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TS 78: Operation Vergangenheit

TS 78: Operation Vergangenheit

Titel: TS 78: Operation Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Stimme nicht, so sehr er sich anstrengte.
    Eine Frau kniete neben ihm. Sie hatte geknotetes Haar, das im Licht des Lagerfeuers schimmerte. Ross hatte sie schon einmal gesehen, wußte nur nicht wann und wo. Sie stützte seinen Kopf, führte ein Büffelhorn an seine Lippen. Ross fühlte etwas die Kehle herunterrinnen und in seinem Magen ein Feuer in Brand setzen. Er vergaß seine Schmerzen und schlief ein.
    Er wußte nicht, wie viele Tage er im Lager von Ulffa geschlafen hatte. Seine Retterin hieß Frigga. Sie hatte geglaubt, er wäre schon tot. Warum sich Frigga um ihn gekümmert hatte, erfuhr Ross, als er wieder halbwegs seine Gedanken geordnet hatte. Die Mutter des Stammes war einfach neugierig gewesen und hatte den Fremden gesund gepflegt, um mehr von ihm zu erfahren. Sie plagte ihn mit endlosen Fragen, die Ross, halb wachend halb träumend, beantwortete. Frigga wäre keine Frau gewesen, wenn sie sich nicht für das Gewebe des Umhangs interessiert hätte.
    Trotz seines Dahindämmerns stellte Ross fest, daß sich der Stamm vor einem Überfall fürchtete. Vielleicht dachte man an die gleichen Banditen, die den Handelsposten überfallen hatten. Doch schließlich meldeten die ausgesandten Erkundigungsgänger, daß der Gegner nach Süden gezogen war.
    Ross Murdock wußte nicht, daß Ashe und McNeil ihn für tot zurückgelassen hatten.
    Seine Energie erwachte wieder; er stellte sich auf die Beine, obwohl ihm die Knie zitterten. Sein Bogen war verschwunden; er mußte sich einen neuen schnitzen und tauschte ein kupfernes Armband gegen ein Dutzend guter Pfeile ein. Die Spange seines Umhangs gab er Frigga.
    Seine Kräfte kehrten zurück, und er hielt es nicht mehr länger im Lager aus. Er beschloß, mit einer Jagdgruppe nach Süden zu ziehen, vielleicht stieß er auf Ashe und McNeil. Langsam konnte er sich wieder an ihre Namen erinnern.
    Am frühen Morgen brachen sie auf. Ulffa und seine Männer mieden die Berge. Ross Murdock war es angesichts der Felsen auch nicht geheuer zumute, aber er glaubte nicht an Geister.
    Ross wußte nicht, wie lange er schon unschlüssig auf einem Fleck stand – plötzlich entdeckte er Spuren. Sie führten in das unbekannte Gebiet. Es waren noch andere Zeichen vorhanden: eine Quelle, aus deren Wasser man die vom Wind hineingewehten Blätter entfernt hatte, die eingehauenen Stufen an einer Felsenwand.
    Die Jäger Ulffas zogen weiter; Ross stand immer noch da und überlegte. Sollte er den Schritt wagen? Ein paar Leute waren umgekehrt. Sie riefen seinen Namen und zogen, als Ross nicht antwortete, wieder ab. Sicher hatten ihn die Geister verschluckt.
    Er wartete bis zum Anbruch der Dunkelheit, zündete aber kein Feuer an, sondern kletterte auf einen halbumgestürzten Baumstamm. Dort schlief er dem Morgen entgegen, mit angezogenen Knien und gesenktem Kopf. Die Ausbildung hatte ihn gelehrt, in jeder Lage zu schlafen.
    Am nächsten Morgen rutschte er von seinem Hochsitz und sah sich die nähere Umgebung an. Dann stieg er in die Berge ein, erklomm einen Gipfel und konnte ein Tal überblicken. Er sah eine Einpfählungmit Blockhütten dahinter. An sich ein natürlicher Anblick, doch bei näherer Betrachtung, kam ihm dieses Dorf doch ein wenig unwirklich vor.
    Er legte sich bequemer hin und beobachtete die Leute des Dorfes. Einige waren Jäger in Pelzkleidung, andere …
    Ross richtete sich unwillkürlich auf, als er einen Becher-Mann erkannte. Das war die Kleidung der Händler!
    Er beobachtete weiter, bemerkte aber nicht, daß er sich selber in Gefahr befand. Ein Seil segelte durch die Luft; die Schlinge glitt über seine Schultern und wurde so stark angezogen, daß ihm die Luft aus den Lungen entwich.

 
10.
     
    Steif stand Ross Murdock da und betrachtete den Mann, der ihn überwältigt hatte. Er trug die Kleidung der Becherleute, ohne aber ihre Sprache zu sprechen.
    „Wir treiben hier keine kindlichen Spiele“, erklärte er, und diesmal konnte ihn Ross Murdock verstehen. „Entweder antwortest du mir oder ein anderer wird die Fragen stellen, und das nicht so sanft. Ich frage dich: Wer bist du und wo kommst du her?“
    Der Ton gefiel Ross Murdock gar nicht. Er mußte sich beherrschen, um keine patzige Antwort zu geben; das hätte die Situation nur noch verschlimmert.
    „Ich bin Rossa, einer der Händler“, erwiderte er. „Ich bin in dieses Land gekommen, um meine Gefährten zu suchen.“
    Der Mann begann wieder in einer fremden Mundart zu sprechen, und einer der beiden Männer, die Ross in ihre

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