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TS 71: Flitterwochen in der Hölle

TS 71: Flitterwochen in der Hölle

Titel: TS 71: Flitterwochen in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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entscheiden wird. Es gibt eine Barriere.“
    Natürlich ein Kraftfeld. Nicht das Netzsche Feld, das die Erdwissenschaft kannte, denn das glühte und war heiß. Dies hier war unsichtbar.
    Es war eine Barriere, die von einer Seite der Halbkugel bis zur anderen verlief. Carson brauchte das nicht selbst auszuprobieren – der Roller tat das bereits. Er rollte an der Barriere entlang und suchte eine Öffnung, die es nicht gab.
    Carson ging einige Schritte nach vorwärts und streckte dabei seine linke Hand aus. Dann berührte er die Barriere. Sie fühlte sich weich und nachgiebig an, mehr wie Gummi als wie Glas. Sie war angenehm warm, aber nicht wärmer als der Sand und völlig unsichtbar, selbst auf nächste Entfernung.
    Er ließ den Stein fallen und stemmte sich mit beiden Händen dagegen. Sie schien ein wenig nachzugeben, aber nur ganz wenig, selbst als er so fest drückte, wie er konnte. Es fühlte sich an, als sei eine Gummischicht mit Stahl verstärkt.
    Er stellte sich auf die Zehenspitzen und fühlte so hoch, wie er konnte, aber die Barriere war immer noch dort.
    Ob sie sich auch unter der Erde fortsetzte? Carson kniete sich in den Sand und begann zu graben. Der Sand war leicht und ließ sich ohne viel Mühe bewegen. In einem Meter Tiefe war die Barriere immer noch da.
    Der Roller kam wieder zurück. Offensichtlich gab es keinen Weg durch die Barriere.
    Es muß einen Weg durch die Barriere geben, dachte Carson. Wenn wir nicht zueinander können, dann ist dieses Duell sinnlos.
    Aber er hatte keine Eile, diesen Weg zu finden, erst wollte er noch etwas anderes versuchen. Der Roller war wieder zurückgekommen und lag zwei Meter von ihm entfernt auf der anderen Seite. Er schien Carson zu studieren, obwohler keine äußerlich sichtbaren Sinnesorgane zu haben schien … nichts, was wie Augen oder Ohren oder gar wie ein Mund aussah. Er konnte allerdings einige Vertiefungen sehen, und plötzlich sah er ein Paar Fangarme aus einer dieser Vertiefungen herauskommen, als ob sie die Beschaffenheit des Sandes prüfen wollten. Die Fangarme waren etwa fünf Zentimeter dick und fast einen halben Meter lang.
    Sie wurden in die Vertiefungen zurückgezogen, wenn sie nicht gebraucht wurden. Sie waren eingezogen, wenn das Ding rollte und schienen nichts mit seiner Fortbewegung zu tun zu haben.
    Es lief ihm kalt über den Rücken, wenn er das Ding ansah. Es war so völlig fremd und gräßlich anders als alles, was er je gesehen hatte. Instinktiv ahnte er, daß der Geist dieser Kreatur genauso scheußlich sein mußte wie der Körper.
    Aber er mußte es versuchen. Wenn dieses Wesen keine telepathischen Fähigkeiten hatte, war der Versuch zum Scheitern verurteilt, aber er hatte das Gefühl, als ob sein Gegner diese Fähigkeiten besaß. Anders konnte er sich die beinahe greifbare Ausstrahlung von Haß und Vernichtungswillen nicht erklären, die von ihm ausging.
    Carson hob den Stein auf, der bis dahin seine einzige Waffe gewesen war und warf ihn mit einer Geste des Verzichts wieder weg. Dann hielt er seine leeren Hände vor sich und sprach laut, obwohl er wußte, daß der andere höchstens seine Gedanken lesen würde.
    „Können wir nicht Frieden schließen“, sagte er. „Warum können wir nicht einen ewigen Frieden zwischen unseren Rassen schließen? Deine bleibt in deiner Galaxis und meine in unserer …“
    Dann konzentrierte er sich auf die Antwort.
    Sie kam und warf ihn förmlich zurück. Er stolperte ein paar Schritte zurück, so sehr erschreckte ihn die Tiefe und Intensität des Hasses und des Willens zu töten, der in sein Gehirn eindrang – nicht als deutlich ausgesprochene Worte, sondern als eine Welle bösartiger Gefühle.
    Einen Augenblick lang, der wie eine Ewigkeit erschien, mußte er gegen diesen Haß kämpfen, den er in sich hatte eindringen lassen. Langsam, ganz langsam befreite sich sein Geist aus dem Zugriff der fremden Gefühle. Er atmete schwer, aber er konnte wieder klar denken.
    Carson beobachtete aufmerksam, was sein Gegner tat. Er rollte ein paar Schritte nach links, zu einem der blauen Büsche. Drei seiner Fangarme erschienen aus den Vertiefungen, und er begann damit den Busch zu untersuchen.
    „Okay“, sagte Carson, „du willst also nur Krieg.“ Er lächelte verzerrt. „Wenn ich deine Antwort richtig verstanden habe, liegt dir nichts an einem Frieden zwischen unseren Rassen …“
    Aber seine Stimme klang in der völligen Stille sehr leise und unbedeutend, sogar in seinen eigenen Ohren. Er dachte daran, daß

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