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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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„Theoretisch ist dieses Verfahren einwandfrei. Für uns ist diese Anwendungsmöglichkeit wichtiger als das Schneidegerät.“
    „Aber lange nicht so gut wie der Topf“, schränkte Soames ein. „Vom Standpunkt der Kinder muß das ein Notbehelf sein. Aber Sie sehen jetzt, was ich meine.“
    Die beiden Physiker waren begeistert. Aufgeregt schrieben sie Zahlen aufs Papier und machten Skizzen. Die erste Prüfung hatte nichts ergeben, aber nun sahen sie bedeutende Möglichkeiten und fieberten fast vor Ungeduld.
    Die Diskussion wurde durch die anderen Mitglieder der Kommission unterbrochen. Die Militärs waren mit den Ergebnissen ihrer Untersuchung nicht zufrieden. Sie kamen mit leeren Händen von den Kindern zurück. Gail hatte den Kindern ein paar Grundbegriffe beigebracht, aber das reichte natürlich nicht aus, um Auskunft über komplizierte technische Dinge geben zu können. Die Instrumente der Kinder ließen sich kaum als Waffen verwenden. Das Superfernsehgerät war den Fachleuten ein Rätsel, und auch die Wirkungsweise des Kochtopfes ließ sich so schnell nicht ergründen. Die Militärs wollten Waffen und waren bitter enttäuscht, daß die Kinder nichts Derartiges zu bieten hatten.
    Am schlechtesten waren die Regierungsbeamten dran. Die Anwesenheit der Kinder würde sich kaum lange geheimhalten lassen. Ihre Gegenwart bewies aber den hoffnungslosen Rückstand der Menschheit, öffentliche Erklärungen mußten unweigerlich zu Krisen führen. Die bloße Anwesenheit der Kinder bedrohte die Wirtschaft, die Industrie, das Gleichgewicht des Verteidigungspotentials.
    Zufrieden waren eigentlich nur die Physiker. Soames hatte ihnen gezeigt, wie sie an die Probleme herangehen mußten. Sie waren völlig davon überzeugt, bald zu guten Ergebnissen zu kommen. Die Diskussionen zogen sich bis zum späten Abend hin. Endlich gaben sich die Männer der Untersuchungskommission zufrieden und ließen ihn allein.
    Soames fand aber keine Ruhe. Innerhalb des ersten Zaunes durfte er sich frei bewegen und so auch zu Gail und den Kindern gehen. Die Luft tat ihm gut. Er ging langsam zu dem anderen Landhaus hinüber und sah zu den glitzernden Sternen auf. Er konnte es selbst kaum glauben, daß der Berg unter ihm völlig ausgehöhlt und mit den furchtbarsten Vernichtungswaffen angefüllt war.
    Gail empfing ihn mit einem müden Lächeln. „Das war ein Tag, Brad! Ich möchte irgendwohin und alles vergessen.“
    „Ich auch. Aber selbst wenn wir frei wären, könnte ich dich nur mit einem Motorrad durch die Gegend fahren. Zu einem Auto langt es bei mir leider nicht.“
    „Es würde mir Spaß machen, Brad.“ Gail spürte seine Verlegenheit und schnitt ein anderes Thema an. „Ich kann diese Leute nicht verstehen. Die Kinder können gerade ein paar englische Vokabeln, aber man erwartet komplizierte technische Erklärungen von ihnen. Sie sollten über das ökonomische System ihrer Heimat berichten und auf einer Himmelskarte den Ort ihrer Herkunft angeben. Sie sollten Waffen beschreiben und nach Möglichkeit komplette Konstruktionspläne liefern. Ich hatte große Mühe, sie vor solchen unsinnigen Forderungen zu beschützen.“
    „Hat jemand nach der Zeit gefragt, aus der die Kinder kommen?“
    Gail schüttelte den Kopf. „Ich habe Angst, Brad!“ sagte sie. „Angst um die Kinder, um dich und mich.“
    Um sie zu beruhigen, legte er seine Hände auf ihre Schultern. Er wollte es eigentlich nicht, doch einen Augenblick später hielt er sie fest an sich gepreßt.
    „Ich habe ganz entsetzliche Angst“, sagte Gail noch einmal. „Was werden die Angehörigen der Kinder machen? Werden sie mehr Raumschiffe schicken? Es wird Auseinandersetzungen geben, bei denen wir hoffnungslos unterliegen müssen.“
    Soames küßte beruhigend Gails Stirn. Seine Hemmungen waren plötzlich wie weggeblasen. Er spürte, daß Gail sich seinetwegen Sorgen machte. Er wollte ihr sagen, was er fühlte und dachte, doch er kam nicht dazu, denn irgend jemand näherte sich mit eiligen Schritten und stieß die Tür auf. Es war Captain Estelle Moggs.
    „Gut, daß ich Sie beide hier finde.“
    „Wir haben uns über die Kinder unterhalten. Was ist geschehen?“ fragte Soames.
    „Etwas Furchtbares! Die Russen haben die Aufnahmen, die Sie von den Kindern und dem Raumschiff gemacht haben! Sie wissen alles. Keiner weiß, wie sie zu den Bildern gekommen sind.“
    Soames brauchte nicht lange nach der Lösung dieses Problems zu suchen. Wahrscheinlich war einer der Russen in die unbewachte

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