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TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit

TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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erleuchtete ein Oval von grauem Schnee vor ihm. Und immer noch fiel Schnee vom Himmel. Bald war er davon eingehüllt, eine graue Erhebung im Boden zwischen den Säulen, ebenso reglos und stumm wie die Türme um ihn.
    Er schlief. Sein Heizgerät summte leise. Dann erhob sich ein leichter Wind, der den Schnee um ihn aufblies. Er glitt etwas nach vorn, bis sein Helm am Fuße der Säule ruhte.
    Gegen Mitternacht erwachte er. Er richtete sich auf. Da war irgend etwas – ein Geräusch. Er lauschte.
    Ein dumpfes Dröhnen in der Ferne.
    Douglas mit dem Traktor? Nein, noch nicht – frühestens in zwei Tagen. Er stand auf, und der Schnee rieselte von ihm zu Boden. Das Dröhnen wurde immer lauter. Sein Herz begann wie wild zu schlagen. Er sah sich nach allen Seiten um, und sein Scheinwerfer zuckte unruhig durch die Nacht.
    Jetzt zitterte der Boden um ihn. Er blickte zum Himmel auf – und seine Augen weiteten sich.
    Ein glühender Strahl schoß über den Himmel, durchschnitt die Schwärze der Nacht. Ein tiefes Rot, das mit jeder Sekunde leuchtender wurde. Er sah mit offenem Munde zu.
    Etwas kam herunter – landete.
    Eine Rakete.
    Der lange Metallrumpf schimmerte im Licht der Sterne. Männer arbeiteten schnell und geschickt und verluden Vorräte und Maschinen. Tunnelfahrzeuge fuhren auf und ab und schafften Material von unter der Erde in das wartende Schiff. Die Männer arbeiteten sorgfältig und geschickt, jeder in seinem bleigefütterten Schutzanzug vor der Strahlung gesichert.
     
    *
     
    „Wie viele sind denn im Bergwerk?“ fragte Norris ruhig.
    „Dreißig.“ Trents Augen konnten sich immer noch nicht von dem Schiff lösen. „Dreiunddreißig, wenn man alle einrechnet, die unterwegs sind.“
    „Unterwegs?“
    „Ja. Auf Forschungsreise, so wie ich. Zwei sind nach hier unterwegs. Sie sollten bald ankommen. Spätestens morgen.“
    Norris machte ein paar Notizen auf seiner Karte. „Etwa fünfzehn können wir diesmal mitnehmen. Den Rest holen wir beim nächstenmal. Sie halten doch noch eine Woche aus?“
    „Ja.“
    Norris musterte ihn fragend. „Wie hast du uns gefunden? Pennsylvania ist weit von hier. Das war unsere letzte Landung. Wenn du ein paar Tage später gekommen wärst …“
    „Ein paar Läufer haben mir den Weg gezeigt. Sie sagten, ihr wäret fortgegangen. Aber sie wußten nicht wohin.“
    Norris lachte. „Das haben wir auch nicht gewußt.“
    „Aber irgendwohin müßt ihr dieses Zeug doch schaffen. Dieses Schiff hier – ist alt, nicht wahr?“
    „Ursprünglich war es eine Art Bombe. Wir fanden es und reparierten es – das hat lange gedauert. Wir wußten selbst nicht genau, was wir wollten. Das wissen wir auch jetzt noch nicht. Aber wir wissen jedenfalls, daß wir hier weg müssen.“
    „Weg müssen? Von der Erde?“
    „Natürlich.“ Norris ging auf das Schiff zu und winkte ihm zu folgen. Sie gingen die Rampe hinauf und betraten eine der Schleusen. Norris deutete über die Schulter. „Da, sieh dir das an – was sie einladen.“
    Die Männer waren beinahe fertig. Die letzten Wagen waren halbleer und brachten die letzten Reste aus dem unterirdischen Zufluchtsort. Bücher, Aufzeichnungen, Bilder, Kunstwerke – Vermächtnisse einer Kultur. Eine Vielzahl von Erinnerungen an die Größe der Menschheit, die jetzt ins Schiff geschafft wurden, um die Erde zu verlassen.
    „Wohin?“ fragte Trent.
    „Zunächst zum Mars. Aber dort bleiben wir nicht. Wir werden wahrscheinlich weiter nach draußen fliegen, zu den Monden von Jupiter und Saturn. Ganymed sieht erfolgversprechend aus. Und wenn nicht Ganymed, dann einer der anderen. Schlimmstenfalls können wir auch auf dem Mars bleiben. Dort ist es sehr trocken und unfruchtbar, aber immerhin nicht radioaktiv.“
    „Und hier besteht gar keine Chance – keine Möglichkeit, die radioaktiven Flächen wieder bewohnbar zu machen? Wenn wir die Erde abkühlen könnten und die heißen Wolken neutralisieren …“
    „Wenn wir das tun würden“, sagte Norris, „würden sie alle sterben.“
    „Sie?“
    „Die Roller, die Läufer, die Würmer, die Kröten, die Käfer – sie alle. Die endlosen Variationen des Lebens. Zahllose Lebensformen, die sich an diese Erde angepaßt haben – diese heiße Erde. Diese Pflanzen und Tiere benötigen die radioaktiven Metalle. Im Wesen ist die neue Lebensgrundlage hier die Assimilation heißer Metallsalze. Salze, die für uns tödlich sind.“
    „Aber trotzdem …“
    „Trotzdem ist es nicht unsere Welt.“
    „Wir sind die wahren

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