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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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nur wenn sie sich verständlich machen können, werden wir etwas von ihnen erfahren. Dadurch kommen wir aber in neue Schwierigkeiten. Die Kinder werden Dinge wissen, die kein Unbefugter wissen darf.“
    Soames schüttelte verzweifelt den Kopf. „Das ist doch Unsinn! Die Kinder sind keine Telepathen! Sie können lediglich wahrnehmen, was ein anderer wahrnimmt und auch nur dann, wenn der andere einen solchen Gürtel trägt. Es besteht also gar keine Gefahr, daß die Kinder etwas in Erfahrung bringen, was sie nicht wissen sollen. Unsere militärischen Geheimnisse sind nach wie vor absolut sicher.“
    Soames nahm Verbindung mit den beiden Wissenschaftlern auf. Sie hatten sich seine Denkart zu eigen gemacht und Erstaunliches geleistet. Die neuen Geräte befanden sich noch im experimentellen Stadium, doch der ungeheure Fortschritt war unverkennbar. Aber vorerst mußten die neuen Erkenntnisse streng geheim bleiben. Jeder demonstrative Fortschritt würde von der Welt nicht als eigene Arbeit gewertet werden.
    Der Haß gegen die Vereinigten Staaten wuchs ständig. Aber niemand wagte es, Amerika öffentlich anzugreifen, denn alle fürchteten sich vor den geheimen Wunderwaffen, über die phantastische Gerüchte kursierten.
    Soames begriff die Welt nicht mehr. Warum dieser Haß? Was hatte Amerika denn gewonnen? Die beiden Physiker gaben sich alle Mühe, die fremde Technik zu begreifen, aber was sie entdeckten und entwickelten, waren doch nur Zwischenlösungen, die lange nicht an die Höhen der fremden Zivilisation heranreichten.
    Aber die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Noch vor dem Interview war von der Gegenseite ein Anschlag auf das amerikanische Prestige eingeleitet worden. Der Anschlag gelang und erwies sich sogar als außerordentlich erfolgreich. Ein neuer Anschlag wurde geplant und ausgeführt, ohne daß die Amerikaner etwas unternahmen. War das Gefasel von den telepathischen Fähigkeiten der Kinder etwa doch ein gigantischer Bluff?
    Plötzlich verschwand Fran. Er schien sich einfach in Luft aufgelöst zu haben. Den Wachen fiel dafür keine Erklärung ein. Kein Mensch konnte in den Stützpunkt eindringen, und keiner konnte ihn unbeobachtet verlassen, dafür sorgten schon die elektrischen Zäune. Ein Kurzschluß war nirgendwo verursacht worden. Eine Flucht des Jungen erschien auch sinnlos. Wo sollte er hin? Seine Kenntnisse der englischen Sprache waren noch äußerst mangelhaft. Eine Entführung war absolut unmöglich. Und doch war Fran verschwunden.
    Soames ließ sich sofort zu dem geheimen Stützpunkt fliegen. Ihm war recht unbehaglich zumute, denn er war für die Kinder verantwortlich. Im Grunde hielten die hohen Militärs nicht viel von ihm. Für sie war er nur ein kleiner Techniker, der durch Zufall in die Angelegenheit verwickelt worden war. Manche wollten ihn loswerden, doch der Einfluß der Physiker, die ihn ständig konsultierten, wirkte sich positiv aus. Immerhin schien Soames das Vertrauen der Kinder zu haben und mußte schon aus diesem Grunde mit Vorsicht behandelt werden.
    Die Sicherheitsmaßnahmen im Stützpunkt waren verstärkt worden. Die gigantischen Türen des Hangars schlossen sich dicht hinter der noch rollenden Maschine. Fahrbare Flakgeschütze standen bereit, um einen möglichen Überfall aus der Luft abzuwehren. Soames wurde von zwei Posten nach unten begleitet und durfte sich keinen Augenblick frei bewegen. Fast an jeder Biegung der langen Gänge wurden seine Papiere und auch die Ausweise seiner Begleiter sorgfältig geprüft. Die Sicherheitsmaßnahmen übertrafen alles vorher Erlebte.
    Soames spürte die gespannte Atmosphäre. Die Männer in diesem Berg saßen auf Atombomben, die ausreichen würden, einen ganzen Kontinent in die Luft zu sprengen.
    Soames hatte vorher nie mehr als den Landestreifen, den Hangar und die so harmlos aussehenden Häuser auf dem Berg gesehen. Nun wurde er aber mit einem Fahrstuhl dreihundert Meter tief in den Berg gefahren und von zwei Posten zu dem ihm zugewiesenen Raum begleitet.
    Erst gegen Abend durfte er nach vielen Prüfungen seiner Identität wieder nach oben. Die Häuser waren geräumt worden; nur Gail und die Kinder lebten noch unter strenger Bewachung über der Oberfläche.
    Soames sah die elektrisch abgesicherten Zäune und die verstärkten Posten. Gail tat ihm leid. Sie lebte in völliger Weltabgeschiedenheit und durfte keinen unkontrollierten Schritt tun. Sie mußte sich in dieser Atmosphäre des Mißtrauens und der Angst sehr einsam fühlen.
    Diese

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