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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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paar tausend Jahre, sondern ständig mußten riesige Felsbrocken vom Himmel stürzen und das Leben unerträglich hoffnungslos machen. Soames schloß die Augen und stellte sich das grauenhafte Geschehen vor. Der fünfte Planet war zerstört, die Trümmer zerhackten die Oberfläche des Mars, erreichten Wochen später die Bahn der Erde und richteten auf ihr sowie auf dem Mond furchtbare Verwüstungen an. Aber die ungeheure Katastrophe dehnte sich auch auf die Venus und den Merkur aus.
    Soames bekam Angst vor seiner eigenen Vorstellungskraft. Er spürte die grauenhafte Furcht vor den vom Himmel stürzenden Gebirgen, spürte förmlich das Beben und Grollen der Erde und sah die glühenden Streifen durch das Blau des Firmaments rasen.
    Konnte es bei einer derartigen Naturkatastrophe Überlebende geben? Gase und glühende Winde mußten alles Leben vernichtet haben. Sogar die enormen Erschütterungen mußten tödlich gewesen sein. Und wie reagierte die Erde auf diese Tortur? Doch sicher mit gewaltigen Erdbeben. Eruptionen, Verschiebungen und dergleichen. Was nicht in den plötzlich aufklaffenden Erdspalten versank, wurde von den gewaltigen Springfluten fortgerissen. Ganze Wassergebirge mußten die Inseln und auch die Kontinente überflutet haben.
    Das alles war also geschehen, als die Kinder vor der grauenhaften Gegenwart in die Zukunft flüchteten. Wahrscheinlich hatten ihre Eltern die Katastrophe vorausgesehen und das Raumschiff gebaut. An vielen Einzelheiten hatte Soames erkennen können, daß das Raumschiff in großer Eile zusammengebaut worden war. Alles paßte genau in das Bild, das er sich von der Sache machte.
    Aber welche Folgerungen ergaben sich daraus? Menschen, die in einer kosmischen Todesfalle gefangen sind, können sich keine langen Verhandlungen leisten; sie müssen rücksichtslos kämpfen oder untergehen. Das Schiff mit den Kindern sollte der Brückenkopf sein.
    Soames stöhnte leise. Er stellte sich vor, was geschehen wäre, wenn die Jungen das Signal in die Vergangenheit geschickt hätten. Was blieb den zum sicheren Tode verurteilten Menschen denn anderes übrig, als für sich und ihre Rasse zu kämpfen? Die Gefahr war noch nicht gebannt. Die Kinder würden natürlich versuchen, ihre Nachricht doch noch durchzuringen. Das würde aber das Ende der gegenwärtigen Menschheit bedeuten. Die aus der Vergangenheit kommenden Menschen würden ihre Überlegenheit ausnutzen und die Bevölkerung der Erde ausrotten oder unterwerfen. Eine andere Möglichkeit war undenkbar.
    Soames schlechte Stimmung hatte also einen guten Grund, als er einigen frisch aus der Hauptstadt eingetroffenen Offizieren Informationen über die Einzelheiten der Ereignisse geben mußte. Er erzählte ihnen präzise und knapp, was sich zugetragen hatte. Die anscheinend telepathischen Fähigkeiten der Kinder erwähnte er nicht; seine Geschichte klang schon so recht phantastisch. Auch seine Theorien über die Herkunft der Kinder erwähnte er nicht. Niemand würde ihm die Vermutung abnehmen, daß die Kinder aus der eigenen Vergangenheit stammten.
    Die Offiziere erwarteten mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit Informationen über besondere Waffen und waren bitter enttäuscht, weil Soames nichts dergleichen zu bieten hatte. Schließlich schlug er vor, den Kindern Gelegenheit zum Erlernen der englischen Sprache zu geben und sie später selbst auszufragen.
    Dann war er wieder allein und mußte mit seinen quälenden Gedanken fertig werden. Für ihn stand fest, daß die Kinder wirklich aus der Vergangenheit stammten. Seine Beobachtungen, das Verhalten der Kinder beim Anblick des Mondes und vor allem ihr Wissen vom fünften Planeten, das alles deutete auf die Richtigkeit seiner Vermutungen hin.
    Und doch konnte Soames nicht recht daran glauben. Wenn Zeitreisen möglich wären, dann müßte ein Mann, in der Lage sein, durch Zufall seinen eigenen Großvater umzubringen, bevor dieser Vater werden kann. Demzufolge könnte es den Enkel aber gar nicht geben. Wenn es wirklich möglich wäre, in die Vergangenheit zu reisen, dann könnte ein Mensch seine eigene Existenz unmöglich machen. Da das aber nicht möglich ist, kann es logischerweise keinen Weg in die Vergangenheit geben.
    Soames fiel aber ein noch besserer Beweis ein. Eins der untrüglichsten Naturgesetze beweist, daß Energie und Masse eins sind und im Haushalt der Natur keine Verluste auftreten können. Die gesamte im Universum vorhandene Energie bleibt unveränderlich. Diese Totale trifft aber auf alle

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