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TS 72: Das Erbe von Hiroshima

TS 72: Das Erbe von Hiroshima

Titel: TS 72: Das Erbe von Hiroshima Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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versuchen wir lieber die freischwebende Kugel. Kommen Sie.“
    „Es hat keinen Sinn, Professor. Vielleicht haben wir uns alle nur getäuscht und …“
    „Niemals, Miss Britten. Sie haben die Fähigkeiten, es liegt nur bei Ihnen, sie zum Durchbruch gelangen zu lassen. Die Kugel hier – versuchen Sie, sie an sich heranzuziehen.“
    Ann schüttelte den Kopf, aber sie wollte nicht den Eindruck erwecken, störrisch zu sein. Erneut versuchte sie, alle anderen Gedanken abzuschütteln. Wenn sie jetzt nicht bewies, daß es ihr möglich war, diese kleine, winzige Kugel heranzuziehen, würde man sie nie in Ruhe lassen. Immer und immer wieder würde der fanatische Professor sie quälen, bis er Gewißheit erhielt. Sie mußte die Kugel bewegen. Sie hing ja nur an einer Schnur, fast schwerelos schwebte sie mitten im Raum. Sie war leichter zu bewegen als der Ring – ganz zu schweigen von dem Auto …
    Der Schweiß brach ihr aus den Poren, als sie es aufgab.
    „Ich – ich schaffe es nicht“, flüsterte sie.
    Aber Prexler schien anders darüber zu denken.
    „Wer sagt das denn, Miss Britten?“ In seiner Stimme war unverkennbarer Triumph. „Mindestens um zwei Zentimeter hat sich die Kugel bewegt. Sehen Sie, sie schwankt noch. Mein Gott, der Beweis! Es gibt Telekinese! Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Sie können es, Miss Britten, Sie sind ein Wunder …“
    Ann starrte fassungslos auf die leicht hin– und herschwankende Kugel. Sie näherte sich ihr, schwebte zurück, hielt an – und wieder kam sie. Sie pendelte einfach aus. Aber jemand – oder etwas – mußte sie zuerst angestoßen haben.
    Prexler vermochte seine Erregung kaum noch zu meistern.
    „Wir werden sofort weitere Experimente vorbereiten, um die willkürliche Beherrschung Ihrer Fähigkeiten weiter auszubauen. Sie sind zweifellos in der Lage, Materie auf jede beliebige Entfernung hin zu beeinflussen, wann immer Sie das wollen. Die betreffende Gehirnpartie ist voll entwickelt, aber sie untersteht noch nicht den bewußten Willenszentren. Warten Sie, ich werde.“
    „Ich möchte jetzt gehen“, sagte Ann leise und warf Lex einen bittenden Blick zu. „Ich bin müde.“
    Der Professor machte eine abwehrende Geste.
    „Aber, Miss Britten! Sie werden mich doch jetzt nicht im Stich lassen wollen? Jetzt, da wir endlich Gewißheit erhalten haben.“
    „Ich bin müde“, wiederholte Ann, diesmal eine Nuance schärfer als sie beabsichtigte. „Vielleicht später einmal.“
    „Nur noch ein einziges Experiment, ich bitte Sie …“
    Sie schritt bis zur Tür und blieb stehen. Lex rührte sich nicht.
    „Professor, eine Frage“, wandte sie sich um. „Diese drei Telepathen, von denen Sie uns berichteten – waren sie von Anfang an damit einverstanden, in den Dienst des amerikanischen Geheimdienstes zu treten? Oder zwang man sie dazu?“
    Prexler hob die Arme.
    „Wie kommen Sie denn darauf? Was soll Ihre Frage bedeuten?“
    „Ich möchte“, sagte Ann und legte die Hand auf die Klinke, „auf keinen Fall gezwungen werden, für den Geheimdienst vielleicht Dokumente stehlen zu müssen. Wäre doch eine Möglichkeit, wie Sie zugeben werden.“
    Der Professor wurde ein wenig blaß.
    „Der Gedanke ist unsinnig“, entgegnete er hastig. „Ich bin ganz persönlich an Ihnen interessiert, mehr nicht. Natürlich kann ein Fall wie der Ihre nicht auf die Dauer geheimbleiben, auch das werden Sie einsehen müssen.“
    Ann wandte sich an Lex.
    „Gehen wir, Lex. Der Professor hat bereits vergessen, was er uns versprach.“
    Lex stand schwankend zwischen den beiden Menschen. Er liebte Ann, das wußte er mit absoluter Gewißheit, aber er konnte auch den Standpunkt des Professors verstehen. Seine Forschungen dienten dem Fortschritt und konnten ungeahnte Aufschlüsse über die Zukunft des Menschen geben.
    „Ann, du mußt begreifen, daß der Professor ja nur seine Theorien beweisen will, mehr nicht. Er ist Wissenschaftler.“
    Sie warf ihm einen erstaunten Blick zu.
    „Als ob es nicht gerade die Wissenschaftler wären, die uns mit ihrem Fortschritt dem Verderben um so schneller entgegenführen. Ich sehe nicht ein, warum Professor Prexler eine Ausnahme sein soll. Er versprach Diskretion, und nun sagte er, mein Fall ließe sich nicht auf die Dauer geheimhalten. Kommst du nun mit – oder nicht?“
    Prexler hob die Schultern.
    „Gehen Sie mit ihr, Mister Harnahan. Sie braucht jetzt Ruhe. Ich werde dann von mir hören lassen.“
    Lex brachte sie nach Hause.
    „Er hat es nicht so

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