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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Temperaturen. Solche Superleiter erzeugen ein Magnetfeld, eine Art Schutz. Wenn man dieses Magnetfeld auf einen Punkt konzentrieren könnte, oder …“ Soames lächelte. „Die technischen Möglichkeiten sind einfach nicht abzuschätzen.“
    „Sie interessieren mich auch nicht sonderlich.“
    „Es sind faszinierende Möglichkeiten, Gail. Ich glaube, die Geräte der Kinder arbeiten alle nach dem gleichen Prinzip. Aus dem kleinen Gerät, das Fran in der Tasche trägt, können alle möglichen Abarten konstruiert werden. Wenn ich mich nur intensiver damit beschäftigen könnte. Ich glaube, die Kinder hätten gar nichts dagegen.“
    Die Düsenmaschine raste durch die Nacht. In der Druckkabine war von der enormen Höhe nichts zu spüren. Die vier rätselhaften Kinder schliefen ruhig und erholten sich von den Strapazen und Aufregungen der letzten Tage.
    „Und ich möchte gern eine Story schreiben, die mir keiner abnehmen würde“, seufzte Gail. „Meine Zeitung will eine heiße Story, eine echte Sensation. Ich möchte aber eine ganz andere Geschichte schreiben, eine menschliche. Das menschliche Problem dieser Kinder interessiert mich weitaus mehr als alles andere.“
    Soames sah sie staunend an. „Und mit solchen Gefühlen kann man Reporterin werden?“
    „Es ist nicht immer leicht, Brad. So schwer wie jetzt ist es mir allerdings noch nie gefallen. Ich soll eine Story schreiben, die bei den Lesern ankommt. Wer will schon etwas von ganz normalen, wohlerzogenen und sympathischen Kindern lesen! Normale Kinder sind keine Sensation. Die Menschen wollen vor schrecklichen Monstern zittern, wollen den Nervenkitzel. Eine sentimentale Story wird mit einer Handbewegung vom Redaktionstisch gewischt werden. Ich weiß wirklich nicht, wie ich aus dieser Klemme herauskommen soll.“
    Soames und Gail schwiegen eine Weile. Der Mond kam über den Horizont gekrochen und strahlte sein mildes Licht auf die weiße Wolkendecke. Sein Licht fiel auch durch die Fenster genau auf Frans Gesicht.
    Der Junge wurde unruhig und öffnete nach einer Weile die Augen. Ein Instinkt schien ihm zu sagen, daß etwas nicht in Ordnung war. Er sah den Mond und schrie entsetzt auf. Sein Gesicht war vor Angst verzerrt; der Erdtrabant schien ihm etwas Furchtbares zu bedeuten. Die Hände des Jungen umkrampften die Armlehnen, während seine aufgerissenen Augen wie hypnotisiert auf den Mond starrten.
    Gail und Soames sahen sich fragend an. „Was kann das bedeuten?“ fragte Gail flüsternd. „Er scheint furchtbare Angst zu haben. Vielleicht erinnert er sich an etwas.“
    Soames sah zu Captain Moggs hinüber. Sie war eingeschlafen und bemerkte von all dem nichts.
    „Vielleicht sind seine Eltern zusammen mit anderen Gefährten auf dem Mond. Vielleicht wollte er ihnen ein Signal senden, was ich jedoch verhinderte. Aber das kann nicht stimmen, denn in diesem Falle würde er sich anders benehmen. Er scheint tatsächlich eine furchtbare Angst zu empfinden.“
    Fran weckte den anderen Jungen und sprach aufgeregt auf ihn ein. Hod starrte ebenfalls hinaus und begann leise zu wimmern. Mal und Zani erwachten ebenfalls. Sie begannen zu schwatzen, wurden dann aber von den Jungen auf den Mond aufmerksam gemacht und verstummten entsetzt.
    Soames beobachtete die Reaktionen der Kinder. Alle vier verspürten ganz eindeutig eine namenlose Furcht. Sie begannen leise und unverständlich miteinander zu reden.
    Soames stand auf. „Ich habe eine Idee“, sagte er zu Gail. „Mal sehen, ob mein Plan funktioniert.“
    Er tastete sich zu den Piloten vor und kam mit einem starken Fernglas zurück. Er tippte Fran auf die Schulter und reichte ihm das Fernglas. Der Junge nahm jedoch kaum Notiz von ihm und starrte weiter durch das Fenster.
    „Ich will dir zeigen, was das ist“, sagte Soames sanft und nahm ihm das Fernglas wieder ab. Er setzte es an die Augen und stellte es auf den Mond ein. Es war ein sehr scharfes Glas, durch das die Ringgebirge des Mondes klar, zu erkennen waren. Soames sah die von der gleißenden Sonne beschienene zerklüftete Oberfläche des Erdtrabanten, die gewaltigen Gebirge und die scharf abgegrenzten Schatten. Er erkannte die Krater Aristardius, Kopernikus und Tycho. Da waren die gewaltigen Mare mit den hohen Ringgebirgen. Gewaltige Brocken mußten die Oberfläche verwüstet haben; ungeheure Massen mußten mit unvorstellbarer Wucht ins Mondinnere eingedrungen sein und die noch glutflüssige Lava aufgeworfen haben. Die zerklüftete und zerhackte Oberfläche des

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