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TS 71: Flitterwochen in der Hölle

TS 71: Flitterwochen in der Hölle

Titel: TS 71: Flitterwochen in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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dieser Dimension zwei Völker am Rande eines Krieges, der das eine Volk vernichten und das andere so schwächen würde, daß es sich zurückentwickeln und niemals seine Bestimmung erfüllen, sondern in den Staub zurücksinken würde. Und ich sage, daß es nicht geschehen darf.“
    „Wer … was bist du?“ fragte Carson erschreckt.
    „Du würdest es doch nicht verstehen. Ich bin der letzte einer Rasse, die schon so alt ist, daß es in deiner Sprache keinen Ausdruck dafür gibt. Diese Rasse hat einen Zustand erreicht, den deine primitive Rasse vielleicht erreichen könnte – nach unendlich vielen Jahren. Aber auch die Rasse, die du in Gedanken die Outsider nennst, könnten dieses Ziel erreichen … Deshalb greife ich in die Schlacht ein, damit einer überlebt. Einer muß weiterleben und gedeihen.“
    „Einer“, dachte Carson. „Ich, oder …“
    „Ich könnte die Outsider in ihre Galaxis zurückschicken, aber sie würden zurückkommen, oder deine Rasse würde ihnen früher oder später dorthin folgen. Ich müßte für immer hierbleiben, um immer wieder einzugreifen, aber ich kann nicht bleiben.
    Deshalb werde ich jetzt eingreifen. Ich werde eine Flotte völlig zerstören, ohne daß die andere dadurch Verluste hat. Eine Zivilisation wird auf diese Weise überleben.“
    Das mußte ein schlechter Traum sein, dachte Carson. Aber er wußte genau, daß es keiner war.
    Es war zu verrückt, um nicht wahr zu sein.
    Er wagte nicht zu fragen: „Wer?“, aber seine Gedanken verrieten ihn.
    „Der Stärkere wird überleben“, sagte die Stimme. „Daran kann – und will – ich nichts ändern. Ich greife nur ein, um einen wirklichen Sieg möglich zu machen und um zu verhindern, daß der Sieger nur einen Pyrrhussieg davonträgt.
    Vom Rande der noch nicht begonnenen Schlacht nahm ich zwei Lebewesen mit – dich und einen Outsider. Ich lese in deinem Verstand, daß es früher nicht ungewöhnlich war, Schlachten durch einen Zweikampf zu entscheiden. Du und dein Gegner seid in der gleichen Lage: nackt, unbewaffnet und unter Bedingungen, die für beide gleich unangenehm sind. Es gibt keine zeitliche Begrenzung für euer Duell, denn hier gibt es keine Zeit. Die Rasse des Siegers wird überleben.“
    „Aber …“ Carsons Protest wurde sofort beantwortet.
    „Das ist durchaus fair. Die Bedingungen sind so gestellt, daß nicht Kraft allein den Kampf entscheiden wird. Es gibt eine Barriere – du wirst es noch verstehen. Denkvermögen und Mut werden wichtiger sein als rohe Kraft. Besonders Mut, der der Wille zum Überleben ist.“
    „Aber unterdessen werden doch die Flotten …“
    „Nein, ihr seid in einer anderen Dimension und einem anderen Raum. Solange ihr hier seid, steht die Zeit in eurem Universum still. Ich sehe, daß du dich fragst, ob dieser Ort hier wirklich existiert.
    Für dich existiert er wirklich. Was du hier erleidest, ist wirklich. Wenn du hier sterben solltest, dann wird dein Tod das Ende deiner Rasse bedeuten. Mehr brauchst du nicht zu wissen.“
    Dann war die Stimme nicht mehr zu hören.
    Wieder war er allein und doch nicht allein, denn als er aufblickte, sah er das rote Ding, diese schreckliche rote Kugel, von der er jetzt wußte, daß sie ein Outsider war, auf sich zurollen.
    Das Wesen schien weder Arme noch Beine zu haben und rollte wie ein Tropfen Quecksilber über den blauen Sand. Um es herum schwebte eine Wolke konzentrierten, unerbittlichen, grausamen Hasses.
    Carson sah sich verzweifelt um. Ein Stein, der ein paar Meter entfernt lag, war die einzige Waffe, die er finden konnte. Er war nicht sehr groß, aber er hatte scharfe Kanten.
    Er nahm ihn auf und wartete auf den Angriff. Die Kugel näherte sich schneller, als er laufen konnte. Er hatte keine Zeit mehr, sich zu überlegen, wie er kämpfen wollte – wie wollte man auch gegen ein Wesen kämpfen, dessen Stärke, dessen Eigenschaften und dessen Kampfart man nicht kannte. Wenn es so schnell rollte, sah es mehr denn je wie eine Kugel aus.
    Noch zehn Meter. Fünf. Dann hielt es an.
    Vielmehr, es wurde plötzlich angehalten, als ob es gegen eine unsichtbare Mauer gerollt wäre. Es prallte buchstäblich ab.
    Dann rollte es wieder vorwärts, aber viel langsamer und vorsichtiger. An derselben Stelle wurde es wieder aufgehalten. Dann versuchte es noch einmal, an einer anderen Stelle durchzukommen – vergebens.
    Dort schien es eine Art Barriere zu geben. Carson dachte wieder an den einen Satz, den er gehört hatte: „… daß nicht Kraft allein den Kampf

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