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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Beschreibungen der fremden Wesen auf. Die Wesen aus dem All wurden von verschiedenen Zeitungen entweder als Rieseninsekten oder gefiederte Monster beschrieben. Eine Zeitung brachte sogar einen Bericht über einen Kampf dieser Monster mit der Besatzung der Forschungsstation Gissel Bay.
    Die allgemeine Verwirrung nahm groteske Formen an. Die einen behaupteten, die Fremden wären von den Amerikanern ermordet worden, die anderen wollten wissen, daß sie sich nach schweren Kämpfen zum Südpol zurückgezogen hätten.
     
    *
     
    In Gissel Bay blieb indessen alles ruhig. Die Männer gewöhnten sich an ihre Gäste und sahen in ihnen außerordentlich wohlerzogene, sympathische Kinder, aber ganz gewiß keine gefährlichen Monster.
    Die Kinder verhielten sich beherrscht und gewannen durch diese Haltung viele Sympathien. Aber sie waren auch zurückhaltend und manchmal etwas ängstlich. Eine Unterhaltung mit den Kindern war vorerst unmöglich. Die Männer zeigten ihnen die Photos von dem Schiff und gestikulierten unentwegt. Auch die von den Kindern mitgebrachten Gegenstände erweckten allgemeines Interesse. Es war aber nicht herauszubringen, nach welchem Prinzip sie arbeiteten.
    Ihre Anwesenheit hatte in Gissel Bay vieles verändert. Die Männer liefen mit hochgekrempelten Hemdsärmeln herum, denn das kleine Gerät auf dem Dreibein sorgte für eine stets gleichbleibende angenehme Temperatur. Mit dem Super-Fernsehgerät konnten die Biologen eine weit vom Lager entfernte Brutstätte der Pinguine beobachten, ohne die Tiere zu stören. Fan war sogar bereit, sein Instrument auszuleihen, mit dem die Ingenieure alle Metalle wie Butter schneiden konnten.
    Bereitwillig und ohne Argwohn zeigte er den Männern die Anwendungsart des Instruments. Es war ein kleines Kästchen von der Größe einer Streichholzschachtel. Zwei Bedienungsknöpfe dienten zur Einstellung, einer regulierte die Intensität, der andere die Reichweite. Merkwürdigerweise versagte das Gerät bei Eisen. Die Techniker fanden bald heraus, wie es funktionierte. Es entzog dem Metall die Wärme und konzentrierte sie auf den Teil, der mit dem Gerät angestrahlt wurde. Da die Schnittstelle haarfein war, schmolz die konzentrierte Hitze das Material in sehr kurzer Zeit. Nach mehreren Versuchen fanden die Techniker heraus, daß sich Eisen und Stahl jedoch nicht auf diese einfache Art bearbeiten ließen.
    Soames rief Fran, Mal und Hod zusammen und führte sie zu Gail, die sich abmühte, Zani die englische Sprache beizubringen. Rex, der sich immer in der Nähe der Kinder aufhielt, mußte natürlich mit.
    Zani begrüßte den Hund begeistert. Sie legte ihre Lektionen beiseite und kraulte dem wohlig brummenden Tier das dichte Fell.
    Soames sah staunend zu. Woher wußte das Mädchen, an welchen Stellen der Hund besonders empfindlich war? Die anderen drei hatten das inzwischen herausgefunden, aber Zani war doch die meiste Zeit bei Gail gewesen.
    „Wir müssen auch die anderen unterrichten“, sagte Gail. „Zani hat schon einiges gelernt, was sie an die anderen weitergeben kann.“
    Erstaunlicherweise nahm Hod den Kugelschreiber in die Hand und begann ohne Anleitung zu schreiben. Einen Augenblick später las er langsam und stockend vor, was er gerade niedergeschrieben hatte. Fran und Mal taten es ihm sofort nach. Die drei Kinder beherrschten die gleichen Vokabeln, die Gail Zani beigebracht hatte. Zani spielte inzwischen mit dem Hund, ohne sich um die anderen zu kümmern. Sie zeigte keinerlei Angst und benahm sich genauso, wie die anderen es kurz zuvor getan hatten. Soames konnte das alles einfach nicht begreifen. Kopfschüttelnd, mit offenem Munde, stand er da und staunte.

 
4.
     
    Komplizierte Satelliten rasten in verschiedenen Höhen um die Erde und funkten Meßdaten herab. Unterseeboote operierten in den tiefsten Schluchten der Weltmeere und lauerten unter dem Polareis; gewaltige Radarketten schützten die Kontinente vor Überraschungen; zwischen den Kontinenten standen künstliche Radarinseln auf Stelzen. Überall in der Welt waren die Wunder der Technik deutlich sichtbar. Die Menschheit hatte viel erreicht. Leider war es ihr noch nicht gelungen, in Frieden miteinander zu leben; deshalb diente der technische Fortschritt hauptsächlich der Zerstörung.
    Aber all das wirkte plötzlich lächerlich. Angesichts der Wunder, die die wenigen Habseligkeiten der vier Kinder erkennen ließen, wirkte die Technik der Menschheit rückständig.
    Den Männern der Station Gissel Bay wurde bald

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