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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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jener geheimnisvolle Elias sein könnte.
    Durch seine neue Zuhörerschaft beflügelt, erzählte Porelius lang und breit von dem, was er gesehen hatte, und Red wurde es immer klarer, daß Elias der Mann war, den sie suchten.
    Aber wie sollten sie ihn finden?
    Am besten ließen sie sich von Porelius versprechen, sie sofort zu benachrichtigen, falls Elias gefunden wurde. Inzwischen wollte Porelius sie bei den verschiedenen Experimentatoren dieser Kunst in Den Haag einführen. Nach diesem Versprechen verabschiedeten sie sich.
    In den nächsten Tagen wurden sie durch die verschiedensten Alchimisten-Küchen geführt. Nirgends aber entdeckten sie etwas, das ihnen hätte nützlich sein können. Noch immer erfuhren sie nichts über Elias.
    Red begann schon zu zweifeln, daß es eine solche Person überhaupt gab. Seltsamerweise aber glaubte Magwareet sowohl an Elias Fähigkeiten als auch daran, daß er Silber in Gold verwandelt hatte.
    „Es ist durchaus möglich, ein Metall chemisch in ein anderes zu verwandeln“, bemerkte er, und Red geriet völlig aus dem Konzept.
    „Nun, wie denn – um Gottes willen?“
    „Am besten erkläre ich es Ihnen wohl, wenn ich Ihnen sage, daß es eine Art biologischer Prozeß ist“, sagte Magwareet. „Gewisse atomare Konstellationen haben die Eigenschaft, sich unter den richtigen Bedingungen zu reproduzieren, und man braucht dazu nicht die Energie eines Zyklotrons oder irgendeines anderen nuklearen Gerätes, um die Reaktion in Gang zu setzen. Aber es bedurfte der ganzen Elektronenhirne des Zentrums, um jene Bedingungen festzulegen. Ich frage mich nun, ob irgend jemand durch Zufall darauf gestoßen sein könnte!“
    Red setzte nach dieser Auskunft seine Suche mit doppelter Energie fort.
    Eines Morgens begegneten sie einem kleinen Mann in dunkler Kleidung, der mit niedergeschlagenen Augen durch die schmutzige Straße ging. Magwareet sah zu ihm hinüber, blickte weg und sah dann mit beinahe würdeloser Hast wieder zu ihm hin.
    „Wymarin!“ schrie er, und der kleine Mann blieb stehen und kam dann auf sie zu.
    „Gott sei Dank, daß Sie endlich gekommen sind“, sagte er leise. „Ich dachte schon, ich müßte die ganze Atomwissenschaft von Grund auf nochmals aufbauen, um nach Hause zurückkehren zu können.“ Forschend sah er sie an. „Ich muß sagen, Sie scheinen nicht allzu überrascht, mich zu sehen.“
    Red sagte leise: „Ich nehme an, daß Sie Elias sind.“
    „Natürlich. Wo ist das Schiff? Ich muß zurück. Ich muß Artesha etwas sehr Wichtiges berichten.“

 
14.
     
    Chantal bemerkte, daß Red in Augenblicken großer Anspannung noch immer hinkte, so wie jetzt, als sie durch die vielen Türen gingen und die verschiedenen Schiffe des Zentrums betraten. Es war auch ein Augenblick der Anspannung. Ihre erste Begegnung mit Artesha war nur eines von einer großen Reihe unglaublicher Geschehnisse gewesen. Jetzt kam es zu einer weiteren Begegnung, und sie verspürten Scheu.
    Sie betraten einen kleinen, sanft erhellten Raum. Magwareet setzte sich und sagte: „Artesha!“
    „Ich höre“, erklang die mechanische Stimme.
    „Zuerst mochte ich Ihnen kurz berichten, was wir unternommen haben. Dann dürfte wohl Wymarin kommen. Er wollte Burma sofort Einzelheiten über seinen letzten Versuch bekanntgeben. Tresper weiß auch etwas sehr Wichtiges im Zusammenhang mit einem der Barbaren, die wir gefangengenommen haben.“
    „Gut, erzählen Sie.“
    In weniger als fünf Minuten hatte Magwareet einen Bericht ihrer Reise gegeben, an dessen Ende Artesha einen befriedigten Laut von sich gab.
    „Wir haben phantastisches Glück gehabt, daß wir Wymarin gefunden haben“, meinte Red.
    „Das weiß ich nicht“, meinte Artesha. „Wymarin glaubt es nicht.“
    „Was?“ Red, Chantal und Magwareet beugten sich gleichzeitig vor.
    „Wymarin – ich leite seinen Bericht gerade an Burma weiter, glaubt, daß es ihm gelungen ist, zum WESEN durchzudringen, und obwohl der von ihm verursachte Reflex ihn in der Zeit zurückgeworfen hat, hat das WESEN alles getan, um die Bewegung unter Kontrolle zu halten und dafür zu sorgen, daß Wymarin am Leben blieb.“
    Schweigend dachten sie einen Augenblick darüber nach. Dann stieß Magwareet einen tiefen Seufzer aus. „Ist es wahr?“ fragte er.
    „Die Entscheidung darüber will ich vorläufig Burma überlassen. Ich habe ihm gesagt, er solle das Experiment mit etwas weniger Energie wiederholen, sobald er von Wymarin alle erforderlichen Einzelheiten erfahren hat. Ich

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