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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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bewußt, welchen Einfluß das Erscheinen der Kinder auf die weltpolitische Lage nahm. Eines Tages wurde ein dumpfes Grollen hörbar. Ein riesiges Düsenflugzeug wurde sichtbar, umkreiste den Stützpunkt und landete auf dem Eis. Captain Moggs stieg aus und eilte auf die Gebäude zu.
    Die Kinder hatten den Lärm gehört und stürzten ins Freie. An einer Hausecke blieben sie jedoch stehen und sahen lachend dem Hund nach, der sein Tempo nicht schnell genug vermindern konnte und auf vorgestreckten Pfoten noch ein paar Meter über das Eis rutschte. Rex drehte sich um, lief zu den Kindern zurück und ließ sich freudig winselnd von ihnen umarmen.
    Captain Moggs sah die Kinder und steuerte auf sie zu. „Geht ins Haus, Kinder!“ sagte sie befehlend. „Ihr kommt mit mir in die Vereinigten Staaten.“
    „How do you – do!“ sagte Mal stockend.
    Captain Moggs blieb überrascht stehen. „Großartig! Holt jetzt eure Sachen! Wir dürfen keine Zeit verlieren.“
    Soames packte gerade die Habseligkeiten der Kinder zusammen, als Captain Moggs eintrat.
    „Sie haben sich selber denken können, warum ich so schnell zurückgekommen bin“, sagte Captain Moggs anerkennend. „Leider konnte ich Sie nicht informieren. Sie wissen ja, daß alle Frequenzen abgehört werden.“
    „Das war auch nicht notwendig“, antwortete Soames bitter. „Ich packe die Sachen zusammen, weil die Kinder in spätestens fünfzehn Minuten fort sein müssen. Die Maschine wird bereits aufgetankt.“
    Captain Moggs starrte ihn verwundert an. „So schnell wird sich das kaum machen lassen, Mr. Soames. Ich muß erst den ganzen Papierkram erledigen und eine Menge Protokolle aufnehmen.“
    Soames zog den letzten Knoten fest. „Sie sind eben erst angekommen und wissen noch nicht alles, Captain. Wir werden Besuch bekommen.“
    „Wegen der Kinder? Das ist doch unmöglich! Die verantwortlichen Stellen in Washington haben die Existenz der Kinder dementiert. Wenn wir Besucher landen lassen, bringen wir unsere Regierung in ernste Schwierigkeiten.“
    Soames grinste freudlos. „Die Franzosen wollten schon vor sechs Stunden kommen. Wir konnten ihren Besuch gerade noch abwenden. Die Engländer wollten kommen und sich mit uns über die gewaltige Entladung unterhalten. Diesen Besuch haben wir auf später verschieben können. Die Russen sind aber schlauer. Sie haben einen Notruf geschickt. Eine ihrer Maschinen hat angeblich Motorschaden und muß notlanden. Das Flugzeug will hier landen. Es wird von einer zweiten Maschine begleitet. Die Absicht liegt klar auf der Hand. Aber sagen Sie selbst, können wir einem Flugzeug mit Motorschaden die Landung verweigern?“
    „Aber es ist doch nur ein Vorwand.“
    „Den wir leider nicht beweisen können. Wir haben nicht viel Zeit. Vielleicht haben die Besatzungen der Flugzeuge den Befehl, die Kinder aus den Klauen der ,Kriegstreiber’ zu befreien. Möglich ist alles. Wir haben keine Waffen, um einen solchen Überfall abzuwehren.“
    Drei Männer kamen herein und luden sich die Bündel auf. Captain Moggs sah durch das Fenster auf die startbereite Maschine und schüttelte immer wieder den Kopf.
    „Sie müssen sich beeilen!“ mahnte Soames. „Die Russen werden bald hier sein.“
    „Ich muß mich erst mit Washington in Verbindung setzen“, antwortete Captain Moggs unsicher.
    Der Funker war voll beschäftigt. Die Engländer, Dänen und Franzosen wurden in aller Form zu einer gemeinsamen Konferenz eingeladen. Auf diese Weise sollte jeder Verdacht abgelenkt werden. Die Männer in Gissel Bay hielten es für besser, höfliche Gäste zu empfangen, als sich mit zu allem entschlossenen Stoßtrupps herumzuschlagen.
    Die Kinder wurden für den Flug eingekleidet und in aller Eile in die Maschine gebracht. Hod nahm das Dreibein mit dem rotierenden Gerät mit. Gleich darauf setzte wieder die Kälte ein und trieb die Männer in die Unterkünfte zurück. Soames und Gail stiegen ebenfalls in die Maschine. Soames fühlte sich nicht ganz wohl in seiner Haut. Er hatte das Gefühl, vor einer Gefahr davonzulaufen. Andererseits wollte er aber bei den Kindern bleiben, denn er ahnte, was ihnen blühte.
    Die schwere Maschine rollte langsam an, wurde schneller und dröhnte in den antarktischen Himmel hinauf. Gerade in diesem Augenblick wurden am Horizont zwei winzige Punkte sichtbar.
    Soames starrte mißmutig an den beiden Piloten vorbei auf die offene See. „Das ist nur der Anfang“, sagte er voller böser Ahnungen. „Diesmal ist es noch gut abgelaufen.

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