken zurückwichen. Dann zeigte ich auf meine Beine und wiederholte das Schauspiel. Ich zog alle möglichen Beispiele heran, aber in den Augen der grünen Wesen flammte kein Verständnis auf. Vielleicht konnte ich ihre Gefühle nur nicht erkennen? Ich sah nur die grünen regungslosen Insektengesichter und die blanken, ausdruckslosen Augen.
    Sie schwiegen. Meine Verständigungsversuche waren fehlgeschlagen. Anscheinend stand eine geistige Barriere zwischen uns, eine unsichtbare Mauer, die ich nicht durchdringen konnte.
    Mein Blick hing an Thistle. Ich wußte, daß mein Schicksal von ihm abhing. Entweder betrachteten die Grünen mich als ein intelligentes Wesen, dessen Sprache eventuell gelernt werden konnte, oder sie stuften mich als ein zahmes Ungeheuer ein, ah ein Tier, das nur sinnlose Laute von sich gab. Bisher hatte ich noch keinen Beweis für meine Intelligenz geliefert. Die Untersuchungskommission wußte wahrscheinlich nur von meinem Floß und den primitiven Werkzeugen. Meine Fähigkeit, ein menschliches Skelett zu zeichnen, war an sich nichts Besonderes, denn auch die Urbewohner der Erde hatten die Wände ihrer Höhlen mit ähnlichen Ornamenten versehen. Nein, das war durchaus kein Beweis dafür, daß ich einer fortgeschrittenen Zivilisation entstammte. Wenn sie mich aber als Primitiven einstuften, würden sie mir nicht gestatten, frei herumzulaufen und ihre Zivilisation kennenzulernen. Wilde werden auch auf der Erde isoliert, in Reservate gesperrt und von den Kulturmenschen ferngehalten.
    Mein Partner gab aber noch nicht auf. Er war willens, einen weiteren Versuch zu machen. Wie ein Polizist hob er einen Arm in die Höhe und sagte: „Ecleth!“ Dann streckte er die Arme nach den Seiten aus und sagte: „Osltho!“
    Ich hörte noch mehr merkwürdige Wörter und sah noch mehr merkwürdige Zeichen, deren Sinn ich nicht erfassen konnte. Was wollte er von mir? Ich begann zu schwitzen. Allmählich erkannte ich die brutale Tatsache meines Versagens. Rings um mich waren Tierkäfige, kleine quadratische Räume mit Tieren, die lediglich zu Studienzwecken gehalten wurden. Ich hatte mich selbst und mein Kind der Gnade einer absolut fremden Rasse überantwortet. Mein eigenes Leben war unwichtig geworden, aber der Gedanke, daß Eve wie ein Gorilla in einem der Käfige aufwachsen sollte, machte mich fast irrsinnig.
    Ich mußte etwas tun. In den nächsten Minuten mußte die Entscheidung fallen. Vielleicht würde ich nie wieder Gelegenheit haben, meine Intelligenz zu beweisen. Worte waren sinnlos, Taten mußten mein Wissen demonstrieren.
    Überall im Raum standen merkwürdig aussehende Geräte. Ihren Sinn zu erraten, war eine unmögliche Aufgabe, denn ich hatte ja keine Zeit, damit zu experimentieren und mich allmählich mit der fremden Technik vertraut zu machen. Aber die physikalischen Gesetze sind überall im Universum die gleichen, und folglich gab es nur ganz eng begrenzte Möglichkeiten, sie zu erkennen und auszunutzen. Mein Blick fiel auf eine Wand, an der die meisten Geräte aufgebaut waren.
    Mit einem plötzlichen Satz war ich aus dem Kreis und eilte auf diese Geräte zu. Das war riskant, denn es bestand die Gefahr, daß meine Aktion mißverstanden wurde.
    Schon waren sie hinter mir her, um mich aufzuhalten, aber ich nutzte meinen geringen Vorsprung aus und packte ein Kabel, an dessem Ende ein Stecker angebracht war. Diesen Stecker schob ich in eine Steckdose und bewies damit, daß ich den Sinn der Anlage verstand.
    Dann drehte ich mich um und grinste meine Verfolger an. Meine Arme ließ ich schlaff herabhängen, um so meine Harmlosigkeit erkennen zu lassen.
    Der Erfolg meiner raschen Handlung war offensichtlich. Ich hatte eine ganz einfache Sache vollbracht, nur einen Stecker in eine Steckdose gesteckt, aber kein primitiver

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