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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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WELTRAUM!
    Gewaltige Raumflotte in der Antarktis gelandet!
     
    In der ersten Ausgabe wurden die Wesen aus dem All noch als Kinder beschrieben, doch vielen Redakteuren war das nicht zugkräftig genug. Einige bezeichneten diese Beschreibung als bloße Vermutung, andere sogar als bewußte Irreführung.
    Auf jeden Fall hatten die Zeitungen endlich wieder einmal eine echte Sensation, die die Auflagen in die Höhe trieb. Die Nachricht raste um die Welt und wurde überall aufgebauscht. Schon nach wenigen Stunden wußten alle Nationen von der Landung eines geheimnisvollen Raumschiffes.
    In dieser hochaufgerüsteten, ständig bedrohten Welt dachten alle zuerst an neue, noch gefährlichere Waffen, und so wurde die allgemeine Unsicherheit noch bedrohlicher.
    Captain Moggs hatte ihre Ankunft per Funk angemeldet. Sie wurde sofort zu einem General geführt, der sie mit Fragen überschüttete. Er knallte die Zeitungen auf den Schreibtisch und sah Captain Moggs vorwurfsvoll an.
    „Ist das wahr? Ist wirklich ein Raumschiff mit einer noch lebenden Besatzung gelandet?“
    Estelle Moggs hatte sich einen sorgfältigen Bericht ausgearbeitet. Der General brachte sie jedoch mit seinen bissigen Fragen dauernd aus dem Konzept. Schließlich verlor er völlig die Geduld.
    „Uns interessieren vor allem die Waffen!“ rief er ungnädig.
    Captain Moggs stammelte weiter. Sie wäre in Tränen ausgebrochen, wenn sie keine Uniform angehabt hätte. Ihr Gestammel verärgerte den General maßlos. Ihre Erklärungen ließen keine klare Untersuchung der Angelegenheit erkennen. Vor allem die Behauptung, daß die Besatzung des Raumschiffes aus vier Kindern bestände, machte keinen besonders guten Eindruck.
    Der General starrte sie wütend an. „Und Sie wollen in dem Raumschiff gewesen sein, Captain? Sie fliegen sofort zur Station zurück und holen alles, was noch zu finden ist. Raketenspezialisten werden sich die Reste des Schiffes ansehen. Vielleicht können sie doch noch etwas finden. Die Kinder müssen sofort hergebracht und verhört werden! Und halten Sie vor allem den Mund! Wir müssen alle Zeitungsberichte dementieren.“
    Captain Moggs wurde mit einer unwilligen Handbewegung entlassen. Sie fand aber keine Ruhe, ihre Enttäuschung zu empfinden, denn eine rastlose Aktivität setzte ein. Die Befehle des Generals mußten erst zu Papier gebracht und dann wieder bestätigt werden. Ein nervenzermürbender Papierkrieg setzte ein. Flugzeuge mußten bereitgestellt werden; Zeitpläne wurden aufgestellt; militärische Sicherheitsbehörden schalteten sich ein. Erst nach zwölf Stunden, nachdem zweihundertfünfundsiebzig Befehle zu Papier gebracht worden waren, konnte Captain Moggs endlich den Rückflug antreten. Alles hatte seine Ordnung; keine Dienststelle hatte ihre Befugnisse übertreten, jede Einzelheit war in mehrfacher Ausführung festgelegt. Captain Moggs saß im Flugzeug, neben sich eine Aktentasche mit unzähligen abgestempelten und unterschriebenen Dokumenten. An alles war gedacht worden, selbst an die Verpflegungsanweisung für die vier Kinder.
    Obwohl durch den Papierkrieg mehrere hundert Menschen informiert worden waren, dementierte das Pentagon alle Pressemeldungen.
    Reporter sind jedoch findige Leute. Ein besonders geschickter Mann entdeckte die Liste der zuletzt ausgestellten Reisepässe. Nach dieser Liste waren vier Pässe für Jane und John Doe und Ruth und Richard Roe ausgestellt worden. Selbst daran war gedacht worden, denn die strengen Einwanderungsbestimmungen mußten auch von den Militärbehörden berücksichtigt werden. Geburtsort, Alter und Nationalität der Kinder waren nicht angegeben. Alle sonst so wichtigen Angaben fehlten völlig und sollten später nachgetragen werden. Das war ganz und gar ungewöhnlich.
    Ein paar Stunden später kamen die Zeitungen mit neuen Schlagzeilen heraus.
     
    RAUMSCHIFFBESATZUNG AUF DEM WEG
    NACH WASHINGTON!
     
    Der Presseoffizier des Pentagon geriet dadurch in Verlegenheit und gab keine befriedigende Erklärung ab. Das war das Startsignal für eine weitere großangelegte Pressekampagne.
     
    KONFERENZ MIT DEM PRÄSIDENTEN!
    RAUMSCHIFFBESATZUNG FORDERT
    UNTERREDUNG!
    IN OFFIZIELLEN KREISEN WIRD BEREITS
    VON EINEM ULTIMATUM GESPROCHEN
     
    Wilde Gerüchte tauchten auf. Die London Times hielt sich bemerkenswert zurück und verglich die Vermutungen mit den an sich kaum nennenswerten Fakten. Zeitungen anderer Länder nutzten die Situation zu massiven Propagandaaktionen aus.
    Irgendwo tauchten sogar genaue

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