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TS 72: Das Erbe von Hiroshima

TS 72: Das Erbe von Hiroshima

Titel: TS 72: Das Erbe von Hiroshima Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Geschehnissen, die frei erfunden wurden oder aber – was wahrscheinlich ist – sie beziehen sich auf eine einmal erfolgte Landung außerirdischer Wesen, die diese dem Menschen unverständlichen Eigenschaften besaßen. Man betrachtete sie als Götter oder Zauberer und erzählte noch lange von ihnen. Aber ihr Ursprung ging verloren, und sie wurden allmählich zu Menschen.
    Der Mensch entstand aus der Urzelle und wurde auf dem Weg über Pflanze und Tier, das was er heute ist. Ein ständiges Aufwärtsentwickeln, ein stetes Ansteigen der Intelligenz. Zuerst war es nur ein Zehntel unseres Gehirnes, das arbeitete. Es vergrößerte sich, und hinzu kam die Ausbreitung seiner Funktionsmöglichkeit. Der Mensch entdeckte immer mehr Fähigkeiten an sich und nutzte sie. Es ist eine steile Kurve, aber das, was hinter uns liegt, ist erst ein Drittel der Gesamtstrecke, die der Mensch zurücklegen wird. Und es liegen bereits Jahrmillionen hinter uns.“
    Professor Prexler sprach nicht mehr allein zu Ann und Lex; es schien, als stünde er vor der ganzen Welt und zeige ihr, wie klein und eng sie sei im Vergleich zu dem, was einst kommen werde.
    Seine Augen schienen durch sie hindurchzusehen, als er fortfuhr:
    „Die Entdeckung der PSI-Kräfte des Menschen geben uns einen Einblick in seine Zukunft, sie befähigen uns gewissermaßen, die Entwicklung vorauszusagen. In den vergangenen drei- oder viertausend Jahren hat sich – vom Ganzen her gesehen – nicht viel geändert. Die Intelligenzquote ist nur wenig angestiegen, das aktive Gehirn minimal größer geworden. Und doch – wie steil ist der Anstieg der Menschheit?
    Vor einer Million Jahren existierte das erste menschenähnliche Wesen mit einem Pfund Gehirn, von dem höchstens fünfzig Gramm im Sinne geistiger Arbeit tätig waren. Ein weiterer Teil kontrollierte das übrige Nervensystem mit den Körperfunktionen. Und der Rest? Nun, der Rest ist Schweigen.
    Vor hunderttausend Jahren wog das Gehirn vielleicht das Doppelte, und zweihundert Gramm arbeiteten geistig. Der Mensch begann bewußt zu denken und vermochte bereits zu begreifen, daß man den Feind mit einer Keule erschlagen konnte. Zu mehr aber reichte es nicht. Erst dann, als er die Brauchbarkeit der Höhlen entdeckte und die Wände zu kahl fand, benötigte er mehr Intelligenz, um sie bemalen zu können. Er zwang so unbewußt das Gehirn, sich weiterzuentwickeln. Es ist also auch hier die Frage, ob die Henne oder das Ei zuerst vorhanden war. Wurde der Mensch intelligenter, weil das Gehirn wuchs, oder wuchs das Gehirn, weil der Mensch es dazu zwang?
    Dann, vor zwei- bis dreitausend Jahren, begann der letzte Aufstieg. Das Gehirn nahm nicht mehr viel an Gewicht zu – was aber zunahm, war seine Fähigkeit. Von zweihundert Gramm tätiger Masse – ich spreche also immer von der rein geistigen Tätigkeit – stieg der Anteil auf das Doppelte. Hinzu kommen vielleicht zweihundert Gramm für das Nervensystem und die üblichen Sinne des Menschen. Bleiben also mehr als ein Pfund übrig. Was damit ist, sagte ich Ihnen bereits: Schweigen! Dämmern! Ruhen!“
    Er beugte sich vor. Sein Blick kehrte aus der Unendlichkeit zurück und lag auf ihren Gesichtern.
    „Wenn die Entwicklung nicht stehenbleibt und der Mensch nicht die Dummheit begeht, sich selbst zu vernichten – was durchaus in seiner Macht liegt –, wird er in weniger als einem Jahrtausend diese sechshundert Gramm schlafender Gehirnmasse aufwecken und aktivieren. Sie birgt die erstaunlichsten Fähigkeiten in sich – die totale Beherrschung der Materie und damit auch der Energie. Die Menschheit der Zukunft, so will es die logische Entwicklung und die Erkenntnis, daß die Gegenwart nichts als das Resultat der Vergangenheit ist und somit die Zukunft das Ergebnis der gegenwärtigen Entwicklung, diese Menschheit der Zukunft also wird die Materie und die Energie beherrschen, und damit auch den Raum und die Zeit.
    Sie wird es tun müssen, will sie nicht untergehen und an ihrer eigenen Technik scheitern. Ich mag Ihnen als Phantast erscheinen, aber ich sage Ihnen – auch auf die Gefahr hin, daß Sie mich auslachen –, daß unsere Nachfahren einmal befähigt sein werden, sich nur mit Hilfe eines einzigen Wunsches in eine andere Stadt zu versetzen – oder auf den Planeten Mars. Er wird die Gedanken seiner Mitmenschen lesen können und so zwangsläufig auch die Eigenschaft entwickeln, sie abzuschirmen, wenn er will. Er wird große Massen bewegen können, ohne nur eine Hand zu

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