Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 69: Im Kosmos verschollen

TS 69: Im Kosmos verschollen

Titel: TS 69: Im Kosmos verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
Vom Netzwerk:
Kopfhörer aufgesetzt und versuchte, Signale von der Erde aufzufangen. Antennenmast und Antenne waren bereits dick mit Eis überkrustet.
    Die Spannung war fast unerträglich. Die Karaner wußten nicht, welche Meldungen ich zur Erde schickte, und ich hatte keine Ahnung, welche Nachrichten sie an ihren Kapitän durchgaben. Über so große Entfernungen war keine Sprechverbindung möglich, so daß wir auf die verschiedenen Morsesysteme angewiesen waren. Der Kode der Karaner war mir unverständlich. Ich hätte mindestens ein Jahr gebraucht, um ihn einigermaßen zu beherrschen.
    „MASAP! An Bodenstelle! MASAP-Expedition auf Neptun! Wir rufen die Erde!“
    Erst nach Stunden kam die Antwort: „Meldung unverständlich. Masap-Expedition unbekannt.“
    Das war die erste klare Verbindung mit der Erde. Die großen Radioteleskope hatten meinen Ruf also aufgefangen. Die Antwort war mit einem Richtstrahl gesendet worden und kam deshalb verhältnismäßig störungsfrei an. Ich riß Eve an mich und küßte sie. Die Freude war überwältigend. Selbst die hinter mir stehenden mißtrauischen Karaner konnten meine Freude nicht beeinträchtigen.
    „MASAP an Erde“, gab ich durch. „Prüft Unterlagen über die ersten Raumflüge. Wir sind die MASAP-Expedition, die vom Kurs abgekommen und seitdem verschollen ist. Wir sind aber nicht allein zurückgekommen. Bitte sofort antworten!“
    Die Karaner übernahmen die Sendeanlage und wechselten die Frequenz, um sich mit ihrem Raumschiff in Verbindung zu setzen. Waren die Radioteleskope in der Lage, diesen Frequenzwechsel zu registrieren und den Empfänger der Meldung zu orten? In diesem Falle würden sie das fremde Raumschiff orten und sofort die verantwortlichen Behörden alarmieren.
    Ich konnte mir sehr gut vorstellen, was in diesen Augenblicken auf der Erde vor sich ging. Wahrscheinlich war meine Meldung so unglaubwürdig, daß sie nicht ernst genommen würde. Nur wenn die Radioteleskope das Raumschiff orteten, würde man mir glauben und entsprechende Maßnahmen einleiten.
    Die Karaner beendeten ihre Meldung. Zweifellos hatten sie ihrem Kapitän mitgeteilt, daß ich Verbindung mit der Erde hatte. Das Schiff würde nun mit rasender Geschwindigkeit einen anderen Punkt des Kosmos ansteuern und sich dort auf die Lauer legen.
    Ich stellte wieder auf die Kurzwellenfrequenz um, mit der unsere Meldung durch die Atmosphäre der Erde geschickt werden konnte.
    Endlich kam die Antwort:
    „Erde an Masap! Meldung bestätigt, muß aber noch kontrolliert werden. Geben Sie die Namen und Geburtsdaten der Großmütter der beiden beteiligten Personen durch! Warum sind Sie auf dem Neptun gelandet? Erbitten Informationen über das fremde Raumschiff. Fremdes Schiff soll Standort durch Lichtsignale zeigen und ständig Langwellensignale senden. Lichtsignal muß eine Million Lux haben. Schiff wird dann von Patrouillenschiffen begleitet und kontrolliert werden. Sind Sie ursprüngliche MASAP-Besatzung oder deren Nachkommen?“
    Eve sah mir über die Schulter, während ich die Meldung hastig auf ein Blatt Papier schrieb. Der Sinn der Meldung war ihr ebenso unverständlich wie den Karanern.
    „Was soll der Unsinn, David? Warum wollen sie die Namen und Geburtsdaten der Großmütter wissen?“
    „Zur genaueren Identifikation“, erklärte ich. „Wer die richtigen Namen und Daten weiß, kann kein Schwindler sein.“
    Eine Sekunde später lag meine Hand schon wieder auf der Morsetaste und gab die Antwort durch.
    „MASAP an Erde. Bin Überlebender der Expedition. Geforderte Geburtsdaten: 11. 2. 38 und ungefähr 1941. Namen der Großmütter: Johnson und Hughes oder Sikorsky. Fremdes Raumschiff kommt aus dem System Eclos, Sternkarte sechs 491/082. Besatzung soll freundliche Beziehungen anknüpfen. Unbedingt mit Vorsicht zu behandeln! Vor allem kein Erstaunen und erst recht kein Entsetzen zeigen. Schiff verfügt über elektrostatischen Kraftlinienantrieb und Atomwaffen. Besatzung ist scheu aber durchaus nicht naiv. Wir werden als Geiseln festgehalten, um einen freundlichen Empfang des Raumschiffes zu garantieren. Bitte keinen gewaltsamen Rettungsversuch unternehmen, sondern erst normale diplomatische Beziehungen aufnehmen. Die Fremden sehen wie überdimensionale Grashüpfer aus, gehören aber einer hochzivilisierten Rasse an. Bitte zuvorkommend behandeln und nicht erschrecken! Keine Pressefotografen! Kara ist ein mächtiges Imperium.“
    Die Karaner drängten sich drohend an mich heran. Wahrscheinlich ahnten sie, daß ich

Weitere Kostenlose Bücher