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TS 78: Operation Vergangenheit

TS 78: Operation Vergangenheit

Titel: TS 78: Operation Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Türklappe zurück, hob den Gürtel und schlug zu.
    Der Mann gab nur einen unterdrückten Aufschrei von sich und sackte zusammen.
    Glück gehabt! dachte Ross.
    Mit den Lederriemen der Sandalen fesselte er die Hände .des Mannes und durchsuchte ihn. Er nahm den Dolch an sich und ließ ihn in der Scheide an seinem Bronzegürtel verschwinden.
    Langsam und vorsichtig zog Ross die Türklappe auf. Der stallartige Vorraum war leer. Er schlüpfte hinaus, drückte die Klappe wieder zu und schob den klobigen Holzriegel vor. Sollte der Mann auf die Idee kommen, mit den Fäusten gegen die Klappe zu trommeln, würde man ihn für den bisherigen Gefangenen halten.
    Ross Murdock wußte sehr genau, daß es bedeutend leichter war, aus dem Zwinger herauszukommen, als Ashe und McNeil zu finden. Er hatte keine Ahnung, in welcher Hütte sie sich befanden, hatte nicht den kleinsten Anhaltspunkt.
    Diese Hütte schien, der Größe nach zu urteilen, dem Dorfobersten zu gehören. Hier brachte man die Gefangenen unter – warum nicht auch Ashe und McNeil?
    Er sah zur rechten Hand eine Kienspanfackel. Sie war an einer Wandklampe befestigt, verbreitete ein rötliches Licht und einen aromatischen Geruch.
    Hart an die Wand gepreßt und bereit, beim geringsten verdächtigen Geräusch zu erstarren, glitt Ross Murdock vorwärts.
    Trotz der Kienspanfackel schien dieser Teil der Unterkunft unbewohnt zu sein; Ross Murdock sah und hörte niemand.
    Es gab nur zwei Türen. Er versuchte, die erste zu öffnen, doch sie war verriegelt – die zweite ebenfalls.
    Er ging weiter.
    Die Halle machte einen Knick.
    Er hörte Stimmengemurmel, schielte vorsichtig um die Ecke …
    Zwei Männer. In einem glaubte Ross Murdock Ashe zu erkennen, Assha, den Händler!
    Der erste Mann wandte sich ab. Ashe – und es konnte nur Ashe sein – verschwand in einer der beiden Türen.
    Kaum war der andere Mann außer Sicht, als Ross Murdock die Tür aufriß, hinter der Ashe verschwunden war.
    Wieder sah er ihn. Er stand auf einer hellen Plattform.
    Von einer unerklärlichen Angst erfüllt, rannte Ross Murdock auf ihn zu und berührte seine Schulter. Dabei trat er ebenfalls auf die Plattform.
    Ashe drehte sich um.
    Doch Ross Murdock blickte in das Gesicht eines Fremden. Ross brachte einen Handkantenschlag an, und der Fremde ging zu Boden. Ein jähes Schwindelgefühl erfaßte Ross Murdock. Er stürzte über den Mann; ihm war zumute, als würde ihm der Kopf vom Hals gerissen. Dieser Zustand dauerte nur sekundenlang. Ross Murdock kannte dieses Gefühl. Das war die Transmission!
    Als er wieder zu sich gekommen war, konzentrierten sich seine Sinne auf den Mann zu seinen Füßen. Er packte den Bewußtlosen, zerrte ihn von der Platte, um ihm die Hände zu fesseln.
    Dann sah er sich im Raum um. Er war kahl, und das grelle Licht der Transmissionsplatte war erloschen.
    Ross Murdock wischte sich den Schweiß von den Handflächen, dachte flüchtig an Waldgeister und andere Spukgestalten. Nicht, daß er selber an Gespenster glaubte, doch wenn plötzlich etwas verschwand und in verwandelter Form wieder erschien, mußte das zum Nachdenken anregen.
    Er tastete die Platte mit den Fingerspitzen ab, doch sie glühte nicht mehr auf.
    Ashes Doppelgänger war aus seiner Betäubung erwacht. Sollte Ross ihn wieder ins Land der Träume schicken? Ein erneuter Hieb mit der Handkante hätte genügt. Aber Ross Murdock brauchte einen Ortskundigen und der Mann wußte sicher, in welch einer ,Etage’ der Menschheitsgeschichte er sich befand.
    Ross nahm dem Mann die Fesseln ab und hielt seinen Dolch so, daß ihn der Mann deutlich sehen konnte. Barg dieser Raum noch weitere Geheimnisse, würde sie dieser Mann zuerst lüften.
    Die Tür führte nicht in den gleichen Raum, sondern in eine schmale Passage. Die Wände waren aus einem Material, das wie schimmerndes Metall aussah und sich eiskalt anfühlte – kalt wie das Flußwasser im Frühling.
    Den Gefangenen vor sich herdirigierend, trat Ross durch eine weitere Tür. Er sah eine große Schaltanlage mit antennenartigen Gebilden und Leitungen. Lichter flackerten auf und vergingen. Über einer der Stuhllehnen hing ein geheimnisvolles Objekt aus Drähten und Metallscheiben.
    Der Mann ging auf den Stuhl zu, fühlte aber sogleich die Dolchspitze in seinem Rücken und blieb auf halbem Wege stehen.
    Immer rascher wechselten die Kontrollichter auf dem Schaltbrett. Ross Murdock hörte ein surrendes Geräusch, das klang, als rüste sich ein Hornissenschwarm zum Angriff. Durch

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