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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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auch.“
    Crag runzelte die Stirn. „Kommt sie mit?“
    „Ja. Aber keine Sorge, es ist genug Platz auf dem Schiff. Ich hoffe, es stört Sie nicht?“
    „Nein, nicht, wenn sie mich in Ruhe läßt. Sie könnten mir übrigens endlich erzählen, um welches Objekt es sich handelt.“
    „Nun gut. Es ist ein Instrument, das aussieht wie eine flache Taschenlampe. Hat eine blaugefärbte Stahlfassung. Eine Linse befindet sich an einem Ende – aber Sie können es von einer normalen Taschenlampe unterscheiden, denn die Linse ist grün und Licht gegenüber undurchlässig. Ich könnte Ihnen eine exaktere Beschreibung geben, aber nicht damit ermöglichen, ein Duplikat im voraus anzufertigen.“
    „Wo befindet es sich?“
    „In Eisens Werkstätte – eingeschlossen in seiner Stahlkammer. Ich kann Ihnen nicht sagen, wo es sich genau befindet, aber es gibt einen Index für die einzelnen Schließfächer, der auf Eisens Schreibtisch liegt. Das Objekt ist verzeichnet unter dem Kode DES-1.“
    „Ist das alles?“
    „Ja. Aber hier noch ein paar Instruktionen. Stehlen Sie nichts anderes. Vielleicht gibt es noch etwas Wertvolles, aber ich will es nicht. Und ich möchte vermeiden, daß Eisen bekannt wird, daß irgend etwas gestohlen wurde. Und wenn Sie das Ding haben …“
    „Nachdem ich es habe.“
    „Schon gut. Also: Nachdem Sie es haben, lassen Sie die Finger davon. Versprechen Sie mir, nicht damit herumzupfuschen.“
    „Das Versprechen zu geben, fällt mir schwer, solange ich nicht weiß, was es mit dem Ding auf sich hat. Meine Neugierde könnte mich überrumpeln …“
    „Also gut. Es ist ein Desintegrator. Er soll die bindende Kraft negieren – nun, ich kenne mich nicht mit der theoretischen Kernphysik aus, also vermag ich Ihnen keine technischen Einzelheiten zu sagen. Aber das Gerät verwandelt Materie in Neutronium.“
    Crag pfiff leise vor sich hin. „Ein Desintegrator – und Sie meinen, Eisen hält ihn für wertlos?“
    „Ja, weil seine Reichweite sehr gering ist. Die Größe des Gerätes vermehrt sich im Kubik der Reichweite. Das Modell, welches Sie stehlen müssen, arbeitet auf eine Distanz von nur einem halben Meter. Um einen Desintegrator zu bauen, der bis auf fünf Meter arbeitet, müßte der Apparat so groß wie ein Haus sein, und um einen zu bauen, der bis zu einer Entfernung von dreihundert Meter arbeitet – nun, dazu gibt es im Solsystem zu wenig Rohmaterialien; er würde die Grüße eines kleinen Planeten haben.
    Außerdem gibt es eine zeitliche Verzögerung. Der Strahl vom Desintegrator verursacht in jedem homogenen Körper eine Kettenreaktion, sobald er darauf gerichtet wird – in der angemessenen Entfernung –, aber benötigt einige Sekunden, bevor er eine Wirkung ausübt. Nein, als Waffe ist er wertlos, Crag. Sie können mir glauben.“
    Crag sagte: „Dann liegt also sein Wert in dem Nebenprodukt, dem Neutronium. Wofür jedoch kann man dieses verwenden?“ Crag war natürlich vertraut mit dem Begriff Neutronium; jeder Raumfahrer war es. Selbst Schulkinder wußten, daß manche Sterne aus fast gänzlich zerfallener Materie bestanden, die Dutzende von Tonnen pro Kubikzoll wog. Es gab Zwerge, die kleiner als die Erde waren, aber mehr als deren Sonne wogen. Aber innerhalb des irdischen Sonnensystems existierte keine in sich zusammengefallene Materie. Pures Neutronium – also völlig zusammengebrochene Materie, würde unglaublich schwer sein, ja schwerer als der Kern jeder bekannten Sonne. Bestimmt, wenn man dieses Neutronium handhaben konnte, würde es von größter Bedeutung sein.
    Olliver lächelte. „Das soll nicht Ihre Sorge sein, Crag. Vielleicht erzähle ich Ihnen später mehr darüber.“
    Crag nickte. Worin mochte nur der Wert dieses Objektes liegen? Er wußte es nicht. Aber er würde es erfahren, wenn er einmal das Ding in der Hand hatte – noch bevor er es Olliver auslieferte.
    Die Reise zum Mars war langweilig und ereignislos – wie die meisten Raumfahrten. Glücklicherweise war die J-14 ein relativ luxuriös eingerichtetes Schiff, und so besaß Crag eine Kabine für sich. Darin verbrachte er die meiste Zeit, wenn er nicht gerade an den Kontrollen saß. Er schlief, soviel er konnte und sprach so wenig wie möglich mit Olliver und dessen Frau. Bevor sie landeten, besprachen sie jedoch kurz ihre nächsten Pläne. Man kam überein, daß Crag in einem Hotel übernachten sollte, bis ihn Olliver anrief.
    Er traf Olliver am nächsten Morgen in seinem Wohnzimmer, das dieser für sich und Judeth

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