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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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anstelle des richtigen zurücklassen könnten. Dadurch würde das Objekt für uns an Bedeutung gewinnen – wenn Eisen nicht weiß, daß es fehlt.“
    „Wieviel Leute außer Ihnen und Eisen wissen von der Existenz dieses Objektes – und seinem Wert?“
    „Soviel ich weiß, niemand außerhalb von Menlo. Und wahrscheinlich auch dort nicht allzu viele. Was den Wert des Gegenstandes betrifft, Crag, glaube ich nicht, daß ihn irgend jemand außer mir kennt – ja nicht einmal Eisen selbst. Er hält seine Erfindung für unpraktisch und beinahe wertlos. Ich aber sehe darin die Möglichkeit, Milliarden von Dollars zu gewinnen – und Milliarden von Dollars wird die Kooperative Partei benötigen, bevor sie wagen kann, öffentlich gegen die zwei alteingesessenen Parteien aufzutreten.“ Olliver machte eine Pause und fragte dann nochmals: „Nun, Crag?“
    „Eine Frage noch. Haben Sie eine Million Dollar in bar? Oder soll ich auf eine Auszahlung durch die hypothetischen Milliarden warten?“
    „Die Million habe ich in bar. Sie liegt in der Kriegskasse der Innung; aber man vertraut mir fest, da meine Mitverschwörer in der Partei das Geld in den richtigen Händen wissen …“
    „Das interessiert mich nicht“, sagte Crag. „Wichtig ist nur, daß die Million in bar vorhanden ist und zwar in Ihren Händen. Das ist alles, was ich wissen wollte, und wir sind im Geschäft. Aber ich werde einen Vorschuß brauchen für etwaige Ausgaben. Tausend werden genügen, schätze ich.“
    Olliver runzelte die Stirn. „Soviel brauchen Sie nicht, Crag. Sie haben Kost und Logis, außerdem steht Ihnen mein Wagen zur Verfügung. Wofür benötigen Sie das Geld?“
    „Für einen Anzug einerseits. Für einen ordentlichen Drink andererseits.“
    „Ich habe Ihre Koffer beschaffen können, die man Ihnen abnahm. Der darin befindliche Anzug ist allerdings zu gut für eine Stellung als Wache. Mit den Drinks bin ich aber nicht einverstanden, Crag. Sie müssen nüchtern sein, bis die Sache erledigt ist.“
    „Muß ich? Ich lasse mir nichts befehlen, Olliver. Ich habe im Gefängnis gesessen und konnte mich einen Monat lang nicht richtig betrinken. Wenn wir einmal auf dem Mars angelangt sind, werde ich keinen Alkohol mehr anrühren, aber bis dahin – einmal werde ich mich vollaufen lassen, ob Sie es wollen oder nicht.“
    „Und was ist, wenn Sie in Schwierigkeiten kommen?“
    „Ich bin ein Trinker, der sich in seinem Raum einschließt. Sie können die Tür von außen versperren, wenn Sie beunruhigt sind.“
    „Also gut“, sagte Olliver mit einem Lachen. „Wenn Sie rechtzeitig nüchtern werden, um die J-14 zu überprüfen …“
    „Darauf können Sie sich verlassen. Fünfhundert werden genügen, nachdem ich ja vorerst keinen Anzug brauche. Wie steht es mit den Bediensteten?“
    „Wir haben nur zwei, die ständig hier sind. Ich werde sie auf ein paar Tage beurlauben. Judeth und ich können im Restaurant essen. Aber was ist mit Ihren Mahlzeiten? Oder werden Sie überhaupt nichts zu sich nehmen?“
    „Nein. Wo ist mein Zimmer?“
    „Zweiter Stock, gegenüber dem Treppenaufgang. Und hier sind die Fünfhundert.“
    Crag nahm das Geld und begab sich auf sein Zimmer. Er zog sich um; kurz darauf war er auf der Straße. Die psychologische Notwendigkeit einer ordentlichen Zecherei machte sich immer mehr bemerkbar, nun da die Drinks in Aussicht waren, und so drängte es ihn, endlich damit anfangen zu können. Er fand ein Spirituosengeschäft, und obgleich der Preis dreimal so hoch wie auf dem Mars oder im Distrikt der Raumfahrer war, zahlte er die zweihundert Dollar ohne Widerspruch.
    In seinem Zimmer angelangt, betäubte er sich fast bis zur Bewußtlosigkeit und hielt sich in diesem Zustand durch ständige Zufuhr von Alkohol während des ganzen Tages und des nächsten. Am Morgen des dritten Tages entschied er, daß er genug gehabt habe, und leerte das wenige, was übrig geblieben war, in den Ausguß. Er hatte an dem ,Saufgelage’ kein besonderes Vergnügen gefunden, dafür hatte es ein psychisches Verlangen befriedigt – und jetzt vermochte er auf das Trinken zu verzichten, bis sich eine Gelegenheit bot, auf erfreulichere Weise und unbesorgt seiner Leidenschaft nachzugehen.
    Er stand noch etwas schwach auf den Beinen, und seine Augen waren blutunterlaufen und umnebelt, aber er hatte sich geistig unter Kontrolle. Als er die Treppen hinabstieg und die Halle betrat, begegnete er Judeth, die eben am Gehen war. Mit einem Blick erfaßte sie seinen Zustand,

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