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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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schicke alle entbehrlichen Verankerungsgruppen zu ihm hinaus, um ihm zu helfen, die Zeitenwoge niederzuhalten, falls er eine auslöst. Da kommt ja Wymarin.“
    Die Tür glitt auf, und Wymarin trat zusammen mit Tresper ein.
    „Burma wiederholt das Experiment“, unterrichtete Wymarin sie. „Innerhalb weniger Stunden können wir mit einem Ergebnis rechnen.“
    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Es war damals einzig und allein meine Idee gewesen. Ich baute ein in vier Dimensionen symmetrisches Wellenschema auf und modulierte es dann in Übereinstimmung mit einem Zahlensystem, das sich aus den Koordinaten der Weltlinien der wichtigsten Planeten ableitete. Wir wußten bereits, daß das WESEN Strahlungsenergie feststellen konnte – Sie brauchen sich ja nur daran zu erinnern, daß es sich der Sonne fernhält. Ich glaube jedoch, daß ich für meinen Versuch zuviel Energie verwendet habe – der Schock hat das WESEN wirklich verletzt und ihm Schmerz bereitet. Aber ich bin absolut sicher, daß es wußte, daß ich dafür verantwortlich war und nicht die übrigen Leute meiner Gruppe.“
    Er lehnte sich zurück und sah selbstzufrieden drein.
    „Ihre Ideen sind irgendwie im Grunde völlig falsch“, sagte Red plötzlich und blickte, über seine eigene Kühnheit erstaunt, betroffen drein. Magwareet und Wymarin sahen ihn überrascht an.
    „Ausgezeichnet!“ sagte Artesha. „Reden Sie weiter, Red – wie kommt es, daß Sie so sicher sind?“
    „Nun … Ich will es einmal so erklären. Ich weiß, wie schwer es ist, selbst einem anderen menschlichen Wesen eine bedeutungsvolle Erklärung zu übermitteln. Ich habe dies in meiner eigenen Zeit festgestellt – ich wußte, was ich zum Ausdruck bringen wollte, wenn ich eine Figur oder eine Statue modellierte, aber mindestens die Hälfte der Leute mißverstanden das, was ich aussagen wollte.
    Ich kann einfach nicht verstehen, wie Sie sich mit einem Wesen in Verbindung setzen wollen, dessen ganze Existenz nichts mit unserer eigenen gemeinsam hat, nichts mit irgend etwas, das – zum Beispiel – auf einer Zahl beruht, welche ein Produkt unserer Vorstellung über den Zeitablauf ist. Eins kommt vor zwei. Zwei kommt vor drei und so fort.“
    „Nein, da irren Sie sich“, warf Artesha ein. „Wymarins Mathematik beruht nicht auf einer Folge, aber ich glaube, ihr Grundgedanke ist völlig in Ordnung.
    Wymarin, wir haben jetzt fast die Psychologie des gefangenen Feindes zu Ende studiert. Unsere einzige Erklärung dafür, daß es ihm gelungen ist, unsere Verteidigungen zu durchdringen, ist, daß das WESEN ihm wirklich geholfen hat. Es kann sogar eine Waffe sein. Gehen Sie doch einmal zu Kepthin hinunter, und fragen Sie ihn, ob das psychologische Schema, das er aufbaut, in seinen wichtigen Zügen mit demjenigen übereinstimmt, das Sie für das WESEN als zutreffend erklären. Wenn es …“
    „Wenn es übereinstimmt“, erklärte Magwareet, „dann müßten wir beide besiegen. Sonst sind wir selbst besiegt.“
    Wymarin, der ganz aufgeregt schien, nickte und fuhr in seinem Bericht fort.
    „Wie lange glauben Sie, daß es dauern wird, bis er mit seiner zersplitterten Gruppe wieder vernünftig arbeiten kann?“ fragte Magwareet. „Und hat man weitere Leute seines Personals wieder gefunden?“
    „Nein“, sagte Artesha nachdenklich. „Aber ich glaube, daß er sich schnell wieder eine Gruppe aufgebaut haben wird. Er hat schon früher mit Kepthin zusammengearbeitet.“
    „Welche Neuigkeiten gibt es vom Kampf?“ lautete Magwareets nächste Frage.
    „Wir ziehen uns noch immer zurück. Wir haben fünfundfünfzig feindliche Schiffe vernichtet, als sie sich Tau Ceti näherten. Aber ich glaube, daß wir auch dort evakuieren müssen.“
    „Das ist schon entsetzlich nahe unserer Heimat“, sagte Magwareet langsam.
    „Viel zu nahe, Magwareet. Ich habe es immer wieder versucht, aber ich finde einfach keinen Ausweg. Der Feind beherrscht das All rings um das Sonnensystem …“
    „Es gibt noch Möglichkeiten, die wir nicht untersucht haben“, sagte er und versuchte, seine Stimme tröstlich klingen zu lassen. „Tresper, Ihre Entdeckung scheint vielversprechend.“
    Der ehemalige Historiker, der ernst dem Gespräch gelauscht hatte, beugte sich vor.
    „Ja, es geht um diesen Vyko. Sie wissen doch bereits, wer er ist, Artesha?“
    „Ja, reden Sie.“
    „Nun, er besitzt die Lösung nicht nur für das Problem, wodurch jenes Imperium so ungeheuer erfolgreich wurde, sondern auch für die

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