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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Isolierung hatte einen Grund. Die Kinder sollten nicht in die Nähe von Geheimnisträgern kommen. Es war die Angst vor ihren angeblich telepathischen Fähigkeiten.
    Wütend und verärgert ging Soames auf das Haus zu. Vorurteile ließen sich nun einmal nicht so schnell ausräumen. Solange nicht bewiesen war, daß die Kinder keine Gedanken lesen konnten, würde das Mißtrauen und somit die Isolierung bestehen bleiben.
    Gail stand an der Tür und winkte ihm zu. Soames winkte zurück, doch ihm war, als legte sich eine stählerne Klammer um sein Herz.

 
8.
     
    Auch Gail hatte sich verändert. Sie wirkte verstört und verhärmt. Soames eilte auf sie zu und nahm sie schützend in seine Arme.
    „Ich bin froh, daß du wieder hier bist, Brad. Ich sehe wohl nicht besonders attraktiv aus. Ich komme auch nicht mehr zur Ruhe.“
    Soames spürte eine hemmungslose Wut in sich aufsteigen. Wer hatte denn ein Recht, Gail so zu behandeln?
    „Ich habe den Kindern von deiner Ankunft erzählt, Brad. Sie freuen sich auf dich. Sie haben dich gern, das weiß ich genau. Nach der Sache mit dem Gürtel war Fran besonders für dich eingenommen, Brad.“
    „Hast du schon von ihm gehört?“
    Gail schüttelte den Kopf.
    „Ist er wirklich ausgerückt?“
    „Vorsicht!“ sagte Gail leise. „Hier herrscht jetzt ein furchtbares Mißtrauen. Ich glaube, wir werden jede Sekunde überwacht. Wahrscheinlich gibt es hier auch versteckte Mikrophone. Es wimmelt hier nur so von Sicherheitsbeamten. Die Gürtel sind den Kindern abgenommen worden, aber man fürchtet sich trotzdem vor ihnen. Das ist auch verständlich. Du hast ihren Sender zerstört und doch befürchtest du, sie könnten sich einen neuen bauen.“
    Gail und Soames traten ins Haus. „Ich freue mich wirklich, daß du hier bist, Brad, auch wegen der Kinder. Ich beschütze sie so gut es eben geht. Sie werden von allen gehaßt. Jeder glaubt, daß sie wirklich Gedanken lesen können.“
    „Für die Kinder muß es die Hölle sein!“ murmelte Soames. „Aber sag mir endlich, was mit Fran ist.“
    „Später.“
    Soames gab sich damit zufrieden. Wahrscheinlich wurden alle Gespräche abgehört. Die Kinder sahen wirklich verändert aus. Hod und Mal lagen auf dem Teppich und büffelten ihre Lektionen; Zani saß am Tisch und las in einem Buch. Ihr Gesicht wirkte jedoch geistesabwesend.
    Hod hustete auffällig, als Gail und Soames eintraten. Zani zuckte zusammen und steckte die rechte Hand in die Tasche ihres Kleides. Dann stand sie auf und lächelte verlegen.
    Soames erinnerte sich an die wenigen Minuten, in denen er den Gürtel getragen hatte. Die Zeit war für Experimente zu kurz und zu unruhig gewesen. Und doch konnte er sich an das Gefühl erinnern, das ihn mit den Augen eines anderen sehen ließ. Er spürte instinktiv, daß Zani eben noch in der gleichen Situation gewesen sein mußte. Hod hatte auffällig gehustet und Zani gewarnt. Warum hatte sie die Hand so rasch in die Tasche gesteckt? Und warum blinzelte sie so verlegen? Wahrscheinlich weil sie gar nicht gelesen, sondern die Augen geschlossen gehalten hatte. Soames war seiner Sache völlig sicher. Inmitten einer argwöhnischen Welt, in einem mit versteckten Mikrophonen versehenen Raum hatte Zani mit Fran in Verbindung gestanden.
    Aber die Gürtel waren den Kindern doch abgenommen worden!
    „Sie lernen sehr gut“, sagte Gail.
    Soames sah sie liebevoll an. „Mach dir nicht soviel Sorgen, Gail.“
    „Ich kann nicht anders, Brad. Die Kinder sind auf mich angewiesen. Ich habe ihr Schicksal mitverschuldet. Wir beide sind die einzigen Menschen, die diese Kinder nicht hassen, Brad. Wir müssen sie beschützen.“
    „Was mag nur aus Fran geworden sein“, sagte Soames nachdenklich. „Eigentlich müßten sie ihn längst erwischt haben. Er spricht unsere Sprache nur mangelhaft, er hat kein Geld, alle Welt kennt ihn.“
    Gail schauderte zusammen. „Er wird sich in den Bergen verborgen halten. Er hat keine Lebensmittel und keine Waffen. Ich habe entsetzliche Angst um ihn.“
    „Wie hat er es überhaupt geschafft, hier herauszukommen?“
    „Er spielte mit den anderen und den beiden kleinen Hunden. Dabei tollte er ums Haus und kam nicht wieder zurück. Die ganze Sache ist mir unerklärlich. Die Kinder fragen manchmal nach ihm, aber ich glaube, sie wissen mehr als wir.“
    Hod las leise und stockend die an diesem Tage gelernten Vokabeln, Mal und Zani sahen abwechselnd interessiert in die Gesichter der beiden Erwachsenen.
    „Sie verstehen mehr als

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